Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Wochenkommentar KW 04/2022

Hier die Inventarliste vom 26.01.2022

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Im Wochenverlauf standen vor allem Technologie-Aktien weiter unter stärkerem Abgabedruck. Aber auch in der Breite verzeichneten die meisten Aktienmärkte heftige Kursschwankungen. Wichtige US-Aktienindizes retteten sich mit einer Rallye am späten Freitagabend dank guter Geschäftsergebnisse von Apple und Visa auf Wochensicht aus der Verlustzone. Der Dow Jones verringerte mit einem Wochenplus von 1,3 Prozent sein Minus seit Jahresbeginn auf 4,4 Prozent. Der Nasdaq-100-Index verbesserte sich auf Wochensicht leicht, womit der Verlust seit Jahresbeginn aber noch 11,4 Prozent beträgt. Der Euro-STOXX-50 verzeichnet einen Wochenverlust von 2,2 Prozent. Seit Jahresbeginn wächst sein Minus damit auf 3,8 Prozent. Der Wochenverlust des DAX beträgt 1,8 Prozent, womit sich das Minus seit Jahresbeginn auf 3,6 Prozent verdoppelt.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 31,10 Euro ermittelt. Für die vierte Woche des Jahres bedeutet das einen Rückgang des Anteilswertes um 80 Cent bzw. 2,5 Prozent, weil der schwache Freitag der Vorwoche jetzt enthalten ist. Damit rutscht der Anteilswert gegenüber dem Jahresbeginn leicht ins Minus, gerade mal 1,3 Prozent – deutlich weniger als die Aktienindizes. Auch unser Vorsprung gegenüber den vergleichbaren Aktienfonds wächst, denn im Mittel liegen diese jetzt 7,6 Prozent in der Verlustzone (Quelle: Fondsweb.de). Über 12 Monate haben wir mit einem Plus von jetzt 11,0 Prozent weiterhin erst einen kleinen Vorsprung vor dem Durchschnitt vergleichbarer Fonds (+10,6 Prozent, Angaben laut Fondsweb). Die Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt +63,0 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus jetzt 404 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und nach Quellensteuerabzug).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Eine Reihe unserer Aktien konnte in dem eher negativen Umfeld Kursgewinne verzeichnen. Es handelt sich bei den prozentual größten Kursgewinnern aber um kleine Aktienpositionen: Biofrontera erholten sich nach den massiven Kursverlusten um 8,2 Prozent (auf 1,315 Euro, Einstand 2,86 Euro) und Formycon um 3,1 Prozent (auf 49,35 Euro, Einstand 36,65 Euro). Wir trauen beiden Unternehmen zu, auf Sicht von zwei bis vier Jahren mit schönen Gewinnen positiv zu überraschen.

Auch Pfizer, deren COVID-19-Medikament Paxlovid nun die Zulassung in Europa erhielt, verzeichnete Kursgewinne: +2,9 Prozent (auf 54,33 USD, Einstand 41,62 USD). Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat grünes Licht gegeben für die Zulassung von Paxlovid gegen Covid-19. Das Mittel des US-Herstellers könne bei erwachsenen Patienten eine schwere Erkrankung nach einer Corona-Infektion verhindern, teilte die EMA mit. Nach der Zulassung ist Paxlovid das erste Mittel, das Patienten zu Hause oral einnehmen können. Die Covid-Pille gilt als sehr effektiv, gerade bei Menschen mit Vorerkrankungen soll sie das Risiko von sehr schweren Krankheitsverläufen um 89 Prozent senken.

Die Aktien des französischen Telekom-Wertes Orange verbesserten sich um 5,8 Prozent (auf 10,47 Euro, Einstand 9,90 Euro). Angesichts der Unterbewertung und sehr hoher Dividendenrenditen (bei Orange 7,3 Prozent) investieren wir jetzt verstärkt in diesen Sektor (siehe unten: Transaktionen).

Von unseren größten Aktienpositionen steht erfreulicherweise die kanadische Fairfax Financial Holding mit einem Plus von 1,5 Prozent auf der Liste der Wochengewinner (auf 609,92 CAD, Einstand 454,83 CAD).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Belastet wurde die Anteilswertentwicklung in dieser Woche vor allem durch einen Kursrückgang um 8,2 Prozent bei Saint-Gobain (auf 58,11 Euro, Einstand 34,49 Euro). Unser Zielkursniveau hatte diese Aktie erreicht und wir hatten auf dem jetzigen Kursniveau mit dem antizyklischen Abbau der Position („scheibchenweise Gewinnmitnahmen“) begonnen. Leider wurden die nächsthöheren Kursziele nicht ganz erreicht.

Einen negativen Ergebnisbeitrag steuerte in dieser Woche der AXA-Rosenberg-Fonds für asiatische Nebenwerte bei: -6,3 Prozent (auf 104,93 USD, unser Buchgewinn sinkt damit auf 204,7 Prozent).

Prozentual noch höhere Kursverluste verzeichneten wir bei einigen kleineren Aktienpositionen: Salzgitter verloren 9,7 Prozent (auf 30,02 Euro, Einstand 14,58 Euro). Die Aktien des Automobilkonzerns Stellantis standen unter Abgabedruck und verloren auf Wochensicht 5,85 Prozent (auf 17,07 Euro, Einstand 12,20 Euro). Wir halten die Kursverluste bei den zyklischen Stahl- und Automobilherstellern für übertrieben und haben deshalb die Woche für Käufe in den diesen Branchen genutzt: ArcelorMittal und Renault (siehe unten: Transaktionen).

Die Edelmetallpreise litten unter der erklärten Absicht der US-Notenbank, ihre Leitzinsen in diesem Jahr entschlossen zu erhöhen. Höhere Zinsen vergrößern die Opportunitätskosten in Form entgangener Zinseinnahmen bei den zinslosen Edelmetallen. Unsere sehr kleine Minen-Position Pan American Silver verlor 8,7 Prozent (auf 26,98 CAD, Einstand 34,77 CAD). Damit wird die potenzielle Unterstützung bei 27 bis 28 CAD getestet. Unsere Zurückhaltung beim Thema Goldminen erweist sich bislang als richtig. (So gibt es etliche Fonds, die Goldminen mit zweistelligen Prozentsätzen gewichten, wir dagegen bis auf weiteres nur mit 0,5 Prozent.)

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Im Rahmen unseres Risikomanagements haben wir unsere relativ große Position Alphabet halbiert und unsere kleine Position Siemens Energy vollständig verkauft.

Die erheblichen Probleme für Siemens Energy durch den Windkraftanlagenbauer Gamesa sind hinlänglich bekannt. Statt einer erhofften Verbesserung musste man im Abstand von einigen Monaten immer wieder neue Hiobsbotschaften vernehmen. Die Börse verliert hier die Geduld. Die Siemens Energy-Aktie befindet sich in einem übergeordneten Abwärtstrend. Wir haben wegen der Verletzung unseres strategischen Stoploss unsere 2.500 Siemens Energy zu 18,701 Euro verkauft. Gegenüber unserem Einstand zu 27,49 Euro haben wir damit einen Kursverlust von 32,0 Prozent realisiert.

Alphabet gehört zwar zu den großen US-Tech-Konzernen, deren Bewertung nachvollziehbar ist (KGV 24). Allerdings besteht hier die Gefahr, dass das Indexschwergewicht durch die Zinswende in den USA und den Rückzug von Investoren aus dem langfristig stark überinvestierten Bereich der US-Tech-Aktien im Jahresverlauf weiter unter Abgabedruck gerät. Bei Verletzung unseres taktischen Stoploss haben wir unsere Position deshalb halbiert. Wir haben 30 Alphabet-A-Aktien zu 2.604,70 USD verkauft und damit gegenüber unserem Einstand zu 1.293 USD einen Kursgewinn von 101,4 Prozent (!) realisiert. Der Verkauf jetzt erfolgte bei einem Wechselkurs von 1,129 USD / EUR. Die verbliebenen 30 Alphabet-Aktien würden wir verkaufen, wenn sich ein übergeordneter Abwärtstrend ausbildet.

Weil die von hoch bewerteten Tech-Aktien ausgehenden Kursverluste auch auf günstig bewertete Aktien ausgestrahlt haben, bietet sich die Gelegenheit, einen Teil unserer sehr hohen Barreserve antizyklisch zum Kauf unterbewerteter Aktien einzusetzen.

Hohe Kursverluste verzeichnete die Aktie des US-Speicherchipherstellers Micron Technology. Wir hatten hier bekanntlich erst vor wenigen Wochen, Ende Dezember, eine schöne Teilgewinnmitnahme zu 94,80 USD gemacht, weil das Kurspotenzial nach einem Kursprung angesichts (von uns erwarteter) guter Unternehmensnachrichten erstmal ausgeschöpft schien. Wir verkauften 1.000 Aktien mit 103,9 Prozent Kursgewinn. In den vergangenen vier Wochen ist der Aktienkurs nun gegenüber unserem Verkaufskurs über 12 Prozent gefallen, also auch stärker als der Gesamtmarkt. Fundamental ist dies nicht gerechtfertigt, denn wie die Zahlen des südkoreanischen Speicherchipherstellers SK Hynix in dieser Woche zeigen, sprudeln die Gewinne der Speicherchiphersteller mehr denn je. Micron Technology wird aber in die „Schublade US-Technologie“ gesteckt und deshalb verkauft. Wir haben jetzt zunächst einmal vorsichtig 500 Aktien zu 82,93 USD zurückgekauft. Unser gewogener durchschnittlicher Einstandskurs steigt damit von 46,50 USD auf 58,65 USD. Der Kauf jetzt erfolgte bei einem Wechselkurs von 1,127 USD / EUR. Wie gesagt: Das KGV sinkt auf Basis der Gewinnschätzungen für das nächste Jahr auf nur 7 bzw. für 2024 auf nur 6. In unserer Projektion steigt der Fair Value auf rund 150 USD, was rund 80 Prozent Kurspotenzial bedeuten würde.

Neu ins Portfolio aufgenommen haben wir AT&T. Wir haben 2.000 Aktien des US-amerikanischen Telekom-Konzerns zu 25,777 USD gekauft. Der Kauf erfolgte ebenfalls bei einem Wechselkurs von 1,127 USD / EUR. Der größte amerikanische Telekommunikationskonzern versorgt über 100 Millionen Privatpersonen und 3 Millionen Unternehmen mit Telefon und Internet. Zusätzlich betreibt AT&T ein Mediengeschäft. In diesem Bereich expandierte die Firma durch die 85 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Time Warner im Jahr 2018 stark. Nach der Mega-Übernahme verlor die Aktie rund die Hälfte ihres Wertes. Im vergangenen Jahr fusionierte AT&T seine Mediensparte mit Discovery Media. Mitte dieses Jahres soll das Tochterunternehmen an die Börse gebracht werden. AT&T-Aktionäre sollen 70 Prozent der Aktien im Rahmen des Spin-Offs kostenlos erhalten. Die Transaktion erscheint sinnvoll, weil der Mutterkonzern AT&T damit 43 Milliarden Dollar seiner durch die Übernahme entstandenen Schulden in der Bilanz der Tochter ablädt. Zudem ist die Gefahr, dass AT&T die stabilen Cash-Flows aus dem Kerngeschäft in teuren Film- / Fernsehproduktionen versenkt (wie Netflix) gebannt. AT&T erwirtschaftet eine freie Cash-Flow Rendite von 12 Prozent und zahlt daraus eine Dividendenrendite von 7,6 Prozent! In unserer ProBot-Kalkulation ergibt die Projektion eine Unterbewertung von 30 Prozent. Und die Medien-Tochter erhalten wir im Rahmen des Spin-Offs quasi gratis dazu.

Neu aufgenommen haben wir zudem die VW-Nutzfahrzeug-Tochter Traton: Wir haben 2.500 Aktien zu 21,74 Euro gekauft. Konservativ auf Basis der aktuellen Schätzungen errechnet sich der Fair Value mit 32 Euro. In der Projektion steigt er sogar auf 67 Euro.

Mit ArcelorMittal haben wir einen weiteren „Zykliker“ aufgenommen. Auf Basis der aktuellen Zahlen ist die Aktie extrem billig (KGV 3). Aber der Stahlkonzern wird in den nächsten Jahren nicht so viel verdienen wie in diesem Jahr. Aufgrund des zu erwartenden Gewinnrückgangs ist keine positive Projektion möglich und viele Investoren meiden diese Aktie. Sie ist gleichsam das Gegenteil der hochgejubelten US-Wachstums-Technologie-Aktien – und könnte gerade deshalb in diesem Jahr positiv überraschen.

Wieder aufgenommen haben wir Renault: Die Franzosen haben sicher nicht die Qualität anderer Automobilkonzerne. Beispielsweise ist der Konzern vergleichsweise hoch verschuldet. Als einzig verbliebener französischer Automobilkonzern (nachdem PSA Peugeot in der amerikanisch-italienisch-französisch-deutschen Stellantis aufging) genießt das Unternehmen aber faktisch den Schutz der französischen Regierung, die den Turnaround absichern dürfte. Der Börsenwert von gerade mal 10 Milliarden ist für 43 Milliarden Jahresumsatzerlöse zu niedrig. KGV nur 5,5. Die enge Kooperation mit den japanischen Automobilkonzernen Nissan und Mitsubishi geht weit über eine kapitalmäßige Verflechtung hinaus und soll nun auch für eine Modelloffensive im Bereich Elektro-Automobilität genutzt werden. Wir haben zunächst 1.500 Renault zu 35,63 Euro gekauft.

Neben den bisher genannten Aktienkäufen mit antizyklischem Charakter (die Aktien sind jüngst billiger geworden) gibt es einen prozyklischen Zukauf, weil die Aktie ihren jungen Aufwärtstrend bestätigt: British American Tobacco (BAT) ist trotz schöner Kursgewinne (gut 15 Prozent seit unserem Kauf) immer noch unterbewertet. Die Dividendenrendite liegt selbst bei einem Einstieg auf dem jetzigen Kursniveau bei 7,5 Prozent! Der Fair Value liegt sehr konservativ gerechnet bei 36 GBP und steigt in der Projektion auf 39 GBP, womit das Kurspotenzial also mindestens weitere 15 Prozent, eher 25 Prozent bis zum Fair Value beträgt. Mit Blick auf die früheren Kursniveaus ist das Kurspotenzial noch höher. Die jüngst auffällig hohe relative Stärke ist ein charttechnisches Kaufsignal. Wir haben unsere bislang mittelgroße Position (3.000 Stück) um 2.000 Stück zu 31,77 GBP aufgestockt. Unser gewogener durchschnittlicher Einstandskurs steigt damit von 28,18 GBP auf 29,62 GBP. Der Kauf jetzt erfolgte bei einem Wechselkurs von 0,832 GBP / EUR. Der durchschnittliche Wechselkurs unserer Käufe stellt sich jetzt auf 0,843 GBP / EUR. Britisch American Tobacco ist nun mit 3,1 Prozent des Fondsvermögens unsere siebtgrößte Einzelaktienposition.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Trotz der jüngsten Aktienkäufe verfügt der Fonds noch über rund 750.000 Euro Bankguthaben und gut 500.000 Euro Liquidität in Form der kurzlaufenden Bundesanleihe, zusammen gut 20 Prozent des Fondsvermögens. Nachdem wir im vierten Quartal des vergangenen Jahres unsere Barreserve stark erhöht haben, nutzen wir sie also jetzt sehr vorsichtig für Aktienkäufe.

Wer geglaubt hatte, die Kursverluste bei den Technologie-Aktien seien schnell vorbei, ein weiterer „dip“, den man zum sofortigen Kauf nutzen müsse, könnte sich täuschen. Die Kursverluste der populären Aktienindizes wie Nasdaq-100 verharmlosen den Crash vieler hoch bewerteten US-Tech-Aktien noch, deren Aktienkurse sich in den vergangenen Wochen halbiert haben, darunter nicht wenige Lieblingsaktien von Fondsmanagern, die „disruptive Zukunftsaktien“ oder „globale Technologieführer“ gekauft haben. Der erst vor wenigen Monaten gestartete 10XDNA – Disruptive Technologies Fonds von Frank Thelen hat seit seinem Hoch im November bis jetzt 37,5 Prozent verloren und steht gegenüber der Fondsauflage 30 Prozent im Minus! Gegenüber ihren Kurshochs vor wenigen Monaten verloren seine Lieblingsaktien Palantir Technologies 58 Prozent, Coinbase Global 54 Prozent und HubSpot 53 Prozent. Ist das ein Ausverkauf zu Spottpreisen? Wohl eher eine überfällige Bewertungskorrektur: Auf Basis der Gewinnschätzungen für dieses Jahr sind die Kurs/Gewinn-Verhältnis der genannten Aktien mit 68, 30 und 195 immer noch so hoch, dass wir eine nochmaligen Kurshalbierung nicht ausschließen würden.

Dass dieser Rückgang auch auf der übergeordneten Ebene des Gesamtmarktes eine andere Qualität als ein „dip“ hat, lässt sich mit diversen Zahlen belegen. Markttechnisch relevant dürfte sein, dass Nasdaq Composite und Nasdaq-100 Index erstmals seit dem Corona-Crash ihren 200-Tage-Durchschnitt unterschritten haben – und zwar um rund 10 Prozent. Seit zwei Jahren endeten „dips“ dagegen stets in der Nähe des 100-Tage-Durchschnitts. Erstmals seit dem Corona-Crash wird der 40-Tage-Durchschnitt die 100-Tage-Linie von oben nach unten schneiden. Es mangelt also nicht an Signalen, die einen übergeordneten Trendwechsel bei US-Tech-Aktien anzeigen. Die Panik unter Anlegern, die damit nicht umgehen können, ist hoch, das zeigen auch die entsprechenden Sentiment-Indikatoren. In dieser „überverkauften“ Situation liegt eine hohe Wahrscheinlichkeit für kurzfristige Erholungsbewegungen. Aber eine rasche Rückkehr zu den Kurshöhen aus dem vergangenen November ist unwahrscheinlich, fast auszuschließen bei einer großen Zahl von Einzelaktien: Wo soll die Kraft herkommen, sich nach einer Bewertungskorrektur um 50 Prozent im Kurs wieder zu verdoppeln, wenn die Fed den Geldhahn im Jahresverlauf nicht weiter auf- sondern zudreht?

Uns bestärken die jetzt zu beobachtenden Entwicklungen in unserer Strategie. Wir werden unsere hohe Barreserve Schritt für Schritt in Aktien tauschen, die aufgrund ihrer Substanz und Gewinne hohes Kurspotenzial haben – und sich wie AT&T, Orange und British American Tobacco mit rund 7,5 Prozent laufender Dividendenrendite verzinsen.

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