Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Wochenkommentar KW 22/2022

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Hauptbelastungsfaktor für die Börsen bleibt die Zinswende. Deshalb führten gute US-Konjunkturdaten zu Kursverlusten. Insbesondere Technologie-Aktien litten wieder unter der Befürchtung, die US-Notenbank müsse die Zinsen zur Inflationsbekämpfung schneller und weiter anheben. Die Erholung der Nasdaq aus der Vorwoche kippte im Wochenverlauf. Der Nasdaq-100-Index verzeichnete einen Wochenverlust von 1,1 Prozent, womit sich der Rückgang seit Jahresbeginn wieder auf 23,1 Prozent ausweitete. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial beendete die Woche mit einem Minus von 0,9 Prozent. Der Verlust seit Jahresbeginn stieg damit auf 9,4 Prozent. Die meisten europäischen Aktienmärkte hielten sich etwas besser. Der DAX verlor im Wochenvergleich nur wenige Punkte und liegt damit unverändert 9,0 Prozent in der Verlustzone. Der Euro-STOXX-50 erlitt einen Wochenplus von 0,7 Prozent, womit das Minus im laufenden Jahr wieder 12,0 Prozent beträgt. Das scheinbar drei Prozentpunkte bessere Abschneiden des DAX ist auf die Einrechnung der Dividenden zurückzuführen.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 31,48 Euro ermittelt. Im Wochenvergleich stieg der Anteilswert damit gegen den Trend um 62 Cent bzw. 2,0 Prozent. Der gute Start in den Juni wird vom Freitags-Effekt begünstigt: Der Freitag der Vorwoche, der nun eingerechnet ist, brachte Kursgewinne, dieser Freitag, der noch nicht eingerechnet ist, Kursrückgänge. Dennoch bauen wir unseren Vorsprung weiter aus. Das zeigt auch die Bilanz des vergangenen Kalendermonats: Im Mai stieg unser Anteilswert gegen den Trend von 31,17 auf 31,28 Euro. Das ist zwar nur ein Plus von 0,4 Prozent. Über 90 Prozent der Aktien- und Mischfonds verzeichneten aber weitere Verluste und fielen auf neue Jahrestiefs. Unser Anteilswert hat den zwischenzeitlichen Rückgang im laufenden Jahr ausgeglichen – in einem Umfeld, das viele als einen der schlimmsten Bärenmärkte der vergangenen zehn Jahre bezeichnen. Globale Aktienfonds liegen seit Jahresbeginn im Durchschnitt 11,6 Prozentpunkte in der Verlustzone, wobei dieser Durchschnitt nicht die Größe der Fonds berücksichtigt. Das durchschnittliche Minus beträgt nur deshalb 11,6 Prozent, weil viele, meist kleine Value-Fonds (wie unserer) gut abschneiden, während die meisten großen Aktienfonds mehr als 11,6 Prozent verloren haben, weil sie sich auf die hoch bewerteten Technologie- und Wachstumsaktien konzentriert haben. Über ein rollierendes Jahr beträgt unser Vorsprung erst gut ein halbes Prozent, weil im 12-Monats-Zeitraum noch die finale Rallye der Tech-Aktien bis November enthalten ist. Die Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt +65,0 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus jetzt 410,2 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Von unseren großen Positionen konnte in dieser Woche die beiden Asien-Nebenwertefonds, die Hella-Aktie, vor allem aber die Aktien von PORR und Gesco zulegen.

Der Anteilswert des AXA Rosenberg All Country Asia Pacific ex Japan Small Cap Alpha Fund legte um 3,2 Prozent zu (auf 102,85 USD, Buchgewinn jetzt 210,6 Prozent). Nach Kursverlusten an den chinesischen Börsen kehrte die Zuversicht zurück, dass der chinesische Konjunkturabschwung begrenzt bleibt. Die Strategie der AXA Rosenberg Fonds besteht bekanntlich darin, nach Value-Kriterien unterbewertete Aktien zu kaufen, was gut zu unserer Strategie passt. Weil wir aber selbst schlecht asiatische Nebenwerte analysieren können, ist es seit Jahrzehnten Teil unsere Strategie, diese Fonds einzusetzen.

Die höchsten positiven Gewinnbeiträge kommen diese Woche von unseren Einzelaktienpositionen PORR und Gesco.

Der Aktienkurs des österreichischen Baukonzerns PORR stieg um 7,5 Prozent (auf 13,26 Euro, Einstand 13,48 Euro). Die Quartalsergebnisse überraschten die Börse offenbar positiv. Der Baukonzern ist mit einem leichten Gewinn ins Jahr gestartet. Unter dem Strich blieb im ersten Quartal ein Überschuss von 0,4 Millionen Euro, nach einem Verlust von 7,2 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Die Produktionsleistung stieg um fast 16 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Besonders stark hat sich das Geschäft in Österreich, der Schweiz und in Zentralosteuropa (CEE) entwickelt. Einerseits freut sich das PORR-Management über volle Auftragsbücher und einen steigenden Bedarf an Leistungen in allen Bereichen des Konzerns. Andererseits dämpfen Kostensteigerungen und Engpässe am Beschaffungsmarkt das Branchenwachstum. Der Auftragsbestand erreichte die Acht-Milliarden-Euro-Marke – eine leichte Steigerung von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Ordereingang brach allerdings um 22,7 Prozent von 1,85 Milliarden auf 1,42 Milliarden Euro ein. Die größten Auftragseingänge kamen den Angaben zufolge aus dem Infrastrukturbereich. In Norwegen errichtet PORR eine neue Brücke für die Stadt Drammen im Volumen von 85 Millionen Euro. Zu den Großaufträgen im Hochbau gehören der Um- und Neubau der Alten Akademie in München sowie der Bau des Bürohauses „Florido Liner“ in Wien. Mit fast 20.000 Mitarbeitern erwirtschaftete das Bauunternehmen einen 14,7 Prozent höheren Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verbesserte sich das Ergebnis (Ebitda) in den ersten drei Monaten um gut 30 Prozent von 38,6 Millionen auf 50,3 Millionen Euro. Nach Zinsen und Abschreibungen, aber vor Steuern (EBT) verblieb ein positives Quartalsergebnis von 0,6 Millionen Euro. Die Bilanzsumme des Konzerns verringerte sich um 3,7 Prozent von knapp unter 4,1 auf 3,9 Milliarden Euro. Das Eigenkapital sank um 9,5 Prozent von 824 auf 746 Millionen Euro. Das ergibt bei unverändert 39,06 Millionen Aktien pro Aktie 19,10 Euro. Die Eigenkapitalquote verringerte sich – bei einer Nettoverschuldung von 135 Millionen Euro – von 20,3 auf 19,1 Prozent. Die Nettoverschuldung ist aber im Vergleich zum März 2021 um 171,1 Millionen Euro gesunken. Volle Auftragsbücher böten laut dem Baukonzern „eine solide Basis trotz eines schwierigen Umfelds“. Bis zum Jahr 2025 strebt der Vorstand aus aktueller Sicht eine Ziel-EBT-Marge auf Konzernebene von drei Prozent an. Allerdings seien „die Folgen einer möglichen Verschärfung des Ukraine-Konflikts, seine Dauer sowie eine weitere signifikante Steigerung der Energie- und Baumaterialienpreise“ nicht abschätzbar. Wir hatten die fundamentale Bewertung der PORR-Aktie zuletzt turnusgemäß vor einem halben Jahr aktualisiert. Den Buchwert passen wir jetzt leicht nach unten an (von 20,95 auf 20,67 Euro), die Prognosen für die Umsatzerlöse aber leicht nach oben (für dieses Jahr von 5,102 auf 5,17 Mrd. Euro). Der Jahresüberschuss 2021 lag mit 1,18 Euro pro Aktie über unserem vorsichtigen Ansatz (von 0,98 Euro). Für das laufende und das kommende Jahr nehmen wir unsere EPS-Schätzungen leicht zurück: für 2022 von 1,66 auf 1,59 Euro und für 2023 von 1,98 auf 1,95 Euro. Dennoch steigt das von uns berechnete geglättete Gewinnwachstum von 13 auf 15 Prozent, weil das Verlustjahr 2020 für die Bewertung weiter an Bedeutung verliert. Unser Profit Value für die PORR-Aktie steigt damit von 17,59 auf 19,43 Euro und der Fair Value von 28,70 auf 30,19 Euro. Unrealistisch? Kurzfristig ja. Aber 2018 lag der Kurs zeitweilig über 30 Euro, hatte in der Spitze 2017 sogar 39 Euro erreicht.

Der Gesco-Aktienkurs stieg in dieser Woche um 7,3 Prozent (auf 27,80 Euro, Einstand 14,91 Euro). Die sehr gute Quartalszahlen (siehe Bericht der Vorwoche) wirken offenbar nach. Auch die fundamentale Bewertung der Gesco-Aktie hatten wir zuletzt turnusgemäß im zweiten Halbjahr 2021 aktualisiert. Den Buchwert können wir hier jetzt leicht nach oben setzen (von 22,64 auf 23,48 Euro), die Prognosen für die Umsatzerlöse deutlicher (für dieses Jahr von 507 auf 541 Mio. Euro). Auch bei der Gesco AG lag der Jahresüberschuss 2021 mit 2,19 Euro pro Aktie über unserem vorsichtigen Ansatz (von 1,91 Euro). Für das laufende und die kommenden Jahre können wir unsere EPS-Schätzungen anheben: für 2022 von 2,16 auf 2,44 Euro und für 2023 von 2,38 auf 2,57 Euro. Das von uns berechnete geglättete Gewinnwachstum steigt damit von 5,6 auf 7,5 Prozent. Unser Profit Value für die Gesco-Aktie steigt damit von 22,40 auf 27,33 Euro (was weitgehend dem aktuellen Kurs entspricht) und der Fair Value von 28,60 auf 32,76 Euro. Fundamental ist die Kursrallye der beiden vergangenen Wochen also gut begründet. Markttechnisch dürfte die Aktie jetzt zunächst Konsolidierungsbedarf haben.

Prozentual hohe Kursgewinne gegen den Trend verzeichneten wir in dieser Woche auch bei unseren beiden Biotech-Spezial-Pharmazeutika-Aktien Biofrontera und Formycon: Biofrontera stiegen um 5,8 Prozent (auf 1,19 Euro, Einstand 2,40 Euro) und Formycon um 5,7 Prozent (auf 78,50 Euro, Einstand 36,65 Euro). In beiden Fällen gibt es Analystenstudien, die zum Kauf raten und höhere Aktienkurse erwarten. Bei Biofrontera prüfen wir eine Verbilligung unserer sehr kleinen Position, bei Formycon prüfen wir eine nochmalige Anhebung unseres Kursziels.

Viele weitere Aktien in unserem Portfolio verzeichneten gegen den Trend Kursgewinne, wenn auch kleinere, darunter Saint-Gobain (+3,0 Prozent auf 56,79 Euro, Einstand 34,49 Euro), Hella (+2,8 Prozent auf 67,95 Euro, Einstand 35,90 Euro).

Auch bei den Aktien der Automobilherstellern überwogen angesichts sich offenbar erholender Pkw-Märkte Kursgewinne: Renault +2,3 Prozent (auf 25,77 Euro, Einstand 30,16 Euro). Unsere beiden großen Automobilkonzerne Stellantis (+0,4 Prozent auf 13,80 Euro, Einstand 12,20 Euro) und Toyota (-0,7 Prozent auf 15,53 Euro, Einstand 10,00 Euro) bauen ihre seit 2012 bestehende Kooperation bei leichten Nutzfahrzeugen für den europäischen Markt weiter aus. Der japanische Konzern hat in diesem Segment keine eigene Produktion, während es die Kapazitäten von Stellantis zulassen, leichte Nutzfahrzeuge für Toyota herzustellen. So wird im nordfranzösischen Stellantis-Werk Hourdain, wo die Modelle „Peugeot Expert“ und „Citroen Jumpy“ gefertigt werden, ein nahezu baugleicher Kastenwagen für Toyota gebaut, der unter dem Markennamen „Proace“ verkauft wird. Nun vereinbarten die beiden Automobilkonzerne, dass Stellantis ab Mitte 2024 ein drittes Transportermodell für Toyota baut. Dessen Montage soll dann in den Stellantis-Werken in Gliwice, Polen, und Atessa, Italien, erfolgen. Bei dem Transporter handelt es sich um eine große Version aus der Fahrzeugklasse, die dann auch in einer batterieelektrischen Version angeboten werden soll.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Vor allem eine Reihe von US-Aktien in unserem Portfolio konnte sich der Marktschwäche nicht entziehen: Die Aktie des Versicherungskonzerns Cigna Corp verlor 6,8 Prozent (auf 253,97 USD, Einstand 190,44 USD). Der Anfang Mai veröffentlichte Quartalsgewinn hatte mit 6,01 USD pro Aktie die durchschnittlichen Gewinnschätzungen von 5,18 USD deutlich übertroffen. Weil es seitdem keine neuen Unternehmensnachrichten gab, ist der Kursrückgang in dieser Woche wohl auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen. Ende der Vorwoche hatte der Cigna-Kurs ein Allzeit-Rekordhoch erreicht.

Die sehr kleine Aktienposition Warner Bros. Discovery (967 Aktien, nur 0,27 Prozent vom Fondsvermögen), die aus dem AT&T-SpinOff stammt, verlor 6,7 Prozent (auf 17,50 USD). Die Aktie wird wahrscheinlich von anderen AT&T-Investoren verkauft, obwohl sie günstig bewertet ist – vor allem, wenn man sie mit Netflix vergleicht (WB Discovery KGV unter 10, Netflix mit 18 noch doppelt so teuer). Wir prüfen jetzt, ob wir die sehr kleine Position aufstocken sollen.

Micron Technology verloren in dieser Woche 4,6 Prozent (auf 69,94 USD, Einstand 58,65 USD). Die Aktie des großen Speicherchipherstellers gerät tendenziell immer unter Druck, wenn die hoch bewerteten US-Technologie-Aktien fallen – zu Unrecht, weil Micron nicht hoch bewertet ist (KGV nur 7,6). Hier prüfen wir also, ob darin eine Gelegenheit liegt, unsere Position aufzustocken.

Wir hätten in dieser Woche noch besser abgeschnitten, wenn mit Fairfax Financial nicht unsere größte Aktienposition in dieser Woche um 3,7 Prozent gefallen wäre (auf 670,40 CAD, Einstand 454,83 CAD). Dies ist rein markttechnisch zu erklären, denn seit Februar prallt die Aktie wiederholt an der Widerstandszone um 700 CAD nach unten ab. Nachdem der Kurs in der vergangenen Woche wieder einmal über 700 CAD gestiegen war, setzten in dieser Woche wieder verstärkte Verkäufe ein. Dieses Kursniveau lädt immer noch zu Gewinnmitnahmen ein. Nach der Kursrallye von über 20 Prozent im März war die Aktie technisch überkauft, so dass die Pendelbewegung unterhalb der 700 / 717 CAD als Seitwärtskonsolidierung zu werten ist. Der 200-Tage-Durchschnitt hat jetzt erst die 600-CAD-Marke überschritten, der 100-Tage-Durchschnitt aber die 650-CAD-Marke. Die Konsolidierung sollte oberhalb der 650 CAD ablaufen, bevor ein Ausbruch über den Widerstand bei 700 bis 717 CAD gelingt.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Nach den Transaktionen vor drei Wochen haben wir auch in dieser Woche noch keine Veränderungen an unserem Portfolio veranlasst, prüfen aber aktuell selektive Neu- und Zukäufe in einigen unterbewerteten Aktien.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Weitere Dividendenzahlungen (Wüstenrot & Württembergische, BayWa, Toyota und Samsung) und Mittelzuflüsse haben das Euro-Bankguthaben des Fonds in dieser Woche um rund 15.000 Euro auf 612.770 Euro steigen lassen (10,0 Prozent vom Fondsvermögen). Zusammen mit unserem Bankguthaben auf den Währungskonten stieg die Summe der Bankguthaben auf jetzt 969.356 Euro. Das entspricht 15,9 Prozent vom Fondsvermögen. Der Kurswert der nominal 700.000 Euro Bundesanleihe beträgt einschließlich Stückzinsen 712.477 Euro bzw. 11,7 Prozent vom Fondsvermögen. Zusammengerechnet ist unsere Barreserve also noch weiter leicht gestiegen auf 1,682 Mio. Euro. Aufgrund des durch Kursgewinne (auf 6,10 Mio. Euro gewachsenen) Fondsvermögens sinkt der prozentuale Anteil der Barreserve daran im Wochenvergleich leicht von 27,9 auf 27,6 Prozent.

Im laufenden Jahr jetzt plus/minus null zu liegen ist gemessen an den Aktienindizes und den allermeisten Aktienfonds ein sehr gutes Ergebnis. Allerdings hätte es noch besser ausfallen können, wenn wir in Öl- und Rüstungsaktien investiert gewesen wären. Für erstere sprach deren günstige Bewertung, während letztere erst durch den russischen Angriffskrieg neu zu bewerten sind. Die zwei Branchen, mit denen im laufenden Jahr die höchsten Gewinne entstanden wären, sind in unserem Portfolio nicht vertreten. Und wir laufen diesen Trends jetzt auch nicht hinterher. Es gibt auch andere Opportunitäten. Eine Bayer-Aktie ist gegen den Trend in diesem Jahr um 40 Prozent gestiegen, British American Tobacco um 29 Prozent und die zuvor ungeliebten Telekom-Werte Orange (Frankreich), KT Corp (Südkorea) und AT&T (USA) um 23, 18 bzw. 12 Prozent. Salzgitter ist seit Jahresbeginn um 22 Prozent gestiegen und hat trotzdem ein KGV von nur 2. Viele Fondsmanager, die im laufenden Jahr prozentual zweistellig im Minus liegen, kaufen jetzt die Aktien nach, die ihnen die Verluste beschert haben, von Netflix (KGV 18) über Palantir (KGV 53) und HelloFresh (KGV 26) bis zu SAP (KGV 19). Tatsächlich könnten die Kursverluste bei vielen stark gefallenen Technologie- und Wachstumsaktien bald nachlassen. Wirklich preiswert sind diese Aktien aber immer noch nicht. Wir bleiben unserer Strategie treu: Wir setzen jetzt nicht auf das Erholungspotenzial der zuvor überbewerteten Aktien. Auf rund 10 durchgerechnete Aktien kommt nur etwa eine, die deutlich unterbewertet ist. Wenn dann auch noch die technische Analyse gute Chancen für einen Aufwärtstrend zeigt, ist es ein Kaufkandidat. Wir werden unsere sehr hohe Barreserve nur vorsichtig und äußert selektiv einsetzen.

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