Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Hier der Link zur Internetseite von Ampega. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Wochenkommentar KW 03/2020
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?
In der Monatsmitte mangelte es den Aktienmärkten an stärkeren Impulsen. Das amerikanisch-chinesische Phase-1-Handelsabkommen wurde zwar wie angekündigt unterzeichnet, ist aber nur eine Einigung „auf den kleinsten gemeinsamen Nenner“, so dass noch nicht einmal bestehende Strafzölle aufgehoben werden. Nun fürchtet man in Europa Strafzölle von Trump. Die anlaufende Berichtssaison in den USA stützte die Wallstreet. Die US-Aktienindizes erreichten am Freitag neue Höchststände. Der Dow Jones verzeichnete ein Wochenplus von 1,8 Prozent. Der Euro-STOXX-50 beendete die Woche allerdings nahezu unverändert (+0,03 Prozent). Und auch der DAX schaffte es erst mit den Kursgewinnen am Freitag aus der Verlustzone: Wochengewinn 0,3 Prozent.
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag, also noch ohne die Kursgewinne vom Freitag (von rund 20.000 Euro), mit 28,00 Euro ermittelt. Über ein Jahr beträgt der Netto-Wertzuwachs jetzt 5,3 Prozent, über 5 Jahre kumuliert 13,3 Prozent und über 10 Jahre 41,3 Prozent.
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Prozentual größter Wochengewinner ist mit einem Plus von 5,7 Prozent (auf 4,99 Euro, Einstand 3,04 Euro) die jüngst sehr volatile Aktie von Biofrontera aus Leverkusen. Das Unternehmen hat Quartalszahlen und den vorläufigen, ungeprüften Umsatz für das Gesamtjahr 2019 veröffentlicht: Die Spanne liegt mit 31,2 bis 31,4 Mio. Euro leicht oberhalb der Prognose. Das entspricht einem Umsatzwachstum von fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei die reinen Produktumsätze um ca. 46 Prozent anstiegen. Der vorläufige Umsatz aus Produktverkäufen in den USA wird voraussichtlich bei ca. 23,3 Mio. Euro liegen, verglichen mit 14,9 Mio. Euro im gleichen Zeitraum 2018. In Deutschland wird der Umsatz aus Produktverkäufen bei ca. 4,6 Mio. Euro liegen, verglichen mit 3,3 Mio. Euro im Gesamtjahr 2018. Der Umsatz für Europa ohne Deutschland lag in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Steigende Umsätze in Spanien und Großbritannien haben dabei niedrigere Umsätze mit Lizenzpartnern ausgeglichen. Der Umsatz im vierten Quartal betrug ca. 12,2 Mio. Euro, verglichen mit 6,6 Mio. Euro im Vorjahr. Biofrontera hat damit den höchsten Quartalsumsatz in seiner Unternehmensgeschichte erzielt. Maßgeblich für das starke Wachstum war erneut das stetig wachsende US-Geschäft, sowie die Umsatzsteigerungen in Deutschland und Spanien. Letztere waren maßgeblich durch die europäische Zulassung für Ameluz in Kombination mit der Tageslicht-PDT bedingt. Durch eine in den USA zum 1. Januar 2020 wirksame Preiserhöhung von Ameluz um ca. 6 Prozent kam es bei einigen Ärzten zu einer Bevorratung im Dezember 2019, was ebenfalls zu dem starken Umsatzwachstum im letzten Quartal beigetragen hat.
Auch der Aktienkurs unseres zweiten regionalen bio-pharmazeutischen Nebenwertes, PAION (aus Aachen), stieg überdurchschnittlich: diese Woche ohne neue Nachrichten +3,2 Prozent (auf 2,26 Euro, Einstand 1,996 Euro).
Wichtiger sind die Kursgewinne bei unseren großen Positionen Samsung Electronics (+4,7 Prozent auf ein neues Rekordhoch 979 Euro, Einstand 506 Euro) und ENEL (+4,2 Prozent auf 7,72 Euro, Einstand 4,77 Euro). Die Aktie des italienischen Stromversorgers hat damit die alten Hochs aus den Jahren 2000 und 2007 überwunden, ist charttechnisch frei nach oben und wird von vielen zum Kauf empfohlen, erscheint uns aber für Käufe (nach über 60 Prozent Kursanstieg seit unserem durchschnittlichen Kauf) zu teuer.
Unterdessen unternimmt die Aktie der griechischen Mytilineos Holding einen Versuch aus seit Monaten gültigen Seitwärtsbewegung nach oben auszubrechen (diese Woche +3,6 Prozent auf 10,10 Euro, Einstand 8,34 Euro). Diese Aktie hat mit einem aktuellen KGV von nur 8 und einer Dividendenrendite von 4,4 Prozent noch soviel Potenzial, dass wir die Position aufstocken, wenn der charttechnische Ausbruch nach oben gelingt.
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Gebremst wurde unsere Wertentwicklung vor allem von europäischen Automobilbau- und Zulieferer-Aktien, wo Sorgen bestehen, dass US-Präsident Trump nach einer Art „Waffenstillstand“ mit China nun Strafzölle gegen Europa verhängen könnte: Daimler verloren 5,5 Prozent (auf 46,69 Euro, Einstand 51,53 Euro), Peugeot 5,2 Prozent (auf 19,80 Euro, Einstand 15,91 Euro) und Hella 4,9 Prozent (auf 46,10 Euro, Einstand 35,90 Euro). Die Autoabsatzzahlen waren jüngst besser als erwartet. Weil die EU bereits schmerzhafte Gegenmaßnahmen angekündigt hat, bleibt zu hoffen, dass Trump im Jahr der Präsidentschaftswahl keinen Handelskrieg mit Europa „vom Zaun bricht“. Dann sollten diese Aktien hohes Aufholpotenzial haben.
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Nach den Käufen der Vorwoche erfolgten in dieser Woche keine Veränderungen am Portfolio.
Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?
Durch unsere Aktienkäufe ist die Barreserve auf 1,38 Mio. Euro gesenkt worden, was 22,4 Prozent des Fondsvermögens entspricht. Sie soll sowohl im Fall eines temporären Rückschlags als auch einer Bestätigung der übergeordneten Aufwärtstrends eingesetzt werden. Dabei setzen wir mit unserer Strategie weiterhin vor allem auf Aktien, die gemessen an ihren gegenwärtigen Geschäften und ihrer schon vorhandenen Größe unterbewertet sind. Leider sind solche „Value“-Aktien völlig „aus der Mode gekommen“. In den vergangenen Jahren war es besser, sich nicht von den sehr hohen Preisen sogenannter Wachstums-Aktien („Growth“) abschrecken zu lassen. In der Börsengeschichte hat es immer wieder Phasen gegeben, in denen vermeintlich dauerhaft erfolgreichen und großen Aktien eine sehr hohe Bewertung zugestanden wurde („Nifty Fifty“ in den 1960er und 70er Jahren, Japan-Aktien in den späten 80er Jahren, „TMT“ in den späten 90er Jahren). Wer diesen Trends nachgelaufen ist, fühlte sich mit seinen Aktien sehr sicher und erlitt doch anschließend jahrelang hohe Verluste. Die nüchterne Analyse der Zahlen zeigt, dass wir gegenwärtig wieder eine extreme Bevorzugung von Wachstums- und vermeintlichen Qualitätsaktien gegenüber Substanzaktien erleben. Der Fondsmanager Peter Frech von der schweizerischen QUANTEX AG kommentiert dies aktuell so: „Der 1000‐Milliarden‐Express rollt und rollt. Bereits vier Firmen haben einen Börsenwert um oder über der magischen Grenze: Apple, Microsoft, Google und Amazon. Zusammen mit Facebook sind die Famosen Fünf 5200 Milliarden Dollar wert. Zum Vergleich: Das ist mehr als alle Firmen in Deutschland, der Schweiz und Frankreich zusammen. Das Momentum der fünf Megacaps scheint unaufhaltsam, angefeuert von den stetigen Neukäufen passiver Indexinvestoren. Doch alle kaufen diese Aktien mit dem Rückspiegel und vergessen, dass weitere Vervielfachungen des Börsenwerts von diesem Niveau aus praktisch unmöglich sind. Die Fundamentaldaten verschlechtern sich: Apples Free Cashflow wächst seit Jahren nicht mehr, nur der Bewertungsmultiplikator steigt. Bei Google und Facebook ist der schöne ausgewiesene Free Cashflow aus Sicht der Aktionäre ein Witz, da sie davon keinen müden Cent zusehen bekommen: Die Firmen zahlen keine Dividenden und die Aktienrückkäufe neutralisieren gerademal die Verwässerung durch Mitarbeiteroptionen. Amazon vertröstet ohnehin immer weiter auf die Zukunft. Microsoft tut ein bisschen was für die Aktionäre, aber wieso die Firma nach einem Wachstumsschub plötzlich zum Dreissigfachen des Free Cashflow gehandelt werden soll, wo es vor ein paar Jahren nur das Achtfache war, leuchtet nicht ein. Gleichzeitig steigen bei allen fünf Titeln die regulatorischen Risiken. Aus sympathischen Techstars wurden marktbeherrschende Moloche. Der Tech‐Express rollt mit Vollgas auf die Klippe zu, die Wagen voll mit passiven Passagieren.“
Tatsächlich ist die Mehrzahl der Internet-Riesen in den Vereinigten Staaten derzeit wegen ihrer Wettbewerbspraktiken unter Beschuss: So nehmen US-Kongress, Justizministerium und Bundeshandelskommission (Federal Trade Commission, FTC) sowie 47 Staatsanwälte gerade das entsprechende Vorgehen von Facebook unter die Lupe. Kartellrechtlich gegen Google ermitteln derweil Justizministerium, Justizausschuss des Repräsentantenhauses und Dutzende von Generalstaatsanwälten. Und auch die Europäische Union strengt Untersuchungen bei Google und Facebook hinsichtlich Wettbewerbsverzerrungen an. Gleichzeitig kommt für die US-Tech-Giganten starke Konkurrenz aus China: In den Bereichen Sprachtechnologie, Autonomes Fahren, E-Commerce und Zahlungssysteme haben die chinesischen Internet-Größen Baidu, Alibaba und Tencent technologische Lücken geschlossen: Von einer nahezu unangreifbaren Basis in ihrem riesigen und wachsenden Heimatmarkt aus beginnen sei jetzt erst, den westlichen Internet-Riesen in deren Stammmärkten Konkurrenz zu machen. Vor diesem Hintergrund bleiben wir unserer Strategie treu und laufen den sogenannten Wachstumsaktien nicht nach.
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Hier die Inventarliste vom 17.01.2020
als PDF ACC-Portfolio-IL-20200117
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