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Wochenkommentar KW 12/2021

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Die hohen Kursverluste am Anleihemarkt setzen sich in dieser Woche nicht fort und ermöglichten damit auch Technologieaktien einen Stabilisierungsversuch, zumal gute Konjunkturdaten und die rasant fortschreitende Impfkampagne in den USA die Wall Street unterstützen. Am Freitag entstand in den letzten Minuten der Handelswoche beim Dow Jones ein Gewinn von rund 1,4 Prozent. Europa kommt mit den Impfungen nicht so gut voran und dürfte zudem die Blockade des Suezkanals durch ein havariertes Containerschiff zu spüren bekommen. Der Euro-STOXX-50 schaffte mit den Kursgewinnen vom Freitag aber immerhin ein Wochenplus von knapp 0,8 Prozent, der DAX von knapp 0,9 Prozent. Alle drei Indizes stehen damit nur knapp unter den in der Vorwoche erreichten Jahreshochs.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 30,15 Euro errechnet. Damit gingen im Verlauf der vierten Märzwoche zunächst genau die 29 Cent verloren, die der Anteilswert in der Vorwoche gewonnen hatte. Allerdings fehlen die Kursgewinne vom Freitag, die noch nicht in den Anteilswert eingerechnet worden sind. In dieser Woche betragen diese gut 70.000 Euro bzw. über 30 Cent pro Anteil. Damit steigt der Anteilswert auf ein neues Rekordhoch seit 2018 und wir halten unseren Vorsprung vor den Aktienindizes und den meisten Aktienfonds im laufenden Jahr. Noch ohne die Kursgewinne vom Freitag beträgt unser Nettowertzuwachs seit Jahresbeginn +10,4 Prozent. Bis zum Rekordhoch des ACC-Alpha-Anteilswertes aus dem Januar 2018 bei 32,70 Euro ergibt sich daraus ein Erholungspotenzial von 8,4 Prozent. Über ein Jahr beträgt das Plus beim ACC Alpha select jetzt +46,7 Prozent, mehr als beim Durchschnitt vergleichbarer Aktienfonds (+41,9 Prozent). Die Erholung seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März (19,08 Euro) beträgt jetzt +58,0 Prozent. Über 5 Jahre beträgt der Wertzuwachs jetzt +22,9 Prozent (gegenüber der Vorwoche negativer Basiseffekt) und über 10 Jahre +47,2 Prozent (gegenüber der Vorwoche negativer Basiseffekt). Seit dem Finanzkrisen-Tiefstand im März 2009 (13,68 Euro) ist der Anteilswert um +120,4 Prozent gestiegen (jeweils nach Abzug von Kosten und Quellensteuern). Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 389 Prozent (nach Kosten und ohne Einrechnung der Ausschüttungen).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die höchsten absoluten Performancebeiträge kamen in dieser Woche wieder von unseren beiden Bauzuliefer-Konzernen Saint-Gobain und HeidelbergCement. Saint-Gobain ist mit einem Plus von 35,3 Prozent auch unsere beste Aktie im laufenden Jahr (vor MetLife mit +29,5 Prozent bzw. Publicis und Gesco mit jeweils +27,5 Prozent.)

Der Aktienkurs des vor einem Jahr krass unterbewerteten französischen Konzerns Saint-Gobain hat sich mit dem Anstieg um +4,5 Prozent in dieser Woche (auf 50,74 Euro, Einstand 34,49 Euro) gegenüber seinem Crash-Tief vor einem Jahr nun verdreifacht. 38 Milliarden Euro Jahresumsatzerlöse werden jetzt mit einem Börsenwert von knapp 27 Milliarden Euro bewertet. Damit ist wieder das angemessen Kursniveau erreicht, auf dem sich die Aktie bereits 2017 befand. Saint-Gobain, bislang eine unserer größten Aktienpositionen, ist somit ein Kandidat für weitere (Teil-) Gewinnmitnahmen.

HeidelbergCement ist seit längerem unsere größte deutsche Aktienposition. Die Aktie stieg in dieser Woche um +4,1 Prozent (auf 76,00 Euro, Einstand 58,39 Euro) und erreichte damit das höchste Kursniveau seit 2018. Auch dieser Wert war vor einem Jahr völlig irrational unterbewertet (im Tief unter 30 Euro!). Aus fundamentaler und charttechnischer Sicht dürfte hier das Kurspotenzial noch größer sein als bei Saint-Gobain, so dass diese Aktienposition wohl nur schrittweise verkleinert werden sollte.

Den höchsten prozentualen Kursgewinn erzielten wir in dieser Woche mit Deutsche Pfandbriefbank: +7,8 Prozent auf 10,27 Euro (Einstand 7,91 Euro). Nach einer Kursrallye im November um 75 Prozent (!) konsolidierte die Aktie den Anstieg seit Dezember in der Bandbreite zwischen knapp 8 und rund 9,50 Euro. Jetzt gelang der Ausbruch nach oben. Noch immer lasten die Sorge auf der Aktie, wegen der Corona-Krise müsse es hohe Ausfälle bei vergebenen Krediten geben. Dies wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt durch Aussagen des Unternehmens bestätigt. Vielmehr soll die gebildete Risikovorsorge ausreichen und in diesem Jahr „absehbar geringer“ ausfallen. In 2020 hatte die Pfandbriefbank 7,3 Mrd. Euro neu als Kredite, ganz überwiegend zur gewerblichen Immobilienfinanzierung, vergeben. In diesem Jahr könnten es bis zu 8 Milliarden Euro werden. Nun scheint der Markt auch hier zu realisieren, dass in der Corona-Krise mit den Kursverlusten krass übertrieben wurde. Obwohl sich der Aktienkurs in den vergangenen fünf Monaten verdoppelt hat, könnte die Aktie vom jetzigen Niveau nochmal um 50 Prozent steigen, um das Vor-Corona-Niveau zu erreichen.

Nachdem die Ankündigung eines (eigentlich erwartbaren) Dividendenausfall bei Salzgitter in der Vorwoche heftige Gewinnmitnahmen ausgelöst hatte (Woche -12,9 Prozent), erholte sich der Aktienkurs in dieser Woche um 6,2 Prozent (auf 24,74 Euro, Einstand 14,58 Euro). Der für 2021 vom Unternehmen angepeilte Mindestgewinn von 150 Millionen Euro Gewinn bedeutet verteilt auf die 54,09 Mio. Aktien ein EPS von 2,77 Euro, mithin ein KGV von 8,9. Trotz Kursverdoppelung seit Anfang November ist die Salzgitter-Aktien damit nicht teuer. Unseres Erachtens wird vom Markt weiterhin übersehen, dass Salzgitter mit 30 Prozent auch der größte Einzeleigentümer der Hamburger Kupferhütte Aurubis ist. Aurubis wird trotz Kupferpreis-Boom bei gut 12 Mrd. Euro Umsatzerlösen erst mit 3,12 Mrd. Euro bewertet. 30 Prozent von 3,12 Mrd. Euro sind 936 Mio. Euro. Der Börsenwert von Salzgitter beträgt beim jetzigen Aktienkurs (24,74 Euro) 1,338 Mrd. Euro. Davon sind also allein 70 Prozent (!) durch die Beteiligung an Aurubis gedeckt. Es bleibt also ein Netto-Börsenwert von 402 Mio. Euro für das Salzgitter-Geschäft mit 7 Milliarden Euro jährlichen Umsatzerlösen. Trotz Kursverdoppelung ist Salzgitter also weiter unterbewertet.

Erfreulich ist der Kursanstieg beim südkoreanischen Telekomwert KT Corp. Die in New York gehandelten ADR stiegen in dieser Woche um 5,8 Prozent (auf 12,43 USD, Einstand 10,22 USD). Gemessen an Substanz (Bewertung zum Buchwert), Gewinn (KGV 9) und Perspektiven (bereits in Betrieb befindliches 5G-Netz, Wandel vom klassischen Telekom-Betreiber zum digitalen Daten-Dienstleister mit Cloud) ist KT weiterhin klar unterbewertet.

Von den neu ins Portfolio aufgenommenen Aktien entwickeln sich Fresenius und Henkel bereits erfreulich: Diese Woche stieg der Aktienkurs von Fresenius um 4,0 Prozent (auf 37,62 Euro, Einstand 36,15 Euro) und von Henkel um 3,6 Prozent (auf 84,25 Euro, Einstand 81,42 Euro).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Gebremst wurde unsere Anteilswertentwicklung in dieser Woche wieder von unserer hoch gewichteten Position Micron Technology (-2,8 Prozent auf 87,99 USD, Einstand 46,50 USD). Die Aktie gab damit etwas weniger als die Vorwochengewinne wieder ab und konsolidiert die hohen Kursgewinne der vergangenen sechs Monaten von über 80 Prozent. Diese und weitere Kursgewinne erscheinen allerdings fundamental gut begründet. Es herrscht ein globaler Mangel an Mikrochips, der in den nächsten zwei, drei Jahren nicht durch zusätzliche Produktion befriedigt werden kann. Die Ankündigung von Intel, Milliarden in größere Produktionskapazitäten zu investieren, ist also eher geeignet, die Abhängigkeit von den jetzigen Herstellern zu zeigen, als die Preise zu drücken. Auch wenn die Zahl der Mikrochiphersteller auf den ersten Blick nicht klein erscheint, sind sie doch mehr oder weniger spezialisiert. Während Intel ein großer Anbieter bei Mikrochips mit Rechenprozessoren ist, sind „unsere“ Chiphersteller Samsung und Micron die Weltmarktführer bei Speicherchips. Auch hier lassen sich jetzt und in Zukunft weiter steigende Preise am Markt durchsetzen.

Prozentual war der Kursrückgang bei Biofrontera höher (-9,8 Prozent auf 2,31 Euro, Einstand 2,94 Euro). Es handelt sich allerdings bewusst um eine sehr kleine Position (nur 0,7 Prozent vom Fondsvermögen). Noch weniger fällt der Kursrückgang bei Faurecia ins Gewicht (-7,6 Prozent auf 44,11 Euro, Spin-Off aus Peugeot, kalkulatorischer Einstandspreis 27,71 Euro), weil die uns kostenlos aus der Stellantis-Fusion zugeteilten Aktien mit nur 0,06 Prozent ein verschwindend geringes Gewicht haben.

Von unseren neu aufgenommen Aktien hat der Gold- und Silberminenbetreiber Pan American Silver den schlechtesten Start: -7,7 Prozent in dieser Woche auf 38,69 CAD (Einstand 42,05 CAD). Der Goldpreis (zuletzt 1.730,90 USD / Unze) hat mit seinem Rutsch in der ersten Märzhälfte unter 1.750 seinen Abwärtstrend bestätigt. Allerdings könnte er schon im Bereich 1.675 bis 1.750 USD / Unze eine Bodenbildung vollziehen. Der Silberpreis (zuletzt 25,05 USD / Unze) hält sich besser, hat sein Aufwärtsmomentum aber nun weitgehend verloren. Seit der Rallye im Sommer vergangenen Jahres konsolidiert der Silberpreis in der Bandbreite zwischen 22 und 30 USD / Unze. Ein Unterschreiten von 24 USD würde wohl einen Test der Unterstützung bei 22 USD nach sich ziehen, ein Überschreiten von 28 USD einen Angriff auf den wohl starken Widerstand bei 30 USD. Kurzfristig verpasst man also bei Gold- und Silber-Investments nichts und es ist weiterhin Vorsicht angebracht. Deshalb haben wir auch erst ein sehr kleines Investment getätigt.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir angekündigt, haben unsere kleine Position im Spezial-Pharmazeutika-Anbieter Paion vollständig verkauft. Nach 10.000 Aktien in der Vorwoche (zu 2,2826 Euro) haben wir zu Beginn dieser Woche die verbliebenen 20.000 Paion-Aktien zu 2,05 Euro verkauft. Der durchschnittliche Verkaufskurs liegt also bei 2,13 Euro. Gegenüber unserem Einstandskurs von 2,06 Euro haben wir damit einen kleinen Kursgewinn von 3,3 Prozent realisiert. Es ist nicht nur zu vermuten, dass es hier in nächster Zeit an positiven Kurstreibern mangelt; hinzu kommt die Belastung des Kurses durch eine angekündigte Kapitalerhöhung. Nach unserem Ausstieg geriet die Aktie dadurch stärker unter Druck und verlor bis zum Ende der Woche 12,8 Prozent (auf 1,935 Euro, unser Ausstieg 2,13 Euro erfolgte also gut 10 Prozent höher).

Erstmals in unser Portfolio haben wir Henkel aufgenommen. Wir haben zunächst 500 Stammaktien der Henkel & Co KGaA zu 81,425 Euro gekauft. Henkel ist ein weltweit tätiger Entwickler und Produzent von Markenartikeln sowie Technologien im Konsumenten- und Industriegeschäft. Das Produktsortiment umfasst Kleb- und Dichtstoffe, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Haarwasch- und anderen Pflegemittel, Hautpflegeprodukte, Deodorants, Bade- und Duschzusätze und Zahnpflegeprodukte. Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens gehören unter anderem Bref, Fa, Pattex, Persil, Perwoll, Pril, Pritt, Schauma, Sil, Somat, Spee und taft. Weniger bekannt ist die große Bedeutung des Unternehmensbereichs „Adhesive Technologies“, wo Henkel vor allem als Zulieferer von Klebstoffen von industriellen Großkunden, insbesondere der Automobilindustrie abhängig ist. Der Unternehmensbereich Adhesive Technologies hat mit einer (jetzt erwarteten) bereinigten Umsatzrendite von 14,5 bis 15,0 Prozent eine überdurchschnittliche Marge, denn für den ganzen Henkel-Konzern dürfte diese in der Bandbreite von 13,0 bis 13,5 Prozent liegen und für die Sparte Beauty Care in der Bandbreite von 10,0 bis 10,5 Prozent. Profitabel ist die Geschäftssparte Laundry & Home Care mit einer erwarteten bereinigten Marge von 15,0 bis 15,5 Prozent. Es gibt 259,8 Mio. Stammaktien und 174,48 Mio. Vorzugsaktien, zusammen also 434,28 Mio. Aktien. Die Dividendenzahlung ist zwar für die Stammaktie etwas (2 Cent) geringer. Weil der Kurs der Stammaktien aber niedriger steht, ist die Dividendenrendite höher. Stamm- und Vorzugsaktien kommen zusammen auf einen Wert von rund 35 Milliarden Euro. Bei 20,1 Mrd. Euro Jahresumsatzerlösen ist das eine Bewertung mit dem 1,7-Fachen der jährlichen Umsatzerlöse. Hält man sich vor Augen, dass Nestlé mit dem 3,2-Fachen seiner Jahresumsatzerlöse bewertet wird, obwohl die Bruttorendite nur wenig höher liegt als bei Henkel, erscheint Henkel unterbewertet (und Nestlé überbewertet).

Wir haben eine zweite Tranche á 1.500 Aktien British American Tobacco (BAT) aufgenommen. In der Vorwoche hatten wir ja zunächst 1.500 BAT-Aktien zu 27,857 GBP gekauft. Jetzt haben wir diese kleine Anfangsposition verdoppelt. Der Zukauf erfolgte zu 28,4992 GBP. Der durchschnittliche Einstandskurs liegt damit bei 28,18 GBP, zusammen also bei 84.536 GBP. Bei einem Wechselkurs von ungefähr 0,857 GBP/EUR liegt der Einstand in Euro bei rund 98.650 Euro. Grund für den raschen Zukauf ist die Verbesserung der charttechnischen Bewertung: Zwischenzeitlich wurde der höchste Aktienkurs seit Dezember erreicht. Der Kurs stieg damit über die noch fallende 200-Tage-Durchschnittslinie. Gleichzeitig drehen 100- und 40-Tage-Durschnitt nach oben. Das Tief Ende Februar (bei 24,78 GBP) blieb über dem vorausgegangenen Tief vom Monatswechsel Oktober / November (bei 24,23 GBP). Damit steigen die Chancen, dass eine untere Bodenbildung abgeschlossen werden kann. Das erste Ziel wäre dann ein Anstieg über das Hoch aus dem Dezember bei 29,62 GBP, um den Raum für eine Rückkehr zunächst in den Bereich von 30 bis 35 GBP zu öffnen. Fundamental besteht auch der Spielraum für eine Rückkehr zu Kursen über 40 GBP, wobei bereits ein Discount für das kontroverse Geschäftsfeld Tabak-Produkte berücksichtigt ist. Wie hoch der Malus dafür anzusetzen ist, bleibt allerdings eine Frage höchst subjektiver Bewertungen. (Als überzeugter Nichtraucher hätte ich die Aktie nicht vorgeschlagen, muss aber anerkennen, das die betriebswirtschaftliche und die markttechnischen Bewertung klar für die Aktie sprechen.)

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Wir haben gut die Hälfte der zuvor auf fast 450.000 Euro bzw. 7 Prozent erhöhten Barreserve für neue Aktienkäufe verwendet. Die Barreserve beträgt aktuell 204.010 Euro bzw. 3,3 Prozent vom Fondsvermögen (6.263.298 Euro). Dies ist allerdings nur eine Momentaufnahme, weil wir einerseits weitere Gewinnmitnahmen planen, andererseits Aufstockungen bislang kleiner, aber aussichtsreicher Aktienpositionen oder auch die ein oder andere Neuaufnahme.

Vor einem Jahr haben wir auf eine Kurserholung der krass unterbewerteten Value-Aktien gesetzt. Seitdem haben sich viele Aktienkurse tatsächlich mehr als verdoppelt: Saint-Gobain +127 %, Salzgitter +121 %, Lincoln National +116 %, Publicis +113 %, Mytilineos +111 %. Bei Micron Technology wuchs unser Buchgewinn auf 80 %, bei SAF Holland auf 85 %, bei Renault auf 100 %, bei Samsung auf 143 % und bei Smurfit Kappa auf 663 %

Nach der außergewöhnlich starken, aber überfälligen Kursrallye von zyklischen Value-Aktien seit November, sind wir jetzt dabei, unser Portfolio breiter zu diversifizieren und defensiver auszurichten. Dazu nehmen wir jetzt Aktien aus den Branchen nicht-konjunkturabhängiger Konsumgüter (Henkel, AB InBev, BAT) und „Life Science / Healthcare“ (Bayer, Fresenius) auf, sofern diese aktuell günstig bewertet sind. Sehr vorsichtig erfolgt der Einstieg in das Thema „Gold und Silber“ (bislang erst eine sehr kleine Position: Pan American Silver, nur 0,6 Prozent vom Fondsvermögen). Hier ist es vorstellbar, niedrige und fallende Aktienkurse zum Aufbau einer etwas größeren Position (dieses und / oder anderer Minenbetreibern) zu nutzen. Wir wissen, dass schon allein aufgrund des Basiseffektes die Inflationszahlen im April und Mai deutlich ansteigen werden. Gleichzeitig dürften auch erste Folgen der anlaufenden Impfkampagnen spürbar werden und in die gleiche Richtung wirken. Es ist damit zu rechnen, dass ein Überschießen der Inflationszahlen an den Anleihemärkten für anhaltende Nervosität sorgen wird. Die Wahrscheinlichkeit ist deshalb hoch, dass sich die Rotation aus hoch bewerteten (und deshalb zinsempfindlichen) Growth-Aktien in zyklische Value-Aktien zumindest in den nächsten zwei Monaten noch fortsetzt. Das sollte uns die Gelegenheit zu weiteren, überproportionalen Kursgewinnen geben und gleichzeitig günstige Einstiegsgelegenheiten bei nicht (so) konjunkturabhängigen Aktien bieten.

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Hier die Inventarliste vom 26.03.2021

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