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Wochenkommentar KW 21/2019

Aktienkommentar am Wahltag

Vor allem der amerikanisch-chinesische Handelskonflikt sorgte an den Aktienmärkten weiterhin für ein von Hoffen und Bangen begleitetes Auf und Ab. In Europa erinnerte der Rücktritt der britischen Premierministerin May daran, dass der EU-Austritt Großbritanniens noch ungeregelt ist. Der US-Aktienindex Dow Jones beendete die Woche mit einem Verlust von 0,7 Prozent. Beim DAX verblieb ein Wochenminus von 1,9 Prozent, beim Euro-STOXX-50 sogar von etwas mehr als zwei Prozent. Der ACC Alpha select Anteilswert verlor 39 Cent bzw. 1,4 Prozent auf 26,73 Euro. Wir haben angesichts der Unsicherheiten unsere Barreserve auf 1,6 Mio. Euro bzw. fast 27 Prozent vom Fondsvermögen erhöht. Die Aktienquote wurde entsprechend reduziert.

Schon zum Ende der Vorwoche haben wir Gewinne in unseren Positionen Samsung Electronics und Tyson Foods teilweise realisiert: 175 Samsung Electronics wurden aufgrund eines Take-Profit-Signals zu 622 Euro verkauft – gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand 506 Euro immerhin ein Kursgewinn von 22,9 Prozent. Die Aktien der Halbleiterhersteller dürften unter Druck bleiben, bis eine Wende bei den Speicherchippreisen nach oben erkennbar wird. Dann dürfte die Zeit gekommen sein, die verbliebene Position von jetzt noch 200 Stück wieder aufzustocken.

Bei Tyson Foods haben wir in die Stärke hinein mit „scheibchenweisen“ Gewinnmitnahmen begonnen: 500 von 2.500 Aktien haben wir zu 81,97 USD verkauft. Unser durchschnittlicher Einstand liegt bei 62,13 USD (zu 1,1475 USD/EUR). In Dollar haben wir also einen Kursanstieg von 31,9 Prozent realisiert. Hinzu kommt ein realisierter Währungsgewinn mit dem US-Dollar von 2,8 Prozent, so dass in Euro ein Gewinn (ohne Berücksichtigung von Dividenden) von 35,6 Prozent realisiert wurde. Eine Fortsetzung des Aufwärtstrends würden wir für weitere antizyklische Gewinnmitnahmen nutzen, weil die Aktie den von uns berechneten Fair Value erreicht hat.

Dagegen haben wir unsere Investments in der europäischen Automobilbranche prozyklisch im Rahmen unseres Risikomanagements reduziert: Die relativ kleinen Positionen Schaeffler, BMW und Renault wurden vollständig verkauft, unsere Daimler-Position halbiert. Unsere 10.000 Schaeffler Vorzugsaktien haben wir zu 6,865 Euro verkauft, 11,1 Prozent unter unserem Einstand 7,72 Euro. Unsere 1.000 BMW Vorzüge haben wir zu 55,75 Euro verkauft, 17,4 Prozent unter unserem Einstand 67,46 Euro. Und die verbliebenen 1.500 Renault-Aktien haben wir zu 51,08 Euro verkauft, womit der realisierte Kursverlust hier gegenüber dem durchschnittlichen Einstand 69,44 Euro sogar 26,4 Prozent beträgt. Allerdings hatten wir ja schon bei höheren Kursen die Position halbiert. In dieser Woche haben wir unsere Daimler-Position halbiert: 1.250 Aktien haben wir nach der Dividendenzahlung an uns zu 47,808 Euro verkauft, was ohne Berücksichtigung der Dividende einen Kursverlust von 13,0 Prozent bedeutet. Dank der Dividendenzahlung halbiert sich der Verlust aber fast.

Hintergrund für den erfreulichen Kurssprung der russischen Gazprom-Aktie in der Vorwoche ist die Ankündigung einer Rekorddividende: Pro Aktie soll die Gewinnausschüttung von zuletzt 10,43 Rubel auf 16,61 Rubel um fast 60 Prozent erhöht werden. Als ausländischer Investor erhalten wir für jeden Gazprom-ADR eine Dividende von 33,22 Rubel – umgerechnet 0,45 Euro, weil ein ADR zwei „normale russische Gazprom-Aktien“ verbrieft. Wir haben 10.000 ADRs zu 5,31 Euro zugekauft und unsere Position damit auf 30.000 Stück zu durchschnittlich 4,66 Euro vergrößert. Bezogen auf unseren Einstandspreis beträgt die Dividendenrendite somit jetzt 9,65 Prozent! Der halbstaatliche Erdgas-Konzern kommt mit der Dividendenerhöhung einem Wunsch des Kremls näher, wonach staatliche und halbstaatliche Konzerne in Zukunft die Hälfte ihrer Gewinne als Dividende ausschütten sollen. Unternehmen, die wie Gazprom hohe Zukunftsinvestitionen (in diesem Fall Pipelines) stemmen müssen, dürfen noch davon abweichen. Verschärfte Sanktionsdrohungen aus den USA gegen das Nord Stream 2-Pipeline-Projekt beeindruckten den Gazprom-Kurs nicht. Neue Sanktionen sollen sämtliche Schiffe betreffen, welche bei der Rohrverlegung russischer Gasleitungen in einer Tiefe von mindestens 30 Metern zum Einsatz kommen. Dies dürfte bei Nord Stream 2 die Baufirmen Saipem aus Italien und Allseas aus der Schweiz betreffen, aber auch die russisch-türkische Gasleitung Turkish Stream, die ebenfalls Ende 2019 bzw. Anfang 2020 in Betrieb gehen soll. Die EU-Kommission zeigt sich zuletzt offen für Gespräche mit Gazprom, wobei es um Auflagen zum Betrieb von Nord Stream 2 geht, die eine jährliche Durchsatzkapazität von 55 Mrd. Kubikmetern Gas haben wird.

Erfreulich ist auch die Kursentwicklung von Biofrontera: Die Aktie des Leverkusener Unternehmens erreichte das 10-Jahres-Hoch aus dem Frühjahr 2018: diese Woche +7,2 Prozent auf 7,16 Euro (durchschnittlicher Einstand 3,04 Euro). Hier wirken offenbar die jüngst berichteten Fortschritte nach (siehe 18. Kalenderwochenbericht).

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Hier die Inventarliste vom 24.05.2019