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Wochenkommentar KW 10/2020

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Während die Corona-Pandemie in der Weltwirtschaft größere Kreise zieht, hoffen die Börsen auf Hilfe der Notenbanken und Staaten. Die US-Notenbank senkte überraschend ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt. Aber erst in den letzten Handelsstunden der Woche schaffte es der Dow Jones auf Wochensicht über die Nulllinie, so dass unterm Strich ein Plus von 1,8 Prozent steht. Der Euro-STOXX-50 tauchte dagegen am letzten Handelstag der Woche tiefer in die Verlustzone und steht rund 3 Prozent niedriger als am vorausgegangenen Freitag. Der DAX verlor auf Wochensicht 2,9 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag mit 24,74 Euro ermittelt. Der Rückgang im Wochenvergleich um 0,69 Euro entspricht einem Minus von 2,7 Prozent. Über ein Jahr ergibt sich damit jetzt ein Rückgang um 8,8 Prozent und über 5 Jahre von 5,1 Prozent. Der Nettowertzuwachs über 10 Jahre verringert sich auf +29,2 Prozent.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Wenigstens gab es in dieser Woche ein halbes Dutzend Aktien in unserem Portfolio, die Kursgewinne verzeichnen konnten: Wochengewinner sind die beiden kleinen deutschen Spezialpharmazeutika-Hersteller Biofrontera (+9,6 Prozent auf 4,36 Euro, Einstand 3,04 Euro) und Paion (+3,6 Prozent auf 2,01 Euro, Einstand 2,06 Euro). Zwar können deren Produkte nichts gegen den Corona-Virus ausrichten; aber Aktien aus der Pharma-Branche profitieren recht undifferenziert. Wir erwarten auf Unternehmensebene in beiden Fällen im weiteren Jahresverlauf gute Nachrichten, was den Aktienkursen weiteres Potenzial verschaffen sollte.

Die Aktien des italienischen Stromversorgers ENEL gewannen in dieser Woche 4,2 Prozent (auf 7,89 Euro, Einstand 7,89 Euro). Obwohl der ENEL-Heimatmarkt Italien relativ stark von der Pandemie getroffen wird, gilt die Stromversorgung doch als wenig anfällig.

Die kleineren Kursgewinner dieser Woche sind BayWa (+2,5 Prozent auf 24,70 Euro, Einstand 26,77 Euro), Samsung Electronics (+2,2 Prozent auf 870 Euro, Einstand 506 Euro) und Mytilineos Holdings (+1,0 Prozent auf 6,88 Euro, Einstand 8,83 Euro). Letztere war in der Vorwoche übertrieben stark gefallen.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Überdurchschnittliche Kursverluste erlitten wegen der fallenden US-Zinsen weiterhin die Aktien der US-Versicherer Lincoln National (-16,0 Prozent auf 38,12 USD, Einstand 54,59 USD) und MetLife (-8,3 Prozent auf 39,18 USD, Einstand 52,71 USD). Die Kursverluste erscheinen langfristig übertrieben.

Unter dem stark gefallenen Ölpreis leidet der russische Gasexporteur Gazprom, da Erdgaspreise in der Regel an den Ölpreis gekoppelt werden. Die ADRs verloren in dieser Woche 11,8 Prozent auf 4,85 Euro (Einstand 4,66 Euro). Analytisch ist der russische Aktienmarkt der billigste Markt der Welt, aber eine Wette darauf, dass sich die Weltmarktpreise für fossile Energieträger wieder erhöhen.

Als Verlierer der Corona-Pandemie gilt auch die ohnehin mit Herausforderungen kämpfende Automobilindustrie. Schlechte Geschäftsergebnisse der Zulieferers Continental (in dem wir nicht investiert sind) drückten auf die Aktienkurse anderer Zulieferer: Grammer, zumal mehrheitlich in chinesischem Besitz, verloren 10,3 Prozent (auf 23,10 Euro, Einstand 35,22 Euro) und Hella 9,5 Prozent (auf 33,80 Euro, Einstand 35,90 Euro). Der Aktienkurs von Peugeot fiel um 7,7 Prozent auf 16,15 Euro (Einstand 15,91 Euro).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

In dieser Woche erfolgten keine Transaktionen: Für Verkäufe zu spät, für Käufe zu früh (beides, weil das Börsenumfeld panische Züge trägt). Im Rahmen unseres Risikomanagements hatten wir aber bekanntlich in der ersten Hälfte der Vorwoche auch drei Aktienpositionen halbiert:

5.000 Aktien der Deutschen Lufthansa waren zu 13,34 Euro verkauft worden (16,2 Prozent höher als zuletzt 11,48 Euro). Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 15,58 Euro (15,61 Euro mit Transaktionskosten) haben wir damit allerdings einen Kursverlust von 14,4 (netto „nach allen Kosten“ 14,7) Prozent realisiert. Dabei ist nicht berücksichtigt, dass wir seit Jahren im Mai von Lufthansa Dividenden erhalten haben, 2018 und 2019 jeweils 0,80 Euro, was einer Dividendenrendite von gut 5 Prozent entspricht.

Auch unsere Position in Peugeot hatten wir halbiert. Der Verkauf der 3.500 Aktien erfolgte zu 17,443 Euro (8,0 Prozent höher als zuletzt 16,15 Euro). Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 15,91 Euro (15,98 Euro mit Transaktionskosten) haben wir damit sogar noch einen Kursgewinn von 9,6 (8,9) Prozent realisiert. Fast 20 Prozent (über 3 Euro pro Aktie) unseres Kapitaleinsatzes haben wir zusätzlich über Dividenden zurückerhalten, denn seit 2017 zahlte PSA Peugeot wieder (jährlich steigende) Dividenden, zuletzt 1,23 Euro (was gemessen an unserem Einstand einer Dividendenrendite von 7,7 Prozent entspricht).

Die dritte halbierte Position ist Mytilineos Holdings. Der Verkauf der 10.000 Aktien erfolgte in Athen zu 7,8534 Euro (14,1 Prozent höher als zuletzt 6,88 Euro). Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 8,83 Euro (8,86 Euro mit Transaktionskosten) haben wir einen Kursverlust von 11,1 (11,8) Prozent realisiert (ohne Einrechnung der vereinnahmten Dividenden.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Die Barreserve war in der ersten Wochenhälfte der Vorwoche auf gut 1,4 Mio. Euro aufgestockt worden. Durch die Kursverluste ist der Anteil der Barreserve am Fondsvermögen auf 26,4 Prozent gestiegen. Jetzt gilt es, diese hohe Barreserve nach und nach einzusetzen. Weil es kaum möglich ist, den Tiefpunkt des Kursrutsches zu treffen, wird die Barreserve schrittweise eingesetzt. Denkbar sind zunächst kleinere, noch antizyklische Käufe, und später, nach einer Bodenbildung prozyklische (Zu-) Käufe. Die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Weltwirtschaft und die Unternehmensgewinne werden im ersten Kalenderhalbjahr groß sein. Auch wenn Corona-Ausbreitung im zweiten Halbjahr noch nicht unter Kontrolle sein sollte, wird die Weltwirtschaft in einer Art „Pandemie-Modus“ weiterlaufen. Dies zeichnet sich bereits in China ab, wo eine große Zahl zunächst stillgelegter Fabriken nach und nach die Arbeit wieder aufnehmen. Die Aktienmärkte werden eine wirtschaftliche Erholung in der Zeit nach der Pandemie mit Kursgewinnen vorwegnehmen, auch wenn die Pandemie das ganze Jahr überschatten sollte. Deshalb sollte man mit Investitionen nicht warten, bis alles überstanden ist. Die Kurserholung wird schon stattfinden, bevor der Virus verschwunden ist. Wirtschaftsdaten aus Dezember und Januar zeigen, dass die Zeit eigentlich für eine konjunkturelle Erholung reif war. Jetzt werden wegen der Pandemie viele Investitionen und größere Konsumanschaffungen verschoben. Der „Nachholbedarf“ wird also größer. Wenn dieses Szenario an den Börsen „entdeckt“ wird, dürften die größten Kursverlierer der vergangenen Wochen und Monate zu den größten Kursgewinnern werden.

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Hier die Inventarliste vom 06.03.2020

als PDF   IL-2020-03-07

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