Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Hier der Link zur Internetseite von Ampega. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Wochenkommentar KW 47/2021

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Dass US-Präsident Biden den amtierenden Fed-Präsidenten Jerome Powell für eine zweite Amtszeit nominierte, wurde von den Kapitalmärkten ambivalent aufgenommen. Von der ebenfalls für den Chefsessel gehandelten Fed-Direktorin Lael Brainard hätte der Markt eine weniger entschlossene Rückkehr zu Leitzinserhöhungen im kommenden Jahr erwartet. Die von Tech- und Wachstums-Aktien dominierte Nasdaq drehte deshalb schon am Tag der Nominierung ins Minus. Zum Wochenschluss löste dann das Auftreten der neuen, stark mutierten Corona-Virus-Variante B.1.1.529 „Omikron“ stärkere Verkäufe aus. Deshalb beendete der Dow Jones die Woche mit einem Rückgang um 2 Prozent. Der Euro-STOXX-50 verlor auf Wochensicht 6,1 Prozent, der DAX 5,6 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde zuletzt mit 31,21 Euro errechnet. Auf Wochensicht ist das ein Rückgang um 5 Cent bzw. 0,16 Prozent. Unser Plus seit Jahresbeginn beträgt jetzt +14,1 Prozent. Das 12-Monats-Plus sinkt wegen des Basiseffektes auf +19,8 Prozent, weil unsere hohen Kursgewinne aus November 2020 jetzt aus dem Ein-Jahres-Zeitraum herausgefallen sind. Die Performance seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März 2020 (19,08 Euro) beträgt jetzt +63,6 Prozent. Seit dem Finanzkrisen-Tiefstand im März 2009 (13,68 Euro) ist der Anteilswert um +128,1 Prozent gestiegen. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 406 Prozent (Alle Performanceangaben jeweils nach Kosten und Quellensteuern).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Pfizer als führender Impfstoffhersteller profitierte von den Sorgen um die Omikron-Mutation des Corona-Virus. Zusammen mit dem deutschen Partnerunternehmen BioNTech wäre man notfalls in der Lage, vergleichsweise schnell einen neuen, angepassten Impfstoff zu produzieren. Der Aktienkurs stieg um Wochenvergleich um 6,3 Prozent auf eine neues Allzeit-Hoch von 54,00 USD (Einstand 41,62 USD). Eine Bewertung mit dem 12- bis 13-Fachen des Jahresgewinns erscheint immer noch günstig.

Die europäischer Versorger-Aktien profitierten von der Energiewende. Der italienische ENEL-Konzern kündigte Milliardeninvestitionen in alternative regenerative Energien an. Der Aktienkurs verlor aufgrund des schwachen Gesamtmarktes am Freitag (-4,7 Prozent) auf Wochensicht 1,9 Prozent (auf 6,816 Euro, Einstand 4,77 Euro). Bei RWE haben wir den Kursgewinn (+4,2 Prozent auf Wochensicht) genutzt, um unsere Position zu verkaufen (siehe unten: Transaktionen).

Gesco gewannen deutlich. Auf Wochensicht verblieb immerhin noch ein Kursanstieg um 1,7 Prozent (auf 24,20 Euro, Einstand 14,91 Euro).

Auch bei Micron Technology blieb auf Wochensicht noch etwas vom Kursanstieg übrig: +0,5 Prozent (auf 83,42 USD, Einstand 46,50 USD).

Siemens Energy hielten sich vergleichsweise stabil (nur -0,5 Prozent auf 24,18 Euro, Einstand 27,49 Euro). Der Konzern hat einen Großauftrag für Bau, Betrieb und Wartung eines Gaskraftwerks in Brasilien erhalten. Die Anlage im Bundesstaat Rio de Janeiro soll eine Leistung von 1,7 Gigawatt erreichen. Das Projekt hat demnach ein finanzielles Volumen von rund einer Milliarde Euro. Rund drei Viertel entfallen auf Siemens Energy, der Rest auf den Konsortialpartner, den brasilianischen Konzern Andrade Gutierrez. Auftraggeberin ist die Projektgesellschaft Gás Natural Açu. Zusammen mit einem bereits existierenden 1,3 Gigawatt-Kraftwerk soll die neue Anlage namens UTE GNA II dann 14 Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Dabei sind die Turbinen so ausgelegt, dass sie in Zukunft auch mit Wasserstoff betrieben werden können.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Die am stärksten von der Omikron-Virus-Mutation betroffenen Unternehmen kommen aus den Branchen Fluggesellschaften, Flughäfen und Tourismus, indirekt damit auch Flugzeug- und Triebwerksbauerbauer wie Airbus und MTU. In diesen Branchen sind wir mit keiner einzigen Aktie investiert. Befürchtungen um die Weltkonjunktur, die von der neuen Omikron-Mutation ausgehen könnten, lösten aber auch bei zyklischen Aktien starken Verkaufsdruck aus.

Bei unseren großen Aktienpositionen traf dies vor allem Mytilineos Holding: -6,4 Prozent (auf 14,12 Euro, Einstand 8,93 Euro).

Auch Finanzwerte gehörten am Freitag zu den größeren Kursverlierern, weil im Falle einer neuerlichen Rezession die Zinsen doch bis auf weiteres nicht steigen dürften. Wüstenrot & Württembergische ist in dieser Branche der größte Wochenverlierer in unserem Portfolio: -6,8 Prozent (auf 16,92 Euro, Einstand 18,55 Euro)

Prozentual noch höhere Kursverluste verzeichnen wir bei kleineren, aber ebenfalls zyklischen Positionen. So setzen sich beim Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland die Gewinnmitnahmen fort. Der Aktienkurs verlor auf Wochensicht 13,8 Prozent (auf 11,25 Euro, Einstand 6,75 Euro). Die Aktien des Automobilkonzerns Stellantis verloren 11,1 Prozent (auf 15,57 Euro, Einstand 12,20 Euro).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Im Rahmen unseres Risikomanagements haben wir in dieser Woche bereits unsere kleine Position Atos wieder verkaufen müssen. Der Verkauf der 1.500 Aktien erfolgte noch zu 37,615 Euro (Wochenschluss nur noch 36,93 Euro). Mit dem Verkauf haben wir allerdings gegenüber unserem Einstand zu 44,90 Euro einen Kursverlust von 16,2 Prozent realisiert. Die Atos-Aktie setzt ihren übergeordneten, schon seit 2018 bestehenden Abwärtstrend fort. Fundamental erscheint dies inzwischen übertrieben. Die erhoffte Bodenbildung und Trendumkehr des Kurses haben aber immer noch nicht stattgefunden.

Anfang der kommenden Woche werden wir im Rahmen unseres Risikomanagements zwei weitere kleine Aktienpositionen verkaufen: BASF und Instone Real Estate. Wir verringern damit die Zahl unserer Aktienpositionen und erhöhen unsere Barreserve.

Bei RWE haben wir die zwischenzeitlichen Kursgewinne im Wochenverlauf für einen Verkauf dieser Position genutzt: Wir haben alle 1.500 RWE-Aktien bei Erreichen unseres Kursziels 34,40 Euro verkauft. Gegenüber unserem Einstandskurs 26,36 Euro haben wir damit einen Kursgewinn von 30,5 Prozent realisiert.

Im Gegenzug zu den Verkäufen haben wir zwei, allerdings kleine Aktienkäufe vorgenommen: In Paris wurden 4.000 Aktien des französischen Telekom-Konzerns Orange (vormals France Telecom) zu 9,90 Euro erworben. Die Gewinnentwicklung von Orange erwies sich 2020 unbeeindruckt von der Pandemie positiv. Wir gehen davon aus, dass auch die Gewinne in den kommenden Jahre wenig konjunkturellen Risiken ausgesetzt sind. Der Cashflow pro Aktie erlaubt Dividendenzahlungen von über 70 Cent pro Aktie – mit weiter steigender Tendenz (für 2024 werden 80 Cent erwartet). Damit liegt die Dividendenrendite über 7 Prozent! Der von uns berechnete Fair Value liegt bei 11,95 Euro und steigt in der Projektion über 15 Euro. Das Kurspotenzial beträgt also mindestens 20 Prozent.

Nochmal um 100 Aktien aufgestockt haben wir Fairfax Financial Holding. Der Zukauf war am Freitag zu 570 CAD möglich. Zur Erinnerung (siehe Vorwochenbericht): Der Buchwert liegt bei rund 770 CAD, der Profit Value bei 642 CAD, die Umsatzerlöse bei über 1.000 CAD pro Aktie, der Bottom Value bei 1.145 CAD und der von uns kalkulierte Fair Value steigt von jetzt 858 CAD in der Projektion auf 930 CAD.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Wir haben (vor Verbuchung des kleinen Fairfax-Zukaufs) unsere Barreserve durch die Transaktionen auf 1,19 Mio. Euro bzw. 19,0 Prozent des Fondsvermögens erhöht (davon 842.685 Euro, Rest in US-Dollar, britischen Pfund und Kanada-Dollar auf Währungskonten).

Die Auswirkungen der Omikron-Variante des Corona-Virus sind noch sehr schwer abzuschätzen. Wir tragen dem mit einer erhöhten Barreserve und Anpassungen im Aktienportfolio Rechnung. In einem ersten Schritt haben wir bereits mit Verkäufen (Atos, RWE) die Barreserve erhöht. Nachdem einige kleinere Aktienpositionen, die wichtige Unterstützungslinien verletzt haben, verkauft werden, stehen auch größere Positionen auf dem Prüfstand (beispielsweise Salzgitter, wo wir über 80 Prozent Kursgewinn haben).

Die jetzigen Kursrückgänge werden sich wieder als hochprofitable Kaufgelegenheit erweisen. Allerdings ist noch nicht absehbar, über welchen Zeitraum. Einmal mehr wäre es deshalb zu riskant, die Barreserve sofort auf einen Schlag zu investieren. Die aufmerksame Beobachtung der Kursentwicklung prägt die aktuelle Taktik: Aktien, die höheres Abwärtsmomentum entwickeln (wie Atos, BASF, Instone) und drohen, übergeordnete Abwärtstrends auszubilden, sollten verkauft, zumindest reduziert werden. Umgekehrt sollten Aktien mit relativer Stärke bevorzugt werden (Pfizer, Orange, Fairfax).

———————————————————————————————————