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Wochenkommentar KW 20/2019

Börsenclub aus Köln

Hoffnungen auf eine Entspannung des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits und Signale aus dem Weißen Haus, nicht gleichzeitig den Handelskonflikt mit der EU zu eskalieren, gaben den Aktienmärkten vor allem in Europa zwischenzeitlich Anlass zu einer Kurserholung. Die US-Maßnahmen gegen den chinesischen Telekom-Ausrüster Huawei brachten Technologie-Werte, darunter insbesondere Chip-Hersteller unter Druck. Während der Dow Jones die Woche mit einem Minus von 0,7 Prozent beendete, verblieb beim Euro-STOXX-50 ein Wochengewinn von knapp 2 Prozent zu Buche, beim DAX von 1,5 Prozent. Der ACC Alpha select Anteilswert erholte sich um 19 Cent bzw. 0,7 Prozent auf 27,12 Euro, wozu der Kurssprung bei Gazprom (diese Woche +24,9 Prozent) und der Kursanstieg unserer großen Position Total (diese Woche +4,9 Prozent) am meisten beigetragen haben. Als Bremsklotz erwies sich dagegen die anhaltende Schwäche der Halbleiter-Hersteller (Micron Technologies diese Woche -7,4 Prozent auf 36,06 USD, Einstand 40,385 USD und Samsung Electronics -4,4 Prozent auf 624 Euro, Einstand 506 Euro) und anderer zyklischer Aktien.

Wir haben unser Portfolio zügig defensiver ausgerichtet und dazu die Barreserve wieder deutlich auf über 20 Prozent bzw. rund 1,7 Millionen Euro angehoben. Dazu wurden Aktienpositionen mit relativer Schwäche verkauft oder zumindest verkleinert: Halbiert haben wir unsere Bestände in Renault, Lufthansa und Samsung.

Die Aktie des französischen Automobilkonzerns Renault fiel auf den tiefsten Stand seit fast sechs Jahren (diese Woche -7,3 Prozent auf 51,69 Euro, Einstand 69,44 Euro). Der japanische Renault-Partner Nissan hat die schwache Nachfrage in den USA und auf anderen Märkten zu spüren bekommen. Der Nettogewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr (zum 31. März) brach um 57,3 Prozent auf 319,1 Mrd. Yen ein. Das ist der niedrigste Gewinn seit neun Jahren. Zuvor war Nissan noch von einem Gewinn von 410 Mrd. Yen ausgegangen. Für das laufende Geschäftsjahr wurde die Prognose des Nettoertrags auf 170 Mrd. Yen reduziert, was ein Rückgang um 46,7 Prozent wäre. Renault, an dem der französische Staat beteiligt ist, hält 43,4 Prozent der Anteile an Nissan; Nissan hält wiederum 34 Prozent an Mitsubishi und 15 Prozent an Renault, hat dabei aber keine Stimmrechte. Die von Renault angestrebte Fusion mit Nissan wurde vom Nissan-CEO Hiroto Saikawa für unnötig erklärt. Wir haben 1.500 Renault-Aktien zu 55,39 Euro verkauft, was gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 69,44 Euro einen realisierten Kursverlust von 20,2 Prozent bedeutet.

Ebenfalls wegen Verletzung unseres taktischen Stoploss haben wir unsere Lufthansa-Position halbiert: Wir haben 3.750 Aktien zu 18,18 Euro verkauft, was gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 20,67 Euro einen realisierten Kursverlust von 12,0 Prozent bedeutet (Dividendenzahlungen an uns nicht berücksichtigt). Neben dem harten Konkurrenzkampf, in dem sich Lufthansa aber gut positioniert hat, belasten vor allem die seit Jahresbeginn deutlich gestiegenen Kerosinpreise die Branche.

Kleinere Positionen mit schlechter Kursentwicklung wurden vollständig verkauft: Die verbliebenen 3.500 Neopost-Aktien wurden zu 18,758 Euro verkauft, was gegenüber unserem durchschnittlichen Einstand von 24,08 Euro einen realisierten Kursverlust von 22,1 Prozent bedeutet. Die 15.000 Klöckner & Co Aktien, die wir im Fall eines Aufwärtstrends hätte aufstocken wollen, wurden zu 5,5163 Euro verkauft, als die Aktie auf den tiefsten Stand seit rund zehn Jahren (!) fiel. Gegenüber unserer Anfangsposition zu 8,10 Euro wurde ein Kursverlust von 31,9 Prozent realisiert. Der Stahlhändler leidet an den ungewöhnlich auseinanderdriftenden Preisen im Westen und China: Nachfrageschwäche bei steigendem Angebot in Europa und ein gleichzeitig ein recht stabiler Markt in China. KlöCo gilt als besonders preissensitiv. Eine verbesserte Marktlage sei im Jahresverlauf vorstellbar, zunächst dürfte KlöCo aber seine Ziele aber verfehlen.

Auch die Aktie des Zollfrei-Einzelhändlers Dufry enttäuschte und fiel auf den tiefsten Stand seit 2011! Wir haben unsere Anfangsposition von 1.000 Stück zu 88,98 CHF verkauft und damit einen Kursverlust von 11,9 Prozent (gegenüber Einstand 100,99 CHF) realisiert. Damit wurden wir bereits zum zweiten Mal mit unserer Einstandsposition in Dufry ausgestoppt. Die Geschäfte in Lateinamerika blieben auf Jahresbasis stark rückläufig; die Sparte Kreuzfahrtunternehmen / Seehäfen, die erst 3,7 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht, blieb im ersten Quartal mit einem Umsatzanstieg von 20 Prozent aufgrund neuer Schiffe aber sehr stark. Im ersten Quartal sind Einzelhandelsgeschäfte mit einer Fläche von 9.100 Quadratmetern neu eröffnet worden, davon 1.500 Quadratmeter auf Kreuzfahrtschiffen. Für den Rest des Jahres 2019 seien weitere 12.300 Quadratmeter unterzeichnet, was 2,7 Prozent der Gesamtfläche entspricht. 2020 sind weitere 6.500 Quadratmeter projektiert. Die negative Entwicklung in Lateinamerika dürfte schon im zweiten und dritten Quartal geringer ausfallen. Angesichts der Wachstumsbeschleunigung in den kommenden Quartalen stufte der zuständige Analyst bei Vontobel Research Dufry weiterhin mit „buy“ ein. Das Kursziel laute 125 CHF.

Sehr gut entwickelten sich dagegen die Aktienkurse von Gazprom und Tyson Foods. Bei der russischen Gazprom (ADRs diese Woche +24,9 Prozent auf 5,51 Euro, Einstand nach Zukauf Woche jetzt 4,66 Euro) haben wir den Ausbruch aus einer längeren Seitwärtsbewegung zum Anlass genommen, unsere Position noch einmal aufzustocken. Dazu mehr in der kommenden Woche.

Bei Tyson Foods haben wir die starken Kursgewinne der vergangenen Monate (+55 Prozent seit Jahresbeginn auf 82,49 USD, Einstand 62,13 USD) dagegen genutzt, um mit „scheibchenweisen“ Gewinnmitnahmen zu beginnen. Auch dazu in der kommenden Woche mehr.

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Hier die Inventarliste vom 17.05.2019