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Wochenkommentar KW 53/2020

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Erleichterung über eine Regelung des britischen EU-Austritts und das ebenfalls lange umstrittene Hilfspaket in den USA begründeten weitere Kursgewinne an den Aktienmärkten. Der Dow Jones beendete das Jahr mit einem ein neuen Rekordhoch. Der Jahresendstand 30.606,5 bedeutet für das Kalenderjahr 2020 einen Anstieg um 7,2 Prozent. In der durch den Jahreswechsel leicht verkürzten Handelswoche erreichte auch der DAX zunächst ein neues Rekordhoch (bei 13.903) und beendete den Xetra-Handel schließlich bei 13.718,8. Das bedeutet für das Gesamtjahr ein Plus von 3,5 Prozent. Beim Euro-STOXX-50 verblieb dagegen mit einem Jahresendstand bei 3.552,6 ein Jahresverlust von 5,1 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Mittwoch, dem 30. Dezember mit 27,32 Euro festgestellt. Gegenüber dem Dienstag der Vorwoche ist das ein Anstieg um 35 Cent bzw. 1,3 Prozent. Für das Gesamtjahr bedeutet das eine Performance von -3,0 Prozent. Die Erholung seit dem Corona-Crash-Tief am 24. März (19,08 Euro) beträgt jetzt +43,2 Prozent. Über 5 Jahre beträgt der Wertzuwachs +7,3 Prozent und der Wertzuwachs über 10 Jahre +29,6 Prozent. Seit dem Finanzkrisen-Tiefstand im März 2009 (13,68 Euro) bleibt es ungefähr bei einer Verdoppelung des Anteilswertes (+99,7 Prozent) (jeweils nach Abzug von Kosten und Quellensteuern). Das Erholungspotenzial bis zum Rekordhoch aus dem Januar 2018 bei 32,70 Euro beträgt jetzt 19,7 Prozent. Seit dem Start der Anteilswertberechnung des Investmentclubs zum Jahreswechsel 1996/1997 (von D-Mark umgerechnet bei 6,17 Euro) beträgt das Plus 343 Prozent (mit Berücksichtigung der Kosten und ohne Einrechnung der Ausschüttungen).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

In der letzten Woche verzeichneten die von uns favorisierten Speicherchiphersteller Samsung Electronics und Micron Technology die höchsten prozentualen Gewinne in unserem Portfolio: Micron Technology legten um 6,5 Prozent zu (auf 75,18 USD, Einstand 46,50 USD, 46,59 USD mit Transaktionskosten) und Samsung Electronics um 6,2 Prozent (auf 1.364 Euro, Einstand 570,81 Euro, 571,86 Euro mit Transaktionskosten). Auch im Gesamtjahr lieferten diese beiden Aktien die höchsten positiven Beiträge zur Performance: Micron +39,8 Prozent und Samsung sogar +55,4 Prozent. Beide Aktien zeigen, dass es auch bei High-Tech-Aktien „Value-Schnäppchen“ gibt. Das Gewinnpotenzial für die Speicherchip-Oligopolisten bei einem Dreh der Speicherchippreise nach oben wurde und wird unterschätzt. Samsung Electronics ist mit Abstand unsere größte Einzelaktienposition, weil auch ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 11 auf Basis der Gewinnschätzungen für das kommende Jahr noch immer eine Unterbewertung bedeutet.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Bei Formycon gab es Gewinnmitnahmen. Nachdem sich der Aktienkurs mit der Meldung eines im Labor wirksamen Corona-Medikaments von 33 auf 72 Euro (am 14. Dezember) mehr als verdoppelt hatte, sank der Aktienkurs in dieser Woche um 15,6 Prozent auf 53 Euro (Einstand 36,65 Euro, 36,73 Euro mit Transaktionskosten).

Von den das ganze Jahr gehaltenen Aktien verzeichneten Deutsche Pfandbriefbank und Biofrontera die höchsten Kursverluste. Beim Aktienkurs der Deutschen Pfandbriefbank verbleibt trotz der Kurserholung um 75 Prozent (!) allein im November (!) ein Rückgang um 39,6 Prozent (auf 8,80 Euro, Einstand 7,91 Euro). Auf dem Aktienkurs lastete von März bis Oktober die übertriebene Sorge vor hohen und massenweisen Kreditausfällen in Folge der Corona-Shutdowns. Nachdem wir Stoploss-bedingt diese Position sogar halbiert hatten, haben wir die Aktien richtigerweise, wenn auch teurer, größtenteils wieder zurückgekauft, bevor der Markt im November die krasse Unterbewertung entdeckte.

Bei Biofrontera fällt die Jahresbilanz mit einem Kursrückgang um 33,7 Prozent (auf 3,05 Euro, Einstand 2,97 Euro) ebenfalls klar negativ aus. Das Unternehmen musste angesichts der Corona-Krise das für dieses Jahr avisierte Erreichen der Gewinnschwelle abermals in die Zukunft verschieben. Im Juli nutzten wir die niedrigen Aktienkurse zum Zukauf (4.000 Aktien zu 2,76 Euro); nur einen Monat später bot eine spekulative Übertreibung die Gelegenheit, die gleiche Stückzahl zu 5,206 Euro mit fast 90 Prozent Gewinn zu verkaufen. Anders als bei der Deutschen Pfandbriefbank gelang uns also bei Biofrontera durch das Timing von Kauf und Verkauf unterjährig ein schöner Gewinn.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Zwischen Weihnachten und Silvester haben wir an der Zusammensetzung unseres Portfolios keine Veränderungen vorgenommen.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Das Jahresergebnis des ACC Alpha select fällt versöhnlich aus. Wer, wie ich, den Crash nutze, um im Frühjahr zusätzliche Anteile zu kaufen, konnte das Jahr mit einem schönen Gewinn beenden. (Ich habe in zwei Tranchen 500 Anteile zu durchschnittlich 22,05 Euro gekauft, also 24 Prozent Gewinn bis zum Jahresende). Dass uns dies bezogen auf den Anteilswert im Gesamtjahr wieder nicht gelungen ist, ist allerdings schade. Immerhin ist der Rückgang des Anteilswertes mit drei Prozent deutlich kleiner als das Plus im Vorjahr mit rund zehn Prozent. Immerhin den Euro-STOXX-50 haben wir netto nach Kosten geschlagen. Im Vergleich zum Weltaktienindex und dem Durchschnitt der international anlegenden Aktienfonds ist 2020 allerdings das dritte Jahr in Folge mit einer Underperformance. Rückblickend sind die Fehler klar erkennbar: In den ersten zehn Wochen dieses Jahres hätte eine Teilabsicherung des Marktrisikos aufgebaut werden sollen, angesichts neuer Hochs bei einer Reihe von Aktienindizes im Februar zunächst in Form von Index-Put-Optionen, aber auch in Form gestaffelter StopSell für Future-Kontrakte. Hier war eine Mehrheit rückblickend zu unvorsichtig. Die Einschätzung von März, dass der Crash viele Kaufgelegenheiten bot, erwies sich als richtig. Doch unter dem Eindruck des Crashs war die Mehrheit nun zu vorsichtig: Unsere sehr hohe Barreserve wurde über den Rest des Jahres gestreckt investiert statt zügig im März und April. Den Hauptgrund für unsere Underperformance brauchen wir uns allerdings nicht vorwerfen: 2020 war das dritte Jahr in Folge, in dem ohnehin hoch bewertete Growth-Aktien deutlich besser performten als unterbewertete Value-Aktien. Dass dies ab November nicht mehr so war, konnte das Gesamtjahr nicht mehr „herumreißen“.

Der Glaube an den langfristigen Erfolg von „Value“-Strategien hat stark abgenommen. Reihenweise geben Aktienfonds, die Value-Strategien verfolgen, auf: Viele ändern ihre Strategien, andere werden aufgelöst oder auf größere Fonds verschmolzen.

Leider haben auch wir 2020 wieder Anlegergelder verloren. Obwohl der Crash doch eigentlich eine gute Gelegenheit bot, Anteile zu kaufen bzw. seinen ACC-Anteilsbestand aufzustocken, haben wir im Jahresverlauf netto 7.805 Anteile bzw. über 200.000 Euro ausgezahlt. Das hat maßgeblich zum Rückgang des Fondsvermögens auf 5,8 Mio. Euro (Stand jetzt zum Jahresende) beigetragen. Letztendlich wird auch das Fortbestehen des ACC Alpha davon abhängig sein, ob genug Investoren Vertrauen in unsere Strategie behalten. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass nach drei Jahren Value-Underperformance sehr viel Potenzial für eine weitreichende Aufholjagd im Jahr 2021 besteht.

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Hier die Inventarliste vom 30.12.2020

als PDF  IL-2020-12-30

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