Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Wochenkommentar KW 15/2022

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg auf 2,83 Prozent, den höchsten Stand seit 2018. Vor allem Technologie-Aktien quittierten den anhaltenden Zinsanstieg mit hohen Kursverlusten. Die durch Ostern verkürzte Handelswoche beendete der Nasdaq-100-Index mit einem Verlust von 3,0 Prozent, womit der Rückgang im laufenden Jahr jetzt 14,9 Prozent beträgt. Besser hielt sich der Dow Jones mit einem Wochenminus von 0,8 Prozent, womit der Rückgang seit Jahresbeginn nur 5,2 Prozent beträgt. Auch die europäischen Aktienindizes verringerten bis Donnerstag die Wochenverluste: Der DAX verlor 0,8 Prozent, der Euro-STOXX-50 nur 0,3 Prozent. Trotzdem liegen beide Aktienindizes mehr als 10 Prozent unter ihrem Wert vom Jahresbeginn.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 31,12 Euro ermittelt. Darin sind wie üblich die Kursveränderungen vom letzten Handelstag der Woche, diesmal Donnerstag, noch nicht enthalten (diesmal Kursgewinne von rund 8.000 Euro). Dagegen sind die Kursgewinne vom Freitag der Vorwoche nun natürlich enthalten; dies waren rund 45.000 Euro. Dies hat dazu beitragen, dass wir in dieser Woche den Anteilswert entgegen dem Trend an den Aktienmärkten deutlich steigern konnten, nämlich um 44 Cent bzw. 1,4 Prozent. Unser Anteilswertes liegt jetzt nur noch 1,2 Prozent unter dem Wert vom Jahreswechsel (gegenüber mehr als 10 Prozent Verlust bei Euro-STOXX-50 und DAX). Globale Aktienfonds verloren im Durchschnitt seit Jahresbeginn 5,9 Prozent. Damit ist unser Vorsprung in dieser Woche deutlich gewachsen: auf 4,7 Prozentpunkte Outperformance nach 3,7 Prozentpunkten Vorsprung zum Ende der Vorwoche. Die Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt +63,1 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus jetzt 404 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Den größten Beitrag für unseren wachsenden Vorsprung lieferte die griechische Mytilineos Holding mit einem Wochenplus von 8,2 Prozent (auf 16,62 Euro, Einstand 8,93 Euro). Die Aktie reagiert nun schon die dritte Woche in Folge positiv auf die Quartalsergebnisse. Auch wir konnten darauf unseren Fair Value anheben (von 17,71 auf 20,76 Euro). In der Projektion könnte die Aktie sogar 32 Euro wert sein (siehe Wochenbericht vor zwei Wochen). Mit einem Anteil am Fondsvermögen von 4,0 Prozent ist Mytilineos Holding unsere zweitgrößte Einzelaktienposition (nach kanadischen Holding Fairfax Financial mit 5,1 Prozent).

Weitere große Aktienpositionen mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen in dieser Woche sind die Versicherungskonzerne AXA (+5,9 Prozent auf 27,00 Euro, Einstand 19,62 Euro) und Lincoln National (+2,4 Prozent auf 64,92 USD, Einstand 51,17 USD). Versicherungskonzerne gelten bekanntlich als Profiteure steigender Kapitalmarktzinsen, weil sie ihren Deckungsstock überwiegend in Staatsanleihen anlegen.

Prozentual ist Bilfinger mit einem Wochenplus von 11,0 Prozent (auf 38,18 Euro) der größte Kursgewinner. Wir haben Bilfinger bekanntlich erst in unserer jüngsten Investitionswelle Mitte März in unser Portfolio aufgenommen. Unser Kauf von 2.000 Bilfinger erfolgte bekanntlich zu 34,12 Euro.

Nach den heftigen Gewinnmitnahmen bei den Stahlaktien erholten sich diese in dieser Woche deutlich: ArcelorMittal gewannen auf Wochensicht mit einem Plus von 10,3 Prozent (auf 30,55 Euro, Einstand 27,05 Euro) fast doppelt so viel, wie der Aktienkurs in der Vorwoche abgegeben hatte (5,2 Prozent). Salzgitter konnten dagegen die Vorwochenverlust nicht ganz aufholen, stiegen aber um 8,9 Prozent (auf 42,00 Euro, Einstand 14,58 Euro).

Überdurchschnittlich waren auch die Kursgewinne beim Gold- und Silberminenbetreiber Pan American Silver, deren Kurs in dieser Woche um 8,3 Prozent stieg (auf 37,69 CAD). Wir haben die deutlich verbesserte Trendindikation zum Anlass genommen, unsere Position zu verdoppeln (siehe unten Transaktionen).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Unter der Schwäche der US-Technologie-Aktien litten in dieser Woche Alphabet (-6,7 Prozent auf 2.534,60 USD, Einstand 1.293 USD) und Micron Technology (-4,3 Prozent auf 70,13 USD, Einstand 58,65 USD). Wir hatten unsere Alphabet-Position bereits im Januar bei einem Kurs über 2.600 USD mit über 100 Prozent Gewinn halbiert, weil wir das Risiko größeren Verkaufsdrucks gesehen haben. Die verbliebene Position hat nur einen Anteil von knapp 1,2 Prozent vom Fondsvermögen. Die Qualitäten des Alphabet-Konzerns können zwar überzeugen. In den vergangenen Jahren avancierte die Aktie aber deshalb zu einem der größten „Lieblinge“ der Anleger. Man könnte sagen „Fast jeder hat die Aktie bereits und erwartet viel von ihr“. In diesem Sinne gehört Alphabet zu den „most overcrowded“ (wörtlich „überfüllten“, also „überkauften“) Aktien. Genau das ist unter Sentiment-Gesichtspunkten gefährlich. Wir würden, wenn ein übergeordneter Abwärtstrend entsteht, auch die verbliebenen 30 Alphabet-Aktien verkaufen.

Bei Micron Technology erscheinen die Kursverluste fundamental nicht gerechtfertigt – nur weil es sich um eine Technologie-Aktie handelt und die Zinsen steigen. Der Zinsanstieg lässt die Barwerte von zukünftigen Gewinnen schrumpfen. Dieser Effekt ist umso stärker, je weiter die erwarteten Gewinne in der Zukunft liegen. Micron muss seine Bewertung aber nicht auf zukünftige Gewinnerwartungen stützen, denn der Chiphersteller verdient jetzt bereits prächtig. Auf Basis der aktuellen Gewinnschätzungen ist das KGV unter 8 gefallen. Damit ist Micron Technology eher eine Substanz- bzw. „Value“-Aktie.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Der Ausbruch aus der Kursbandbreite der vergangenen Monate nach oben war Anlass für uns, unsere bislang sehr kleine Position Pan American Silver aufzustocken. Wir haben an der Heimatbörse Toronto 1.500 Aktien des kanadischen Gold- und Silberminenbetreibers zu 36,87 CAD zugekauft. Damit haben wir unseren Bestand auf 3.000 Aktien zu durchschnittlich 35,82 CAD verdoppelt. Zum Wochenschluss stieg die Aktie auf 37,69 CAD. Gold- und Silberpreis zogen angesichts der sehr hohen Inflationsraten in der vergangenen Woche deutlich an, blieben allerdings noch unter dem Zwischenhoch vom März, als die Sorgen um eine mögliche Ausweitung des Ukraine-Krieges die Edelmetallpreise angetrieben hatten.

Vollzogen wurde auch der Spin-Off bei AT&T: Von dem Telekommunikationskonzern wurde der Medienkonzern Warner Bros. Discovery abgespalten. Wir haben für unsere 4.000 AT&T-Aktien kostenlos 967,668 Aktien von Warner Bros. Discovery erhalten.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Das Euro-Bankguthaben des Fonds ist vor allem wegen des Aktienkaufs auf 132.352 Euro gesunken. Zusammen mit den Währungskonten macht das Bankguthaben des Fonds jetzt 485.821 Euro bzw. 8,1 Prozent vom Fondsvermögen aus. Der Kurswert der nominal 700.000 Euro Bundesanleihe beträgt einschließlich Stückzinsen 713.172 Euro bzw. 11,8 Prozent vom Fondsvermögen. Zusammengerechnet ist unsere Barreserve auf 1,199 Mio. Euro bzw. 19,9 Prozent des Fondsvermögens verringert worden.

Die Mehrheit der Anleger wird von der anhaltenden Schwäche der (US-) Technologie-Aktien „auf dem falschen Fuß erwischt“. Auch viele professionelle Investoren wie Fondsmanager haben große Teile der von ihnen gemanagten Vermögen in Tech-Aktien konzentriert. Seit Mitte November vergangenen Jahres, jetzt also schon seit fünf Monaten, stehen diese Aktien erheblich unter Druck, weil zumindest in den USA die Zinsen deutlich steigen. Growth-Fondsmanager und Tech-Optimisten argumentieren schon seit Anfang des Jahres, dass der Zinsanstieg jetzt endlich eingepreist sei und deshalb ein Ende des Abwärtstrends zu erwarten sei. Dies ist aber wohl sogenannter „Zweck-Optimismus“, denn die Börsengeschichte zeigt, dass eine solche Schwächephase schon unter normalen Umständen und im Durchschnitt länger als ein halbes Jahr dauert. Die Schwächephasen von Wachstumsaktien dauerten meist mehrere Jahre, im Durchschnitt des vergangenen Jahrhunderts sieben Jahre. Dem aktuellen Zyklus ist allerdings ein Zinsrückgang auf nie zuvor erreichte Werte vorausgegangen. Die Zinsen wurden sogar bis unter null gesenkt. Also keine normalen Umstände. Dies hatte maßgeblich dazu beigetragen, die Bewertungsdifferenz zwischen Growth- und Value-Aktien diesmal weiter denn je zuvor zu öffnen. Sie hat sich in den vergangenen fünf Monaten erst geringfügig verkleinert. Damit bleiben die Chance / Risiko – Verhältnisse für Value-Aktien viel besser als für Growth-Aktien.

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