Wochenkommentar KW 09/2025

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW09/2025) an den Börsen geschehen?

Sorgen der Anleger gelten weiterhin den vom Trump-Regie angedrohten Eingriffe in die Märkte. Zölle gegen Kanada und Mexiko sollen in Kraft treten, Zölle gegen die EU wurden angekündigt. Die mit Spannung erwarteten Geschäftsergebnisse des KI-Chip-Herstellers Nvidia fielen sehr gut aus, wurden bei der sehr hoch bewerteten Aktie aber mit Kursverlusten quittiert. Dies belastete auch andere Aktien aus der Mikrochip-Branche. Alle 7 „magnificent seven“ beendeten die Woche mit Kursverlusten, wobei Tesla (-13,3 Prozent) noch mehr verlor als Nvidia (-7,1 Prozent). Der Dow Jones schaffte trotzdem ein Wochenplus von +1,0 Prozent, aber beim Nasdaq-100 verblieb ein Wochenverlust von -3,4 Prozent. Für den Monat Februar bedeutet das für beide einen Kursverlust: Während der Dow Jones Industrial ein Minus von -1,6 Prozent aufweist, fiel der Nasdaq-100 mit knapp 3 Prozent weiter stärker zurück. Am Freitag rutschte er zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten. Der Euro-STOXX-50 verlor auf Wochensicht nur -0,2 Prozent, womit für den Februar ein Gewinn von +3,3 Prozent verbleibt. Zusammen mit dem starken Januar ergibt sich seit Jahresbeginn ein Plus von +11,6 Prozent. Der DAX konnte auf Wochensicht sogar +1,2 Prozent zulegen, im Februar +5,2 Prozent und seit Jahresbeginn +13,3 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde mit den Schlusskursen vom Donnerstag auf einem neuen Rekordhoch bei 36,04 Euro ermittelt. Das ist im Vergleich zur Vorwoche ein Anstieg um 40 Cent bzw. +1,1 Prozent – in einer Woche, in der die meisten Fonds Verluste erlitten haben. Für den Februar ergibt sich ein Anstieg des Anteilswertes (gegenüber 34,84 Euro am 31. Januar) um +3,4 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes +7,7 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds verlor in dieser Woche aufgrund des hohen Gewichts der „magnificent seven“ zwei Prozentpunkte und steht im laufenden Jahr jetzt nur noch bei +2,8 Prozent. Flexible Mischfonds verloren im Durchschnitt in dieser Woche -0,8 Prozentpunkte und stehen seit Jahresbeginn jetzt ebenfalls bei +2,8 Prozent. Somit haben wir nach den ersten zwei Monaten einen Vorsprung von 4,9 Prozentpunkten gegenüber dem Durchschnitt der vergleichbaren Aktien- und Mischfonds (Quelle: fondsweb). Von Morningstar wird der ACC Alpha select Fonds in der Vergleichsgruppe „Mischfonds Euro aggressiv global“ über 3 Jahre mit 3 Sternen und insgesamt mit 2 Sternen bewertet. Dabei ist zu berücksichtigten, dass das von Morningstar über 10 Jahre beobachtete „Morningstar Risk“ „über Durchschnitt“ die Sterne-Note belastet, weil der Fonds mit Misch- und nicht mit Aktienfonds verglichen wird (Quelle: morningstar.de).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag.

Nachdem die Aktie des japanischen Handelskonzerns Itochu in den ersten 8 Wochen des Jahres deutlich gelitten hatte, vor allem aus Sorge um die Zollpolitik von Donald Trump, gab es in dieser Woche eine Kurserholung: +10,3 Prozent (auf 42,79 Euro bzw. 6.669 Yen, Einstand 28,64 Euro bzw. 4.157 Yen). Auslöser war das Engagement der US-Investmentholding Berkshire Hathaway, die seit 2019 an allen fünf großen japanischen Handelshäusern beteiligt ist (neben Itochu auch an Mitsubishi, Mitsui, Marubeni und Sumitomo). Berkshire Hathaway gab bekannt, seine Beteiligungen aufstocken zu wollen – und zwar über die in der Vergangenheit vereinbarte Grenze von zehn Prozent hinaus. Im Brief an seine Aktionäre erklärte Berkshire-Hathaway-Chef Warren Buffet, man habe sich mit den japanischen Konzernen darauf geeinigt, dass Berkshires Anteile auch über 10 Prozent wachsen dürfen. Man könne damit rechnen, „dass Berkshires Anteile an allen fünf etwas zunehmen werden“.

Im Nachgang der in der Vorwoche veröffentlichten Geschäftsergebnisse der INDUS Holding (siehe Vorwochenbericht) gab es in dieser Woche mehrere Kaufempfehlungen für die Aktie. Der Aktienkurs stieg um +8,7 Prozent (auf 23,65 Euro, Einstand 20,98 Euro). Wie angekündigt, haben wir unsere Position angesichts des begonnenen Aufwärtstrends aufgestockt (siehe unten: Transaktionen).

Die Sixt-Aktie stieg in Reaktion auf verbesserte Geschäftsergebnisse und einen angehobenen Ausblick um +8,6 Prozent (auf 85,50 Euro, Einstand 65,45 Euro). Der Autovermieter Sixt nimmt sich nach dem schwierigen Vorjahr für 2025 deutliche Verbesserungen beim Gewinn vor. Das Vorsteuerergebnis soll rund zehn Prozent des Umsatzes ausmachen, der um fünf bis zehn Prozent wachsen soll, teilte das Unternehmen mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Erlösplus in der unteren Hälfte dieser Bandbreite gerechnet. Bezüglich der Profitabilität habe man sich etwas mehr erhofft. Den Umsatzausblick „in einem schwierigen Umfeld“ wertete Warburg Research als „solide“.

Die Aktien der Deutschen Bank sind im Wochenvergleich um +5,5 Prozent gestiegen (auf 20,725 Euro, Einstand 8,54 Euro), den höchsten Stand seit 2015. Bank-Aktien profitierten in jüngster Zeit unter anderem von steigenden Zinsmargen sowie von Übernahmespekulationen im europäischen Banken-Sektor. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks ist seit Jahresbeginn um über 20 Prozent gestiegen und setzte damit seine relative Stärke fort. Davon profitieren wir auch mit einer zweiten Aktienposition, die rechtzeitig noch im September vergangenen Jahres aufgenommen worden war: Société Générale Aktien gewannen in weniger als einem halben Jahr rund 60 Prozent!

Die Fresenius-Aktien gewannen in dieser Woche +5,4 Prozent (auf 38,46 Euro, Einstand 27,76 Euro). Gute Geschäfte mit seinen Kliniken und der Generikatochter Kabi haben dem Konzern im vergangenen Jahr mehr Gewinn gebracht. Zudem trägt der jahrelange Konzernumbau Früchte. Im Schlussquartal verdiente das Dax-Unternehmen mehr als vom Markt erwartet, obwohl die inzwischen ausgelaufenen Energiehilfen für Deutschlands größte Krankenhausgesellschaft Helios dort auf das operative Ergebnis drückten. Die Anleger bekommen nun erstmals wieder eine Dividende von einem Euro, nachdem sie im Vorjahr wegen der Energiehilfen leer ausgegangen waren. 2025 sollen Umsatz und Ergebnis weiter anziehen.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Die Geschäftsergebnisse der Deutsche Pfandbriefbank (pbb) wurden mit einem Kursrückgang quittiert, auf Wochensicht -6,5 Prozent (auf 5,51 Euro, Einstand 6,11 Euro). Trotz deutlich gesunkener Erträge verdiente der Gewerbeimmobilien-Finanzierer 2024 vor Steuern 104 Millionen Euro und damit 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Für 2025 erwartet der Vorstand eine weitere deutliche Steigerung. Von einer wirklichen Erholung der Immobilienmärkte kann aus seiner Sicht jedoch noch keine Rede sein. Zwei Umstände sollten der Aktie aber eigentlich Auftrieb geben: Schon für 2024 soll nach einer Nullrunde wieder eine Dividende gezahlt werden: 15 Cent je Aktie würden immerhin eine Dividendenrendite von 2,5 Prozent bedeuten. Zudem will die Pfandbriefbank erstmals eigene Aktien zurückkaufen und dafür 15 Millionen Euro ausgeben. Diese Nachrichten kamen zunächst auch gut an, führten dann aber offenbar zu Gewinnmitnahmen. Dass das Geschäft der Bank 2024 besser lief als im Vorjahr, lag auch an einer geringeren Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle. Der Vorstand legte zu diesem Zweck 170 Millionen Euro zurück und damit deutlich weniger als die 212 Millionen aus dem Vorjahr. Damals hatte die Bank Abschreibungen auf einige Darlehen in den USA vornehmen müssen, nachdem die Werte der finanzierten Gewerbeimmobilien am Markt stark gesunken waren. Jetzt sehe man zwar Anzeichen einer Verbesserung, doch die Weltlage sei weiterhin von großen Unsicherheiten geprägt. Die Erholung an den Immobilienmärkten komme nur zögerlich voran. Die Märkte für Gewerbeimmobilien hätten sich zuletzt stabiler gezeigt, allerdings noch auf niedrigem Niveau. Für 2025 erwartet der pbb-Vorstand keine großen Steigerungen der Transaktionsvolumina, geht aber von weiter sinkenden Belastungen durch drohende und tatsächliche Kreditausfälle aus. Der von der Deutschen Bank an die Spitze der pbb gewechselte Vorstandschef Wolf hatte die Führung der Bank vor rund einem Jahr fast auf dem Höhepunkt ihrer Krise übernommen. Im Herbst strich er dann die Wachstums- und Renditeziele seines Vorgängers zusammen. Er will die Risiken der Bank zurückfahren und ihre Abhängigkeit von Zinserträgen verringern. Im abgelaufenen Jahr zeigte sich seine vorsichtigere Strategie bereits in den Geschäftszahlen. So schloss die Bank deutlich weniger Kreditverträge ab als 2023: Das Neugeschäftsvolumen ging von 7,2 auf 5,1 Milliarden Euro zurück. Die operativen Erträge schrumpfen um rund zehn Prozent auf 544 Millionen Euro. Obwohl der Gewinn vor Steuern stieg, ging der Überschuss um eine Million auf 90 Millionen Euro zurück. Für das neue Jahr erwartet Bankchef Wolf einen weiteren deutlichen Anstieg des Vorsteuergewinns. Das Neugeschäft soll auf 6,5 bis 7,5 Milliarden Euro anziehen, nachdem es im vergangenen Jahr auf 5,1 Milliarden eingebrochen war.

Weil sich der DAX im Wochenverlauf letztendlich um 1,2 Prozent verbesserte, verlor der DAX-Put in dieser Woche -6,2 Prozent (auf 500,10 Euro, Einstand 377 Euro). Nur 0,66 Prozent des Fondsvermögens sind zurzeit in diesem Marktrisiko-Hegde eingesetzt.

Der Goldpreis hielt sich in dieser Woche nicht auf den zuvor erreichten Rekordniveaus, sondern sackte von rund 2.950 Dollar pro Unze um rund 100 Dollar ab. Newmont verloren deshalb auf Wochensicht -5,5 Prozent (auf 42,84 USD, Einstand 43,84 USD). Während Newmont nach Halbierung der Position zu unseren kleinsten Positionen gehört (0,9 Prozent vom Fondsvermögen), entwickelte sich Franco-Nevada trotz des Goldpreisrückgangs in dieser Woche gut: +4,7 Prozent (auf 206,51 CAD, Einstand 176,46 CAD, 3,7 Prozent vom Fondsvermögen).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Die Hoffnung auf eine rasche Kurserholung bei Formycon wurde enttäuscht. Die Aktie sackte etwas weiter und damit auf neue Vier-Jahres-Tiefs ab. Wir haben unsere Position von 2.500 Formycon-Aktien deshalb vollständig verkauft. Der erzielte Verkaufskurs 28,05 Euro liegt 42,2 Prozent unter unserem Einstand zu 48,52 Euro. Die Woche beendete die Aktie bei nur 26,70 Euro. Der Fall erinnert doch an Biofrontera, als es einem kleinen Spezialpharmazeutika-Anbieter auch gelang, ein hochwirksames Mittel bis zur Marktreife zu bringen, dann aber an der Monetarisierung scheiterte. Das angeblich bevorstehende Erreichen der Gewinnschwelle wurde darauf Jahr für Jahr verschoben. Eine Parallele besteht zudem darin, dass wir zwischenzeitlich hohe Kursgewinne nicht konsequent zum Verkaufen der Aktie genutzt haben. Bei Biofrontera hatten wir wenigstens Teilgewinnmitnahmen gemacht. Bei Formycon hatten wir ein erreichtes Kursziel gestrichen, weil zu diesem Zeitpunkt die optimistische Stimmung noch mehr erwartete. Die Biofrontera-Aktie hat nach unserem Ausstieg übrigens immer weiter an Wert verloren. Ob Formycon das gleiche Schicksal bevorsteht, lässt sich natürlich nicht sagen. Angesichts des guten Produktportfolios ist mittel- bis längerfristig ein Erfolg bei Formycon durchaus möglich. Allerdings ist das Vertrauen vieler Investoren jetzt erstmal zerstört. Weder die Trendindikation noch der Umstand, dass Formycon jetzt doch noch Verluste schreibt, sprechen für ein Festhalten an diesem Investment. Aber wie gesagt: Längerfristig ist die Aktie vielleicht ein Investment wert.

Der Aktienkurs von INDUS Holding reagierte positiv auf die in der vergangenen Woche veröffentlichten Geschäftsergebnisse (siehe Vorwochenbericht). Den Anstieg über 22,75 Euro und damit über die Zwischenhochs von September und Dezember werten wir als Kaufsignal. Wir haben darauf unsere bislang sehr kleine, im November 2023 (zu 20,98 Euro) gekaufte Position verdoppelt: Der Zukauf von 2.000 INDUS Holding erfolgte zu 23,9245 Euro. Damit halten wir jetzt 4.000 Aktien der Mittelstandsholding und unser durchschnittlicher Einstand steigt auf 22,45 Euro.

Wie hoch ist die Barreserve?

Der Verkaufserlös Formycon lag rund 22.000 Euro höher als der Aufwand für die Aufstockung der INDUS-Position, so dass unser Euro-Bankguthaben in dieser Woche auf 475.849 Euro bzw. (von 8,3 auf) 8,6 Prozent vom Fondsvermögen gestiegen ist. Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile blieb unverändert bei 153.247. Unsere Fremdwährungsguthaben blieben auch in dieser Woche unverändert, haben jetzt aber aufgrund von Währungsgewinnen leicht an Gegenwert gewonnen: um +0,5 Prozent auf 319.479 Euro (5,8 Prozent vom Fondsvermögen). Noch nicht ausgezahlt, aber als Forderung in die Berechnung des Anteilswertes einbezogen wird weiterhin die jüngste Dividende von Sumitomo Forestry aus Japan (in Höhe von 203.244 Yen) und ein Erstattungsanspruch auf im Ausland gezahlte Quellensteuern in Höhe von 1.100 Euro.

Die Barreserve aus Bankguthaben in Euro und in Fremdwährungen wuchs in dieser Woche durch die genannten Effekte auf 795.328 Euro bzw. von 14,1 auf 14,4 Prozent vom Fondsvermögen.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

In den Jahren 2023 und 2024 wäre es richtig gewesen, vor allem in US-Aktien zu investieren und dabei die „glorreichen Sieben“ zu bevorzugen. Deren hohes Bewertungsniveau macht das aber zu einer gefährlichen Wette, was sich schon im Jahr 2022 gezeigt hatte. Dieses Jahr schlägt das Pendel wieder zulasten der glorreichen Sieben und zugunsten der europäischen Value-Aktien aus, zumindest sieht es nach den ersten zwei Monaten des Jahres danach aus. Sechs von sieben „Mag 7“-Aktien stehen Ende Februar tiefer als bei Jahresbeginn. Oder sind die hohen Kursverluste bei Tesla und Nvidia wieder Einstiegsgelegenheiten wie in früheren Jahren? Eine Kurserholung ist bei diesen stark schwankenden Aktien nicht auszuschließen, ein solides Investment mit guten Chance / Risiko – Verhältnis sind gerade diese beiden Aktien aber bestimmt nicht. In beiden Fällen hat sich der Börsenwert von der Realität abgekoppelt. Bei Nvidia werden 60 Mrd. Umsatzerlöse mit über drei Billionen Dollar Börsenwert bezahlt. Da muss man sich schon sicher sein, dass das Unternehmen sein De-facto-Monopol bei Hochleistungs-KI-Chips für viele Jahre, besser Jahrzehnte behält. Wer aber weiß, dass andere Tech-Konzerne inzwischen Milliarden in die Entwicklung eigener KI-Chips der nächsten und übernächsten Generation stecken, dürfte geneigt sein, dagegen zu wetten. Der frühere Börsenstar Intel wird mit weniger als zwei Jahresumsatzerlösen bewertet. Die mögliche Absturzhöhe für Nvidia beträgt also 96 Prozent, wenn man die Spitzenposition irgendwann nicht mehr verteidigen kann. Tesla macht rund 100 Mrd. Dollar Jahresumsatz, wird aber mit dem Zehnfachen davon bewertet. Wenn der Gewinn nicht deutlich wächst, würde es über 100 Jahre dauern, ein Investment zu amortisieren. Zum Vergleich: Renault macht gut 55 Mrd. Euro Jahresumsatz, wird aber nur mit wenig mehr als einem Viertel davon bewertet. Und in nur fünf Jahren mit einem unveränderten Nettogewinn spielt die Renault-Aktie ihren Kaufpreis wieder ein. Und während man darauf wartet: 5,6 Prozent Dividendenrendite bei Renault gegenüber Null bei Tesla. Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich zurzeit lieber in einem Renault sehen lassen würde als in einem Elon-Musk-Auto.

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