Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Wochenkommentar KW 12/2022

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

An den Aktienmärkten herrscht weiterhin die Hoffnung, dass der schreckliche Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine nicht auch noch zu einer Rezession der Weltwirtschaft führt. Zumindest für die US-Volkswirtschaft sieht es auch nicht danach aus. So bremste dort zuletzt eher der Zinsanstieg die Börsen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ist seit Anfang des Monates von 1,7 auf 2,5 Prozent gestiegen – der schnellste Zinsanstieg seit vielen Jahren, der für Anleihen entsprechende Kursverluste bedeutet und indirekt auch die Aktienmärkte belastet. Der Der Dow Jones beendete die Woche schließlich wenig verändert mit einem Mini-Plus von 0,3 Prozent, womit das Minus im laufenden Jahr nun 4,1 Prozent beträgt. Die seit November stark gefallenen US-Tech-Aktien erholten sich weiter, gemessen am Nasdaq-100 in dieser Woche um 2,3 Prozent. Trotzdem beträgt der Verlust im laufenden Jahr jetzt noch 9,6 Prozent. Westeuropa ist stärker von den Auswirkungen des Krieges betroffen. Euro-STOXX-50 und DAX erlebten nach der Erholung in der Vorwoche wieder Verluste: Der Euro-STOXX-50 vergrößert mit einem Wochenminus von 0,9 Prozent seinen Verlust seit Jahresbeginn auf genau 10,0 Prozent. Der DAX steht mit einem Wochenverlust von 0,7 Prozent und einem Minus von 9,9 Prozent seit Jahresbeginn nicht viel besser da.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 30,80 Euro ermittelt, womit wir relativ zum Marktumfeld wieder eine sehr gute Performance gezeigt haben. Denn das ist auf Wochensicht entgegen dem Trend ein Gewinn von 49 Cent bzw. 1,6 Prozent. Im laufenden Jahr beträgt der Rückgang des ACC-Anteilswertes nur noch 2,2 Prozent, womit unser Vorsprung vor den Aktienindizes und dem Durchschnitt der vergleichbaren Aktienfonds weiter wächst: Letztere liegen seit Jahresbeginn durchschnittlich 6,5 Prozent im Minus (Quelle: Fondsweb.de), womit der Verlust im Durchschnitt mehr als doppelt so hoch ist wie bei uns. Unser Vorsprung im laufenden Jahr wächst gegenüber der Vorwoche, als unser Vorsprung bei 3,7 Prozentpunkten lag, auf jetzt 4,3 Prozentpunkte. Die Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt +61,4 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus jetzt 399 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Wir verdanken unseren Gewinn entgegen dem Trend an den europäischen Aktienmärkten einigen Einzeltiteln, in dieser Woche vor allem Fairfax Financial, unserer größten Einzelaktienposition, aber auch den großen Positionen Toyota, British American Tobacco (BAT) und den gerade erst in der Vorwoche aufgestockten BayWa, ferner den Positionen in den Stahlwerten Salzgitter und ArcelorMittal.

Auch der Fonds AXA Rosenberg All Country Asia Pacific Ex-Japan Small Cap Alpha Fund entwickelte sich weiterhin sehr gut: in dieser Woche +4,9 Prozent (auf 109,96 USD, Buchgewinn gegenüber Einstand: 224 Prozent). Er steht damit wieder nahe seinem im Sommer vergangenen Jahres und im Januar dieses Jahres markierten Allzeit-Hochs. Bekanntlich hatten wir die gute Kursentwicklung vor zwei Wochen für einen kleinen Teilverkauf genutzt, weil die Fondsposition zu groß geworden war.

Fairfax Financial Holdings stiegen ohne Unternehmensnachrichten in dieser Woche um 7,6 Prozent (auf 650,98 CAD, Einstand 454,83 CAD). Treiber der guten Kursentwicklung dürfte die Zinsentwicklung in den USA sein, weil die Holding schwerpunktmäßig Versicherungsgeschäfte betreibt und als Kapitalsammelstelle von höheren Renditen profitieren wird.

Toyota Motor, die schon der Vorwoche mit einem Plus von 5,7 Prozent zu den größeren Kursgewinnern gehört hatten, stiegen in dieser Woche um 3,6 Prozent auf 16,35 Euro (Einstand 10,00 Euro). In dieser Woche kündigte der japanische Automobilkonzern ein neues Aktienrückkaufprogramm an. Geplant sei, bis zu 80 Millionen eigene Aktien für bis zu 100 Milliarden Yen (rund 753 Millionen Euro) zurückzukaufen, teilte das Unternehmen mit. Das entspreche 0,58 Prozent des Grundkapitals. Der Rückkauf der Anteilsscheine soll am 24. März starten bis zum 10. Mai gehen. Toyota werde seine Aktien flexibler als bisher zurückkaufen, also auch das jeweilige Kursniveau berücksichtigen. Von den Problemen einiger europäischer Automobilbauer dürfte Toyota profitieren. So können beispielsweise VW und BMW nach dem Chipmangel nun wegen fehlender Kabelbaum-Zulieferungen aus der Ukraine nicht so viele Pkw bauen wie geplant. Neuwagenkäufer könnten teilweise wegen langer Bestell- und Wartezeiten zu Toyota abwandern, deren Produktion weniger unter ausfallenden Zulieferern leidet.

Der Aktienkurs von British American Tobacco (BAT) stieg in dieser Woche um 4,1 Prozent (auf 33,005 GBP, Einstand 29,62 GBP). Der Tabakkonzern hatte schon vor zwei Wochen angekündigt, sich aus Russland zurückzuziehen. Das war mit eine kleinen Abwärtsrevision beim Jahresausblick verbunden. Das Unternehmen, zu dem Marken wie Dunhill und Lucky Strike gehören, will sein Russland-Geschäft kurzfristig verkaufen. Die 2.500 Mitarbeiter dort würden weiterhin bezahlt. Nach dem Abschluss der Transaktion werde BAT über keine Präsenz in Russland mehr verfügen. 2021 erzielte BAT nur rund 3 Prozent seines Umsatzes in Russland und der Ukraine, so dass der Verlust dieses Geschäfts nicht schwer wiegt: Umsatz und Gewinn werden trotzdem in diesem Jahr wohl steigen. Der Konzern senkte seine Erwartung an das Umsatzwachstum 2022 leicht auf 2 bis 4 Prozent. Der Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie dürfte im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen, beides bei Annahme konstanter Wechselkurse. Bisher hatte BAT ein Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent und einen Anstieg des Ergebnisses je Aktie im hohen einstelligen Bereich in Aussicht gestellt. In Kenntnis dieser Prognosen stufte die US-Bank JPMorgan British American Tobacco (BAT) in dieser Woche von „Neutral“ auf „Overweight“ hoch. Das Kursziel wurde von 35,50 auf 40 GBP angehoben. Hinsichtlich klassischer Tabakprodukte sei British American Tobacco am besten positioniert, schrieb der JPMorgan-Analyst in einer Branchenstudie. Er lobte vor allem die Profitabilität in diesem Segment auf dem US-Markt. Risiken wie die Haltung der US-Gesundheitsbehörde zu Mentholzigaretten, der Abschied vom russischen Markt und steigende Gaspreise in den USA seien weitgehend in den Markterwartungen berücksichtigt.

BayWa-Aktien stiegen in dieser Woche um 9,5 Prozent (auf 46,00 Euro). Wir hatten bekanntlich erst in der Vorwoche noch 1.000 BayWa-Aktien zu durchschnittlich 39,86 Euro zugekauft, auch wenn wir dadurch unseren durchschnittlichen Einstand auf 30,51 Euro erhöht haben. In dieser Woche veröffentlichte BayWa seine 2021er Geschäftsergebnisse. Die anhaltende Wachstumsdynamik wurde von der Börse mit den anhaltenden Kursgewinnen honoriert. Mit einem signifikanten Ergebnissprung von 26 Prozent hat die BayWa AG das Berichtsjahr 2021 abgeschlossen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte die neue Rekordmarke von 266,6 Mio. Euro. Der Umsatz stieg um mehr als 20 Prozent auf 19,8 Mrd. Euro. Es ist geplant, die Dividende für 2021 um 0,05 Euro auf 1,05 Euro je Aktie anzuheben. Mehr als die Hälfte des Konzernergebnisses wurde erneut vom Tochterunternehmen BayWa r.e. (Regenerative Energien) erzielt, das sich als europäischer Marktführer beim Thema Energiewende sieht. Trotz der weltweit angespannten Situation in der Logistik habe man aber auch in den internationalen Segmenten Cefetra Group und Global Produce sowohl Produktivität als auch Profitabilität weiter steigern können. Auch das Geschäft im Heimatmarkt trug zum Rekordergebnis bei: Als Grundversorger in den Bereichen Ernährung, Energie und Bau habe man trotz der Lockdown-Phasen und der schwierigen globalen Lieferketten die Kundenbedürfnisse bedienen können. Im deutschen Agrargeschäft hätten die 2019 eingeleiteten Veränderungen bereits im Jahr 2021 positive Auswirkungen auf den Ergebnisbeitrag gezeigt. Überdurchschnittliche Verkaufszahlen bei Neumaschinen und eine hohe Auslastung der Werkstätten begünstigten das Technikgeschäft. Das Segment Bau wuchs beim Umsatz deutlich stärker als der Wettbewerb und erzielte im Geschäftsjahr 2021 ein um 56 Prozent höheres Ergebnis als im Vorjahr. Auch der Start ins neue Geschäftsjahr verlief bisher gut. Nach derzeitiger Einschätzung erwartet die BayWa keine wesentlichen Auswirkungen auf ihre Aktivitäten aufgrund des Krieges in der Ukraine. Die Ukraine und Russland sind für die BayWa keine wesentlichen Absatzmärkte.

Prozentual waren in dieser Woche unsere Kursgewinne bei unseren beiden Stahlwerten noch höher: Salzgitter-Aktien stiegen um 27,2 Prozent (auf 48,00 Euro, Einstand 14,58 Euro) und ArcelorMittal um 10,0 Prozent (auf 31,17 Euro, Einstand 27,05 Euro). Der Salzgitter-Konzern verbuchte im Geschäftsjahr 2021 mit 705,7 Mio. Euro Gewinn vor Steuern sein bestes Vorsteuerresultat seit 13 Jahren. Nach Steuern verbleibt ein Nettogewinn von 586 Millionen Euro. Nach zwei Jahren ohne Dividende soll der Gewinn auch genutzt werden, um die Dividendenzahlung mit 75 Cent pro Aktie wieder aufzunehmen. Im Verhältnis zu unserem Einstandskurs ergibt sich damit für uns eine Dividendenrendite von 5,1 Prozent. Der Umsatz legte um 38 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro zu. Zu der erheblichen Ergebnisverbesserung haben dank der positiven Stahlpreisdynamik vor allem die Geschäftsbereiche Flachstahl und Handel beigetragen. Darüber hinaus verzeichnete der Trägerbereich trotz des massiven Anstieges der Energiepreise ein hervorragendes Resultat und auch der Geschäftsbereich Technologie steigerte seinen Gewinn vor Steuern deutlich. Gut zu verkraften waren deshalb 243,3 Mio. Euro Impairment, die schwerpunktmäßig im Geschäftsbereich Mannesmann anfielen. Dabei handelt es sich um einmalige bilanzielle Abschreibungen.

Von den guten Salzgitter-Geschäftsergebnisse profitierten ArcelorMittal, weil man für den großen Stahlkonzern nun auch mit besseren Geschäftsergebnissen rechnet.

Die von uns in der Vorwoche noch zu 55,01 Euro im Bestand verdoppelten Bayer-Aktien stiegen in dieser Woche um 4,5 Prozent auf 60,62 Euro (durchschnittlicher Einstand 52,57 Euro). Wir haben hier auf eine Neubewertung durch den Markt gesetzt, die sich nun zunehmend abzeichnet (siehe Berichte in den Vorwochen).

Die ADRs des südkoreanischen Telekom-Wertes KT Corp legten in dieser Woche um 4,3 Prozent zu (auf 14,23 USD, Einstand 10,22 USD).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

In den 10 Tagen vor der Veröffentlichung der 2022er Prognose waren die Aktien des Immobilienentwicklers Instone Real Estate Group deutlich gestiegen. Zuletzt setzten aber Gewinnmitnahmen ein, so dass der Aktienkurs in dieser Woche 8,2 Prozent verlor (auf 17,34 Euro, Einstand 18,89 Euro). Das Unternehmen bekräftigt seine Prognose für 2022 trotz des Ukraine-Krieges. So dürfte der Umsatz auf 900 Millionen bis 1 Milliarde Euro steigen. Das bereinigte Ergebnis nach Steuern sieht Instone zwischen 90 und 100 Millionen Euro. Verkäufe sollen ein Volumen von mehr als eine Milliarde Euro erreichen.

Als stärker werden die Auswirkungen des Krieges auf Smurfit Kappa eingeschätzt. Der europäische Marktführer bei Pappverpackungen dürfte unter dem Verlust des Russland-Geschäftes leiden. Zudem ist die Entwicklung in der Ukraine schwer abzuschätzen. Die Aktie fiel in dieser Woche um 5,2 Prozent (auf 33,89 GBP, Einstand 4,73 GBP), nachdem sie sich in der Vorwoche stärker erholt hatte.

Saint-Gobain verloren ohne Unternehmensnachrichten in dieser Woche 5,0 Prozent (auf 54,86 Euro, Einstand 34,49 Euro). Als großer europäische Baustoff-Konzern dürfte die Kursentwicklung in den kommenden Wochen auch davon abhängig sein, wie sich die Hoffnungen auf einen Wiederaufbau in der Ukraine entwickeln.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Nach der ersten größeren Investitionsrunde seit Kriegsausbruch in der Vorwoche beobachten wir die Entwicklung nun zunächst. Deshalb gab es in dieser Woche keine aktiven Veränderungen an der Zusammensetzung unseres Portfolios.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Das Euro-Bankguthaben des Fonds ist durch Mittelzuflüsse gegenüber der Vorwoche um gut 5.000 Euro auf 232.882 Euro gestiegen, zusammen mit unseren Guthaben auf Währungskonten um umgerechnet fast 9.000 Euro auf 586.411 Euro bzw. 9,74 Prozent vom Fondsvermögen. Der Kurswert der nominal 700.000 Euro Bundesanleihe beträgt einschließlich Stückzinsen 713.452 Euro bzw. 11,85 Prozent vom Fondsvermögen. Zusammen haben wir also eine Reserve von 1,3 Mio. Euro bzw. 21,6 Prozent des Fondsvermögens. Dass der prozentuale Anteil der Barreserve am Fondsvermögen im Wochenvergleich leicht gesunken ist, obwohl der absolute Betrag höher ist, liegt daran, dass unser Fondsvermögen durch die Kursgewinne stärker gestiegen ist (auf aktuell 6.020.317 Euro).

Nachdem wir in der Ausverkaufsstimmung der ersten Märzwoche unsere Stoploss-Verkäufe entsprechend unserer Strategie ausgesetzt hatten, können wir nun dieses Instrument des Risikomanagements wieder in Kraft setzen. Ziel ist es, kein oder zumindest nur wenig Kapital in Aktien zu binden, die in Abwärtstrends geraten. Wenn, wie Anfang März, der Gesamtmarkt abverkauft wird, würden Stoploss zu undifferenzierten Verkäufen führen, so dass man von einer folgenden Erholung des Gesamtmarktes weniger profitiert. Inzwischen hat diese Stabilisierung des Gesamtmarktes stattgefunden. Und es war richtig, die Kursschwäche für mehr Aktienkäufe als für -verkäufe zu nutzen.

Mit der weiterhin hohen Barreserve tragen wir allerdings den anhaltend hohen Unsicherheiten Rechnung. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der wirtschaftlichen Isolation Russlands sind noch schwer abzuschätzen. Deshalb gilt es, handlungsfähig zu bleiben. Konkret würden wir eine Reihe von Aktienposition aufstocken, wenn es Kaufsignale gibt. Zudem identifizieren und beobachten wir weitere unterbewertete Aktien, die über hohes Kurspotenzial verfügen.

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