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Wochenkommentar KW 22/2019

Kölner Aktien Treffen

Neuerliche Eskalationsschritte in den Trump‘schen Handelskonflikten verstärkten die Angst vor einer drohenden Rezession der Weltwirtschaft. Unter neuen Strafzöllen gegen Mexiko leiden auch US-Konzerne mit Produktionsstätten dort. Der Dow Jones erlitt darauf mit rund drei Prozent den größten Wochenverlust seit Dezember. Beim DAX entstand ein Wochenverlust von 2,4 Prozent, ähnlich beim Euro-STOXX-50. Der ACC Alpha select Anteilswert konnte dagegen leicht zulegen, nämlich um 2 Cent auf 26,75 Euro. Auch unter Berücksichtigung der darin noch nicht enthaltenen Kursrückgänge am Freitag hielt sich der Anteilswert damit besser als die Indizes. Die vor vier Wochen begonnene Erhöhung unserer Barreserve auf mittlerweile 1,8 Mio. Euro bzw. 29,4 Prozent hat sich als richtig erwiesen.

Gegen den Trend an den Aktienmärkten konnten wir in dieser Woche höhere Kursgewinne mit Mytilineos Holding und Gazprom erzielen, wobei die russische Gazprom-Aktie (diese Woche +4,9 Prozent auf 5,88 Euro, durchschnittlicher Einstand 4,66 Euro) weiterhin von der günstigen Bewertung im Lichte der deutlichen Dividendenerhöhung profitierte (siehe Vorwochenbericht).

Die Börse Athen profitierte vom schlechten Abschneiden der sozialistischen Regierungspartei Syriza von Premier Alexis Tsipras bei der Europawahl und der darauf erfolgten Vorverlegung der Parlamentswahlen von Oktober auf Ende Juni. Mytilineos Holding gewannen in dieser Woche 8,6 Prozent auf 9,765 Euro (unser Einstand 8,34 Euro). Schon Anfang Mai hatte der griechische Mischkonzern sehr gute Quartalsergebnisse veröffentlicht. Auf konsolidierter Basis stieg der Umsatz um 42,5 Prozent auf 513,9 Mio. Euro nach 360,7 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 92 Mio. Euro nach 76,9 Mio. Euro im Vergleichszeitraum 2018. Dies entspricht einer Steigerung von 19,6 Prozent. Der Gewinn nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 49,7 Mio. Euro nach 41,1 Mio. Euro im Jahr 2018. Dies entspricht einer Steigerung von 20,9 Prozent. Das Ergebnis je Aktie betrug 0,348 Euro nach 0,288 Euro im Vorjahr. Auf vier Quartale hochgerechnet ergibt das ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von gerade einmal 7.

Auch der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (diese Woche +0,6 Prozent auf 18,76 Euro, Einstand 18,55 Euro) hatte im Mai ein sehr gutes Q1-Ergebnis vorgelegt. Trotz anhaltend hoher Investitionen in die Digitalisierung verbuchte W&W einen Konzernüberschuss von 78,5 Mio. Euro, ein gutes Drittel mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Grund dafür seien vor allem Zuwächse bei Kapitalerträgen und im Neugeschäft sowie vergleichsweise geringe Schadenssummen im Versicherungsgeschäft. Im Gesamtjahr dürfte der Jahresüberschuss am oberen Ende der langfristig angepeilten Spanne von 220 bis 250 Mio. Euro liegen. Zuvor war der Konzern nur davon ausgegangen, dass der Vorjahresgewinn von rund 215 Mio. Euro übertroffen und die 220-Millionen-Marke geknackt werden könne.

Die Biofrontera-Aktie setzte ihren Kursanstieg auf neue 10-Jahres-Hochs fort: Diese Woche +2,0 Prozent auf 7,30 Euro (Einstand 3,04 Euro). Auf der Liste der größten Wochenverlierer stehen die US-Aktien Tyson Foods und Lincoln National (letztere -6,4 Prozent auf 59,45 USD, Einstand 54,59 USD). Gewinnmitnahmen drückten auch Tyson Foods in dieser Woche um 6,8 Prozent auf 75,89 USD (Einstand 62,13 USD). Wir hatten bekanntlich gerade erst in der Vorwoche nahe dem Hoch zu 81,97 USD eine Teilgewinnmitnahme vorgenommen.

In dieser Woche haben wir unsere Positionen in Micron Technology und Covestro halbiert und Deutsche Bank komplett verkauft.

Der Verkauf von 1.500 Aktien des US-amerikanischen Speicherchipherstellers Micron Technology erfolgte zu 32,353 USD und damit 19,9 Prozent unter unserem durchschnittlichen Einstand von 40,385 USD. Die damit verbundene US-Dollar-Position haben wir zu einem durchschnittlichen Wechselkurs von 1,134 USD/EUR geöffnet, so dass in Euro gerechnet ein Währungsgewinn von 1,7 Prozent durch den gestiegenen US-Dollar den Verlust in Euro auf rund 18,5 Prozent verringert.

Ebenfalls mit Verlust halbiert haben wir unseren Bestand in Covestro: Wir haben 1.000 von den 2.000 im Januar zu 47,437 Euro gekauften Aktien jetzt zu 40,084 Euro verkauft, also einen Verlust von 15,5 Prozent realisiert. Allerdings haben wir im April je Aktie eine Dividende von 2,40 Euro erhalten, womit der Verlust auf 10,4 Prozent sinkt.

Vollständig verkauft wurde die vergleichsweise kleine Position Deutsche Bank, die wir im Fall einer besseren Entwicklung hatten aufstocken wollen. Der Verkauf der 10.000 Aktien erfolgte jetzt zu 6,2055 Euro, was gegenüber dem Einstieg zu 9,98 Euro einen Kursrückgang um 37,8 Prozent bedeutet. In diesem Fall betrug die von uns erhaltene Dividende pro Aktie nur 11 Cent, was den Verlust nur wenig abmildert.

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Hier die Inventarliste vom 31.05.2019