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Wochenkommentar KW 13/2020

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Nachdem die geldpolitischen Hilfsmaßnahmen der Notenbanken trotz ihres Rekordumfangs wenig Wirkung an den Börsen zeigten, wurden die gigantischen staatlichen („fiskalischen“) Maßnahmenpakete positiv aufgenommen. Nachdem der Dow Jones zu Wochenbeginn auf den tiefsten Stand seit November 2016 abgesackt war, kam es im Wochenverlauf zu einer starken Kurserholung, von der am Freitag ein Teil wieder verlorenging. Unterm Strich blieb trotzdem ein Wochengewinn von fast 13 Prozent. Die europäischen Aktienmärkte setzten ebenfalls zur Kurserholung an. Der Euro-STOXX-50 gewann in der Woche letztendlich 10,3 Prozent. Der DAX erreichte nach seinem Crash erstmals wieder die 10.000-Punkte-Marke, beendete die Woche mit einem Plus von 7,9 Prozent aber darunter.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 21,27 Euro ermittelt. Der Anstieg im Wochenvergleich um 2,07 Euro entspricht einem Plus von 10,8 Prozent. Über ein Jahr verringert sich damit der Rückgang auf 22,8 Prozent und über 5 Jahre auf 24,0 Prozent. Über 10 Jahre steht damit unterm Strich wieder ein Plus von 5,2 Prozent. Damit haben sich die Ergebnisse schon in wenigen Tagen von den vor einer Woche erreichten Extrem-Negativ-Werten nach oben entfernt. Bis zu den langfristigen Durchschnittsergebnissen fehlt aber noch viel.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Absurd unterbewertete Aktien begannen mit einer Rückkehr zur Normalität. Dies galt in dieser Woche insbesondere für Lincoln National, Grammer und Atos. Deren Aktienkurse stiegen um über 40 Prozent! Die Aktienkurse von HeidelbergCement, BayWa, Paion, Biofrontera, Micron Technology und MetLife erholten sich in dieser Woche um mehr als 20 Prozent.

Die Aktienkurse der US-Versicherungskonzerne erholten sich deutlich, Lincoln National um 61,0 Prozent (auf 27,46 USD, Einstand 54,59 USD) und MetLife um 26,6 Prozent (auf 30,87 USD, Einstand 52,71 USD). Die Kursverluste bei den US-Versicherungsaktien waren eine Reaktion auf den rapiden Rückgang der US-Zinsen, der eine schlechtere Verzinsung des Deckungsstocks bedeutet. Weil das operative Versicherungsgeschäft aber profitabel ist, erscheint der Kursrückgang der Vorwochen stark übertrieben.

Die Aktie des französischen IT-Hauses Atos erholte sich in dieser Woche um 29,5 Prozent (auf 61,70 Euro, Einstand 75,47 Euro). Damit wurde bereits die Hälfte des vorausgegangenen, übertriebenen Kursverfalls wieder aufgeholt.

Beste deutsche Aktie in unserem Portfolio in dieser Woche ist Grammer (+46,5 Prozent auf 18,96 Euro, Einstand 35,22 Euro) vor BayWa (+25,0 Prozent auf 28,25 Euro, Einstand 26,77 Euro); beste DAX-Aktien bei uns ist HeidelbergCement (+15,5 Prozent auf 38,53 Euro, Einstand 60,41 Euro).

Die Paion-Aktie stand vorübergehend unter Druck, als bekannt wurde, dass sich die Marktzulassung für das Paion-Narkosemittel Remimazolam in den USA verzögert. Die US-Zulassungsbehörde für Arzneimittel (FDA) hat den US-Partner Cosmo Pharmaceuticals darüber informiert, dass der Überprüfungszeitraum des Marktzulassungsantrags verlängert wurde. Nachfragen der Behörde seien aber während des Überprüfungszeitraums nichts Ungewöhnliches, erklärte Paion-Chef Jim Phillips. Mit einer Entscheidung über die Remimazolam-Zulassung in den USA könne nun spätestens am 5. Juli gerechnet werden. Darauf erholte sich der Aktienkurs so stark, dass sich für die Woche ein Plus von 23,1 Prozent ergibt (auf 1,76 Euro, Einstand 2,06 Euro). Schätzungen zufolge könnte Remimazolam allein in den USA jährlich Umsatzerlöse von 300 Mio. Dollar erreichen. Davon würde Paion als Lizenzgeber rund 60 Mio. Euro erhalten. Dem steht ein Börsenwert von nur 115 Mio. Euro gegenüber. Wie bereits an dieser Stelle berichtet, hat Remimazolam die Zulassung in Japan schon erhalten und soll über verschiedene Kooperationspartner bald weltweit eingesetzt werden.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Wie von uns erwartet, gab es beim Erdölpreis noch keine Gegenbewegung nach oben, im Gegenteil: Zum Wochenschluss fiel der Ölpreis unter 25 Dollar pro Barrel (Brent) und damit auf den tiefsten Stand seit über fünfzehn Jahren. Deswegen investieren wir bis auf weiteres nicht in Ölkonzerne („Upstream“), deren Margen mit dem Ölpreis fallen. Allerdings ist indirekt auch das weltgrößte Erdgasförderunternehmen, die russische Gazprom, vom Preisverfall betroffen, weil in vielen Verträgen der Gaspreis an den Ölpreis gekoppelt wird. Gazprom ADR verloren in dieser Woche 2,1 Prozent (auf 4,00 Euro, Einstand 4,66 Euro).

Zu den Profiteuren dürfte BASF gehören, weil die großen Verbundchemiestandorte hauptsächlich Erdöl als Rohstoff verarbeiten. Dennoch stieg die BASF-Aktie in dieser Woche mit 0,7 Prozent nur unterdurchschnittlich (auf 41,09 Euro, Einstand 39,15 Euro).

Auf Fluggesellschaften lastete die Sorge, die Unternehmen könnten die Krise nur mit massiver Staatshilfe überstehen. Sollte dies nur in Form einer Staatsbeteiligung erfolgen, würde dies für die bisherigen Lufthansa-Aktionäre eine Verwässerung bedeute. Lufthansa-Aktien verloren diese Woche gegen den Trend 1,2 Prozent (auf 9,05 Euro, Einstand 12,34 Euro).

Mytilineos Holding hatte ja in der Vorwoche gegen den Trend einen Kursanstieg um 15,7 Prozent verzeichnet, lief dafür aber in dieser Woche nicht mit: – 0,8 Prozent (auf 6,20 Euro, Einstand 8,83 Euro).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir angekündigt haben wir in dieser Woche mit BASF und Airbus zwei Positionen neu in unser Portfolio aufgenommen. (Wesentliche Gründe dafür haben wir schon vergangene Woche an dieser Stelle genannt.) Wir haben 1.000 BASF-Aktien zu 39,15 Euro gekauft. Der weltgrößte Verbundchemiekonzern hat seine Position in der Wachstumsregion Asien / China stark ausgebaut und wird von der dort schon beginnenden Wirtschaftserholung in den kommenden Jahren stark profitieren. Nach den extremen Kursverlusten haben wir 500 Airbus zu 59,455 Euro gekauft. Konkurrent Boeing dürfte zwar von der US-Regierung gerettet werden, Airbus aber seine Weltmarktanteile vergrößern. Unangemessen ist der Bewertungsunterschied: Boeing hat aufgrund der Gewinnschätzungen, die die Corona-Krise noch nicht berücksichtigen ein KGV von 25, Airbus dagegen trotz der jüngsten Kursgewinne nur von 9. Die Airbus-Aktie beendete die Woche mit einem Kurs von 68,21 Euro, schon mit einem Plus von 14,7 Prozent gegenüber unserem Kauf.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Mit unseren Aktienkäufen haben wir unsere Barreserve auf 1,07 Mio. Euro planmäßig verringert. Wir werden bis auf weiteres weiterhin jede Woche rund 70.000 Euro für Aktienkäufe einsetzen. Zu Beginn der kommenden Woche werden wir unsere beiden kleinsten Positionen, Renault und Bayer, aufstocken. In der ersten Märzhälfte hatten wir 1.000 Renault zu 20,81 Euro und 500 Bayer zu 56,00 Euro gekauft. Nun werden wir diese Positionen um 2.000 Renault-Aktien und 700 Bayer-Aktien vergrößern und dabei verbilligen können.

Eine nüchterne Betrachtung der Situation und der Zukunftsaussichten zeigt, dass die Krise eine selten große Chance auf hohe Gewinne mit Aktieninvestments bietet. Überall auf der Welt haben die Regierungen und Notenbanken Hilfsprogramme für die Wirtschaft in Rekordhöhe beschlossen. Zudem zeigt die Entwicklung in China und Südkorea, dass es möglich ist, das Virus einzudämmen und die Fabriken und Betriebe nach ungefähr zwei Monaten wieder hochzufahren. Die Länder im Fernen Osten dürften den Höhepunkt der Krise bereits überwunden haben. Hinzu kommen laufende Fortschritte bei der Erkennung, Erforschung und Bekämpfung des Virus und der von ihm verursachten Erkrankung. Früher oder später wird dies auch einen Impfstoff hervorbringen. Diese Krise wird deshalb mit Sicherheit vorübergehen.

Ja, die Weltwirtschaft wird zunächst für einige Monate stark getroffen. Ja, eine Rezession ist unausweichlich. Aber das ist keine Katastrophe. Durchschnittlich erreichen Rezessionen nach ungefähr drei Monaten ihren Tiefpunkt. Mit Blick auf die oben genannten Umstände, also staatliche Rekordhilfen und medizinische Fortschritte einerseits, Verlauf der Pandemie und Dauer der Werksschließungen in Asien andererseits, dürfen wir annehmen, dass auch die jetzige Rezession nur wenige Monate andauern wird und es schon im zweiten Halbjahr eine Erholung, ja sogar einen Aufschwung mit Nachholeffekten gibt. Und die Börsen werden das Ende der Wirtschaftsschwäche nicht abwarten. Die Aktienkurse beginnen in der Regel schon früher zu steigen. Und die ersten Gewinne nach dem Tief sind prozentual die höchsten. Nach dem Crash der Aktienkurse mit panikhaften Verkäufen in den zurückliegenden Wochen könnte der Tiefpunkt nahe sein oder sogar schon hinter uns liegen. Es kommt nicht darauf an, genau zum tiefsten Punkt zu kaufen. Gewinne macht, wer billig kauft. Wir werden unsere Barreserve deshalb in den nächsten Wochen weitgehend einsetzen. Ich bitte Sie zu prüfen, diese historische Gelegenheit für eine Aufstockung Ihre Investitionen in unserem Fonds zu nutzen. Ich selbst habe dieser Tage 500 zusätzliche Anteile gekauft.

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Hier die Inventarliste vom 27.03.2020

als PDF IL-2020-03-27

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