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Wochenkommentar KW 12/2020

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Im Laufe der Woche wurde erkennbar, dass die Corona-Pandemie die schlecht vorbereiteten USA mit großer Wucht trifft. Der Dow Jones Industrial Average erlebte mit einem Minus von über 17 Prozent die schlechteste Woche seit der Finanzkrise 2008. Die europäischen Aktienmärkte bemühten sich dagegen nach dem Crash der Vorwochen schon um eine Stabilisierung. Der Euro-STOXX-50 gewann am letzten Handelstag der Woche fast 4 Prozent, womit das Wochenminus auf 1,5 Prozent schrumpfte. Der DAX verringerte seinen Wochenverlust in der zweiten Wochenhälfte auf 3,3 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 19,20 Euro ermittelt. Der Rückgang im Wochenvergleich um 1,23 Euro entspricht einem Minus von 6,0 Prozent. Über ein Jahr ergibt sich damit jetzt ein Rückgang um 30,5 Prozent, über 5 Jahre von 30,1 Prozent und über 10 Jahre von 3,7 Prozent. Dies sind in der fast 30jährigen Geschichte des Actienclubs untere Extremwerte, die für überdurchschnittliche Renditen in den nächsten Monaten und Jahren sprechen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Gegen den Trend konnte ein halbes Dutzend unserer Aktien in dieser Woche Kursgewinne verzeichnen. Der Aktienkurs der griechischen Mytilineos Holding, der sich seit Januar ohne unternehmensspezifische Gründe halbiert hatte, stieg um 15,7 Prozent (auf 6,25 Euro, Einstand 8,83 Euro).

Die Aktie des österreichischen Baukonzerns PORR zeigt weiterhin relative Stärke und stieg in dieser Woche um 7,5 Prozent (auf 15,00 Euro, durchschnittlicher Einstand 16,16 Euro). Wir hatten diese Position nahe der Tiefs in der vergangenen Woche verbilligt.

Auch die Aktie von Toyota Motor zeigt weiterhin relative Stärke. Wie alle großen Automobilhersteller stellt auch Toyota die Produktion in einigen Werken ein – allerdings bislang nur außerhalb Japans. Die Produktion im Heimatland profitiere von der Schwäche der japanischen Währung. Der Nettogewinn im jetzt bald endenden Geschäftsjahr 2019/2020 dürfte mit 2,35 Billionen Yen höher ausfallen als bislang angenommen (2,15 Billionen Yen). Die Aktie stieg in dieser Woche (in Euro) um 7,3 Prozent (auf 55,80 Euro, Einstand 50,00 Euro).

Nach dem panischen Rückzug der Investoren aus italienischen Aktien in der Vorwoche, erholte sich die Aktie des italienischen Stromversorgers ENEL in dieser Woche um 4,8 Prozent auf 5,89 Euro (Einstand 4,77 Euro).

Der Aktienkurs der erst in der Vorwoche ins Portfolio zu 56,00 Euro aufgenommenen Bayer erholte sich in dieser Woche um 4,3 Prozent (auf 50,10 Euro). Zwischenzeitlich war die Aktie erstmals seit 2011 unter 50 Euro gefallen. Selbst zum Höhepunkt des Glyphosat-Skandals vor einem Jahr war Bayer teurer als jetzt. Inzwischen zeichnet sich bei den Sammelklagen wegen möglicher Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat ein Vergleich ab. Bayer habe sich mit sechs Anwaltskanzleien, die im Auftrag Zehntausender Kläger verhandeln, auf einen Vergleichsentwurf geeinigt. Der Kompromiss sehe eine Zahlung in der Größenordnung von zehn Mrd. Dollar vor. Eine solche Einigung dürfte als Befreiungsschlag gewertet werden. Zudem verfügt Bayer mit dem Wirkstoff Choloroquin, der früher in einem Malaria-Mittel zum Einsatz gekommen ist, auch über ein Arzneimittel, das im Kampf gegen das Coronavirus verstärkt zum Einsatz kommen könnte.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Unter Druck blieben US-amerikanische Aktien, insbesondere Versicherungen: Lincoln National verloren 40,9 Prozent (auf 17,06 USD, Einstand 54,59 USD) und MetLife 23,7 Prozent (auf 24,38 USD, Einstand 52,71 USD). Bei Lincoln National summiert sich der Kursverlust seit Jahresbeginn auf unglaubliche 71 Prozent, womit wieder Sorgen um den Fortbestand eingepreist werden wie während der Finanzkrise 2008. Diese Sorgen erscheinen diesmal noch weniger begründet als vor zwölf Jahren. Zur Erinnerung: In den Jahren nach der Finanzkrise stieg der Aktienkurs von Lincoln National von 5 auf 85 Dollar, der Aktienkurs ver-17-fachte sich!

Die Aussicht auf für lange Zeit niedrige bis negative Zinsen belasteten auch hierzulande Finanzwerte. Wir sind deshalb bekanntlich seit längerem nur an einer einzigen Bank beteiligt, an der Deutschen Pfandbriefbank (pbb). Und wir hatten diese Position scheibchenweise mit hohen Gewinnen verkleinert. Die verbliebenen 11.000 pbb-Aktien verloren in dieser Woche 28,5 Prozent auf 6,38 Euro (Einstand 9,46 Euro). Der Kursrückgang preist bereits in großem Umfang Kreditausfälle ein und wird sich wahrscheinlich angesichts der in Aussicht gestellten Staatsgarantien als stark übertrieben erweisen.

Der Aktienkurs von Biofrontera brach in dieser Woche um 31,2 Prozent ein (auf 2,42 Euro, Einstand 3,04 Euro), als das Unternehmen bekanntgab, dass die Nachfrage nach seinem Medikament Ameluz in diesem Jahr unter der COVID-19-Pandemie leiden dürfte. Die medizinischen Prioritäten dürften zunächst der Pandemie gelten, während sich die Behandlung von aktinischer Keratose bei dem Großteil der Patienten verschieben lässt.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir angekündigt haben wir in dieser Woche mit dem Kauf von 3.000 Lufthansa und 50 Samsung Electronics zwei bestehende Positionen aufgestockt. Lufthansa haben wir nun zum zweiten Mal innerhalb der ersten beiden Wochen nach dem Crash aufgestockt. In dieser Woche haben wir 3.000 Aktien zu 8,346 Euro kaufen können. Zum Wochenschluss lag der Aktienkurs schon fast 10 Prozent höher (bei 9,16 Euro). Wir haben unseren durchschnittlichen Kaufpreis der jetzt 10.000 Lufthansa-Aktien von 14,06 Euro auf 12,34 Euro verbilligen können.

Durch Zukauf von 50 Samsung Electronics GDRs zu 721 Euro haben wir unsere Position auf 250 GDRs vergrößert. Unser durchschnittlicher Einstandspreis steigt damit von 506 auf 549 Euro.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Der Abbau unserer noch gut 1,1 Mio. Euro großen Barreserve erfolgt planmäßig. Dazu werden weiterhin jede Woche rund 70.000 Euro und damit 1,7 Prozent des Fondsvermögens für Aktienkäufe genutzt.

Zu Beginn der kommenden Woche werden wir das extrem niedrige Kursniveau zur Aufnahme neuer Positionen in unser Portfolio nutzen: Der weltgrößte Chemiekonzern der Welt, BASF, hat seit Anfang 2018 über die Hälfte seines Börsenwertes verloren. Natürlich werden die Umsatzerlöse in diesem Jahr wohl nicht die 60-Milliarden-Marke überschreiten. Der Börsenwert von jetzt weniger als 37 Milliarden Euro preist aber das Szenario einer jahrelangen Wirtschaftsflaute ein. Wahrscheinlicher dürfte eine Erholung der Weltwirtschaft im nächsten Jahr, ansatzweise wohl schon im zweiten Halbjahr 2020 sein. Auch der jetzt weitgehend lahmliegende Flugverkehr wird spätestens 2021 wieder zunehmen. Nachdem sich der große US-Flugzeughersteller Boeing mit unverantwortlichen Mängeln an seinem Hauptmodell 737max auf dem Weltmarkt selbst disqualifiziert haben sollte, dürfte aus dem bisherigen Duopol Airbus als Weltmarktführer hervorgehen. Der Aktienkurs von Airbus hat sich im Rahmen der Pandemie-Krise fast gedrittelt und ist damit auf das Niveau des Jahres 2016 zurückgefallen. Beide Aktienkurse, BASF und Airbus, zeigten in dieser Woche schon Stabilisierungs- bzw. Erholungsansätze, so dass die Zeit zumindest für Anfangspositionen reif ist.

Wie bereits bekannt, sieht unser „Fahrplan“ vor, eine Woche später unsere kleinen Anfangspositionen Renault und Bayer aufzustocken. Und wieder eine Woche später wollen wir uns mit AB Inbev am weltgrößten (Bier-) Brauereikonzern beteiligen. Wir werden dann situationsabhängig und nach Prüfung jedes Einzelfalls weiterhin bestehende Positionen vergrößern und die ein oder andere Aktie neu ins Portfolio aufnehmen. (Würden wir das Tempo der Aktienkäufe so beibehalten, wäre die jetzige Barreserve ungefähr bis Mitte Juli investiert.)

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Hier die Inventarliste vom 20.03.2020

als PDF  IL-2020-03-20

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