Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Hier der Link zur Internetseite von Ampega. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage


Wochenkommentar KW 02/2020

Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche an den Börsen geschehen?

Im Wochenverlauf klangen die Sorgen um eine Eskalation des amerikanisch-iranischen Konfliktes ab, so dass die Aktienmärkte die positive Impulsbewegung des ersten Handelstages des Jahres wieder aufnehmen konnten. Der Dow Jones erreichte ein neues Intraday-Rekordhoch bei 29.009 Punkten und beendete die Woche mit einem Plus von 0,7 Prozent nur knapp darunter. Der Euro-STOXX-50 verzeichnete ein Wochenplus von 0,4 Prozent. Der DAX lief bis auf rund 50 Punkte an seinen Rekord aus dem Januar 2018 heran.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der zwischenzeitliche Rückschlag wegen des Iran-Konfliktes führte beim ACC Alpha select Anteilswert zu einem Rückgang auf 27,92 Euro im Tief. Die Kurserholung ließ den Anteilswert wieder auf 28,22 Euro steigen. Nach den ersten anderthalb Wochen des neuen Jahres beträgt der Anteilswertanstieg seit Jahresbeginn +0,2 Prozent.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Den besten Start ins Börsenjahr 2020 in unserem Portfolio legten die Speicherchiphersteller Samsung Electronics und Micron Technology, der französische Softwarekonzern ATOS und der kleine Pharmawert PAION (s.u. Transaktionen) hin.

Trotz der Veröffentlichung eines rückläufigen Quartalsergebnisses von Samsung Electronics stiegen die Aktien von Speicherchipherstellern, weil die Marktteilnehmer mit einer Trendwende bei den Speicherchippreisen rechnen. Inzwischen gibt es weltweit nur noch drei bis vier großer Hersteller, Nummer Eins Samsung Electronics (diese Woche +7,1 Prozent auf 935, Einstand 506 Euro), Nummer Zwei Micron Technology (seit Jahresbeginn +5,4 Prozent auf 56,67 USD, Einstand 46,475 USD). Auch gerade wegen dieser Preisschwankungen haben sich andere Chiphersteller nach und nach aus der Produktion von reinen Speicherchips zurückgezogen (Intel beispielsweise schon seit Mitte der 1980er Jahre) und konzentrieren sich auf die weniger austauschbaren, weitaus teureren Mikrochips mit Prozessoren. Das verbleibende Speicherchip-Oligopol unter Führung von Samsung und Micron sollte deshalb schon in diesem Jahr höhere Marktpreise durchsetzen können. Beide Positionen gehören jeweils zu unseren Top-Ten-Positionen und machen zusammen 6,3 Prozent vom Fondsvermögen aus.

Die Aktien des französischen IT- und Softwarekonzerns Atos stiegen seit Jahresbeginn schon um 6,6 Prozent auf zuletzt 79,22 Euro (Einstand 72,14 Euro) und greifen damit den charttechnischen Widerstand knapp unter 80 Euro an. Sollte sich der Aufwärtstrend bestätigen, stocken wir die Position auf.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Als Bremsklotz erwies sich jüngst Saint-Gobain. Die Aktien des französischen Baustoff- und Glas-Herstellers verloren in dieser Woche 3,1 Prozent (auf 35,22 Euro, Einstand 36,53 Euro), gehören mit einem Anteil am Fondsvermögen von 3,5 Prozent aber zu unseren größten Positionen. Obwohl die letzten Geschäftsergebnisse aus dem vergangenen Jahr gut ausgefallen waren, befürchtet der Markt hier offenbar negative Nachrichten. Weil Saint-Gobain der führende europäische Hersteller von Windschutzscheiben ist, leidet die Aktie immer mal wieder unter den Sorgen um die Automobilbranche einschließlich ihrer Zulieferer. Beim Automobilzulieferer Hella beispielsweise strich das Bankhaus Lampe jüngst seine bisherige Kaufempfehlung: Die Hella-Aktie verlor in dieser Woche gegen den Trend 0,6 Prozent (auf 48,46 Euro, Einstand 35,90 Euro). Eine Reihe anderer Aktien startete mit Kursrückgängen ins neue Jahr, was uns in Summe auch bremste: Metro (seit Jahresbeginn -6,4 Prozent auf 13,43 Euro, Einstand 13,07 Euro), Lufthansa (seit Jahresbeginn -3,6 Prozent auf 15,81 Euro, Einstand 15,58 Euro) und SAF Holland (seit Jahresbeginn -3,5 Prozent auf 7,14 Euro, Einstand 7,84 Euro).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir haben unsere kleine Position HeidelbergCement verdoppelt. Der Zukauf von 1.000 Aktien erfolgte zu 65,31 Euro, womit wir den durchschnittlichen Einstand der jetzt 2.000 Aktien von 68,20 Euro auf 66,755 Euro verbilligen. Die Aktie erscheint klar unterbewertet, zumal der Konzern in den kommenden Jahren von einer zunehmend oligopolistischen Wettbewerbssituation profitieren dürfte. Sollte bei dieser Aktie ein Aufwärtstrend entstehen, würden wir die Position nochmals aufstocken.

Das Spezial-Pharma-Unternehmen PAION aus Aachen und Hana Pharm, Südkorea, gaben in dieser Woche eine Erweiterung ihres Remimazolam-Lizenzabkommens aus dem Jahr 2013 um Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam bekannt. Hana Pharm wird die Marktzulassung in diesen Ländern anstreben und diese Märkte anschließend mit Remimazolam versorgen. PAION erhält dafür jetzt eine Vorabzahlung in Höhe von 1,5 Mio. Euro. Wenn regulatorische und kommerzielle Ziele erreicht sind, leistet Hana weitere Meilensteinzahlungen von bis zu 4,2 Mio. Euro an PAION. An den Umsatzerlösen im Lizenzgebiet wird PAION mit einem „unteren zweistelligen“ Prozentsatz beteiligt. Hana Pharm erklärte, man habe in den sechs Jahren der klinischen und regulatorischen Entwicklung in Korea tiefgreifende Kenntnisse und Erfahrungen über Remimazolam gesammelt. Wir stocken unsere PAION-Position wie geplant auf 30.000 Aktien auf. Zwei Drittel dieser Position haben wir bekanntlich schon im Dezember zu 1,95 Euro gekauft. Jetzt erfolgte ein kleiner Zukauf von 5.000 Aktien zu 2,18 Euro, womit sich unser Bestand auf 25.000 Stück zu durchschnittlich 1,996 Euro vergrößert. Weil wir es für gut möglich halten, dass der Kurs zunächst den Sprung über die Zwei-Euro-Marke konsolidieren muss, kaufen wir die letzte Tranche á 5.000 Aktien erst in zwei Wochen.

Einen zunächst vorsichtigen Wiedereinstieg haben wir bei dem österreichischen Baukonzern PORR vollzogen: Wir haben 3.000 Aktien zu 15,86 Euro gekauft. Unser Ausstieg war zu durchschnittlich 17,281 Euro erfolgt, sodass der Rückkauf jetzt 8,2 Prozent tiefer erfolgen konnte. Der Kursniedergang erschien bereits im vergangenen Jahr übertrieben und ist wohl auch der Unsicherheit im Zusammenhang mit Bestechungsfällen geschuldet. Dessen ungeachtet ist die Aktie massiv unterbewertet: Bei über 5 Milliarden Euro Umsatzerlösen liegt der Börsenwert jetzt unter 500 Mio. Euro. Der Gewinn pro Aktie dürfte dieses Jahr wieder in Richtung zwei Euro zurückkehren und 2021 drei Euro überschreiten. Die Indikation für den Fair Value geht damit Richtung 30 Euro, also etwa dem Doppelten des aktuellen Aktienkurses. Wir würden deshalb diese kleine Anfangsposition verdoppeln, sobald sich aus charttechnischer Sicht die Chancen auf einen Aufwärtstrend weiter verbessern.

Erstmals in der bald 27jährigen Geschichte unseres Portfolios haben wir Aktien der französischen Publicis Groupe gekauft. Die Aktie der drittgrößten Werbeagentur der Welt ist jetzt allerdings auch so billig wie seit 2012 nicht mehr. Wir haben in Paris 1.500 Aktien zu 41,924 Euro gekauft. Die Dienstleistungspalette beinhaltet unter anderem digitale und klassische Werbung, Dialogmarketing und Design, Verkaufsförderung und Point of Sale Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen wie auch Mediaplanung und fachbezogene Kommunikation. Die Geschäftstätigkeiten sind in die Bereiche Publicis Communications (unter den Marken Publicis Worldwide, Saatchi & Saatchi, Leo Burnett, BBH, Marcel, Fallon, MSL, Prodigious), Publicis Media (Starcom, Zenith, Mediavest, Spark, Optimedia, Blue 449, Performics), Publicis.Sapient (SapientNitro, Razorfish, Digitas, Sapient Consulting) und Publicis Health gegliedert, die durch die Servicedienstleistungen der Tochtergesellschaft Publicis One unterstützt werden. Publicis wurde bereits 1926 von Marcel Bleustein-Blanchet gegründet und ist heute in über 100 Ländern mit rund 77.000 Mitarbeitern aktiv. Der Konzern dürfte in diesem Jahr über zehn Milliarden Euro Umsatzerlöse erzielen und davon rund 11 Prozent als Nettogewinn verdienen. Der Fair Value liegt nach unseren Kalkulationen bei rund 50 Euro pro Aktie.

Wie hoch ist die Barreserve und wie sieht die Taktik aktuell aus?

Wir reduzieren unsere hohe Barreserve aktuell, bleiben aber auch im Hinblick auf eine Reihe von möglichen Kaufsignalen für unterbewertete Aktien handlungsfähig. Nachdem im vergangenen Jahr wieder „US Big Tech“ (Apple, Alphabet, Facebook, Microsoft) die Aktienindizes nach oben getrieben hat, setzen wir mit unserer Strategie auf einen Favoritenwechsel. Die Luft für „Highflyer“ ist dünn, das Aufholpotenzial für in Ungnade gefallene Aktien hoch. Allerdings gelingt es nicht immer, die untere Trendwende zu treffen. Bei PAION und zuvor ATOS scheint es uns jüngst wieder gelungen zu sein. Bei Daimler, Grammer, SAF Holland und Bauer waren wir zu früh, wobei mit Ausnahme von Bauer die Buchverluste nur prozentual einstellig sind. Bei HeidelbergCement, PORR und Publicis könnten die Kurstiefs gerade hinter uns liegen.

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Hier die Inventarliste vom 10.01.2020

als PDF  ACC-Portfolio-IL-20200110

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