Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Hier der Link zur Internetseite von Ampega. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Wochenkommentar KW 31/2020
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?
Der Einbruch der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal und eine anhaltend hohe, in vielen Ländern wieder steigende Infektionszahlen drückten auf die Stimmung an den Aktienmärkten. Die Quartalszahlen der Konzerne, deren Internet-basierte Geschäfte von den Lockdown-Maßnahmen profitierten wie Amazon, wurden an der Börse positiv aufgenommen. Der Dow Jones verzeichnete ein Wochenminus von knapp 0,2 Prozent, für den gesamten Juli aber ein Plus von gut 2 Prozent. Der Euro-STOXX-50 rutschte auf Wochensicht 4,1 Prozent ins Minus, womit für den Monat Juli ein Verlust von rund 2 Prozent entstanden ist. Auch der DAX verlor in der letzten Juliwoche rund vier Prozent, womit der Kalendermonat beim DAX letztendlich keine Veränderung brachte.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 23,39 Euro errechnet. Dies bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Donnerstag der Vorwoche um 1,03 Euro bzw. 4,2 Prozent (einschließlich der höheren Kursrückgänge vom Freitag der Vorwoche). Für den Kalendermonat Juli ergibt sich damit ein kleiner Rückgang um 1,4 Prozent. Die Erholung seit dem Crash-Tief am 24. März (19,08 Euro) beträgt jetzt 22,6 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Rückgang jetzt -15,1 Prozent und über ein Jahr (vom 1. August 2019 bis 31. Juli 2020) -13,5 Prozent. Über 5 Jahre bleibt das Minus mit -9,2 Prozent nahezu unverändert. Über 10 Jahre errechnet sich jetzt ein Wertzuwachs von +27,4 Prozent. Und seit dem Finanzkrisen-Tiefstand im März 2009 (13,68 Euro) ist der Anteilswert um 71,0 Prozent gestiegen (jeweils nach Kosten und Quellensteuern). Das Erholungspotenzial bis zum Rekordhoch aus dem Januar 2018 bei 32,70 Euro beträgt jetzt wieder 39,8 Prozent.
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Beste unserer Aktien in dieser Woche ist SAF Holland. Der Kurs stieg gegen den Trend um 6,2 Prozent (auf 5,76 Euro, Einstand 6,75 Euro). Das Unternehmen hat seinen Sitz von Luxemburg ins deutsche Bessenbach verlegt, was aber nur eine formal-rechtliche Veränderung bedeutet. Damit haben sich auch Wertpapierkennnummer (neu SAFH00) und ISIN geändert. Ohne zuletzt wirklich neue Unternehmensnachrichten scheinen sich professionelle Investoren verstärkt bei SAF Holland zu engagieren. Allein in den letzten Tagen überschritten die Investmentgesellschaften Union und Nordea die meldepflichtige 3-Prozent-Schwelle. SAF Holland wird bei rund 1,3 Milliarden Euro Jahresumsatzerlösen gerade mal mit gut 260 Mio. Euro bewertet.
Auch andere „unserer“ Aktien werden von Fondsmanagern entdeckt. Der 1,68 Milliarden Euro große M&G Global Dividend Fund beispielsweise hat erst in diesem Sommer begonnen, in ENEL zu investieren: Mit ENEL sei im Juni eine weitere Position im Versorgungssektor aufgebaut worden, erklärte das Fondsmanagement. Das italienische Unternehmen habe eine klare Strategie in Richtung erneuerbare Energien. Die ENEL-Aktie verlor in dieser Woche zwar 2,7 Prozent (auf 7,73 Euro, Einstand 4,77 Euro), hielt sich damit aber besser als der Euro-STOXX-50.
Gegen den Trend legten in dieser Woche auch Smurfit Kappa (+3,0 Prozent auf 25,40 GBP, Einstand 4,73 GBP), Samsung Electronics (+2,5 Prozent auf 866 Euro, Einstand 571 Euro) und Mytlinileos Holding zu (+2,4 Prozent auf 7,84 Euro, Einstand 8,83 Euro).
Im Euro-STOXX-50 zeigte die Aktie von AB InBev relative Stärke (diese Woche -1,8 Prozent auf 46,12 Euro, Einstand 42,56 Euro, gegenüber -4,1 Prozent beim Index). Im zweiten Quartal musste der weltgrößte Bierbrauer zwar einen Umsatzrückgang um 17,7 Prozent und einen Gewinneinbruch um über 60 Prozent hinnehmen. Doch nach Aussage des Konzerns zog das Geschäft im Juni wieder spürbar an. Auf Halbjahressicht beträgt der Umsatzrückgang 18 Prozent, was zu einer Halbierung des Nettoergebnisses führte. Beim Afrika-Geschäft schrieb AB InBev 2,5 Mrd. USD auf den Goodwill ab.
Auf den Kalendermonat Juli bezogen sind unsere besten Aktien InStone Real Estate (+13,0 Prozent auf 21,80 Euro, Einstand 20,50 Euro), KSB Vorzugsaktien (+12,6 Prozent auf 223 Euro, Einstand 288 Euro), Hornbach Holding (+10,9 Prozent auf 81,70 Euro, Einstand 50,73 Euro), SAF Holland (+9,9 Prozent auf 5,76 Euro, Einstand 6,75 Euro) und Mytilineos Holding (+2,4 Prozent auf 7,84 Euro, Einstand 8,83 Euro).
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Prozentual den höchsten Rückschlag erlitt in dieser Woche Renault mit -20,5 Prozent (auf 20,05 Euro, Einstand 18,39 Euro). Wegen der Corona-Krise erlitt der französische Automobilbauer im ersten Halbjahr einen Milliardenverlust, zu dem der japanische Partner Nissan mehr als die Hälfte beitrug. Renault ist mittels einer Dreier-Allianz maßgeblich an den japanischen Automobilkonzernen Nissan und Mitsubishi beteiligt. Dadurch hält Renault 43,4 Prozent von Nissan. Daraus ergab sich im ersten Halbjahr ein zurechenbarer Verlust in Höhe von 4,8 Milliarden Euro. Das Bündnis mit den japanischen Konzernen wird aber nicht in Frage gestellt. Es bietet bei den angestrebten Kostensenkungen durch gemeinsame Entwicklungen und Verwendung gleicher Komponenten Einsparpotenziale. Bei Renault selbst beläuft sich der Verlust durch die Corona-Krise auf rund 1,8 Milliarden Euro. Der Umsatz brach im ersten Halbjahr um 34,3 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro ein. Einschließlich des zurechenbaren Nissan-Verlustes beträgt der Nettoverlust bei Renault im ersten Halbjahr 7,29 Milliarden Euro (zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2019 gab es noch einen Gewinn von 970 Millionen Euro). Der frühere Seat-Chef und erst seit Monatsbeginn amtierende neue Generaldirektor Luca de Meo sprach von einer „schwierigen Lage“, kündigte für Januar kommenden Jahres einen neuen Sanierungs- und Strategieplan an, der eine Abkehr von der Jagd nach Absatzrekorden des früheren Konzernchef Carlos Ghosn bringt. Der Abbau von weltweit rund 15 000 Stellen und Kosteneinsparungen in Höhe von rund zwei Milliarden Euro wurden bereits eingeleitet. Den staatlich garantierten Kreditrahmen von bis zu fünf Milliarden Euro nahm Renault bisher nicht in Anspruch. Die Liquiditätsreserven der Autosparte betragen jetzt noch 16,8 Milliarden Euro, was alleine schon 56,81 Euro pro Renault-Aktie entspricht und wohl ausreichen wird, um die Krise ohne neue Kredite zu überbrücken.
Die BASF-Aktie verlor in dieser Woche 10,7 Prozent (auf 46,81 Euro, Einstand 41,80 Euro). Die Corona-Krise und eine schwache Nachfrage der Autoindustrie belasten weiterhin die Geschäfte des Chemiekonzerns. „Nach wie vor ist die Corona-Pandemie eine große Herausforderung für uns alle“, sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller bei Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal. Angesichts der anhaltend hohen Unsicherheit der wirtschaftlichen Entwicklung gibt BASF weiterhin keine Ziele für das Gesamtjahr 2020 aus.
Bei Paion setzten sich die Gewinnmitnahmen fort (diese Woche -10,1 Prozent auf 2,41 Euro, Einstand 2,06 Euro). Inzwischen hat auch die chinesische Arzneimittelzulassungsbehörde (National Medical Products Administration, NMPA) die Marktzulassung für Remimazolam in der Kurzsedierung in China bekannt gegeben. Wir selbst hätten auch höhere Kurse für Teil-Gewinnmitnahmen genutzt, weil absehbar war, dass frühere Investoren mit Gewinn aussteigen würden, wenn Zulassungen erfolgen würden. Unser erstes Kursziel wurde aber nicht erreicht. Auf dem jetzigen Kursniveau bleiben wir investiert.
Im Kalendermonat Juli verzeichneten die folgenden Aktien die höchsten prozentualen Kursverluste: Deutsche Pfandbriefbank (-17,2 Prozent auf 5,38 Euro, Einstand 8,80 Euro), Deutsche Lufthansa (-16,4 Prozent auf 7,48 Euro, Einstand 12,34 Euro) und Bayer (-14,5 Prozent auf 56,24 Euro, Einstand 52,52 Euro). Bei Gazprom ist der Rückgang des ADR-Kurses um 14,4 Prozent (auf 4,11 Euro, Einstand 4,66 Euro) vor allem auf den (doppelten) Dividendenabschlag zurückzuführen (weil die ADR pro Stück die Rechte von jeweils zwei Gazprom-Aktien verbriefen).
Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?
Unsere Barreserve ist durch Dividendenzahlungen leicht auf rund 288.000 Euro bzw. 5,55 Prozent vom Fondsvermögen gestiegen.
Wir haben im Rahmen unseres Risikomanagements in dieser Woche ausnahmslos alle Aktien unseres Portfolios überprüft und in fast allen Fällen die Stoploss angehoben oder ergänzt. Für die meisten Aktien gelten jetzt wieder zwei Stoploss, ein engerer taktischer Stoploss, bei dessen Verletzung die Aktienposition halbiert würde, und ein weiterer strategischer Stoploss, bei dem die (verbliebene) Aktienposition vollständig verkauft wird. Bei einer Reihe von Aktien, die zuletzt relative Schwäche zeigen, haben wir einen sofortigen Verkauf geprüft (u.a. bei Lufthansa, Pfandbriefbank, Bauer und PORR), uns aber dagegen entschieden. Vor allem Substanzaspekte sprechen dafür, dass diese Aktien aktuell eigentlich klar unterbewertet sind. Deshalb erhalten diese Aktien die Chance, eine Bodenbildung und Trendwende zu vollziehen. Sollten die recht eng platzierten Stoploss verletzt werden, begrenzen wir aber mit einem Verkauf unsere Verluste.
———————————————————————————————————
Hier die Inventarliste vom 31.07.2020
als PDF IL-2020-07-31
als JPG