KW 11/2019

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Hier der Link zur Internetseite von Ampega.

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Wochenkommentar KW 11/2018:

Börsentag Nachlese

An den Aktienbörsen überwog in dieser Woche dann doch wieder die Zuversicht. Im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit kündigte Peking bessere Wettbewerbsbedingungen für ausländische Unternehmen an. Die von Peking angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer dürfte zudem die chinesische Binnennachfrage und damit die Weltkonjunktur stabilisieren. Das befremdliche Schauspiel im britischen Parlament, das in dieser Woche zunächst erneut das Brexit-Übergangsabkommen mit der EU ablehnte, dann aber auch einen Austritt ohne Übergangsabkommen und ein neues Referendum ablehnte und schließlich für eine Verschiebung stimmte, wurde von den Börsen als Chance gewertet, den EU-Austritt Großbritanniens doch noch zu regeln oder sogar einen De-facto-Verbleib in der Zollunion mit der EU zu erreichen. Der Dow Jones verzeichnete ein Wochenplus von knapp 1,6 Prozent, der DAX sogar von 2,0 Prozent, wovon fast die Hälfte am letzten Handelstag der Woche erzielt wurde. Der ACC Alpha select Anteilswert beendete die Woche 10 Cent bzw. 0,4 Prozent höher bei 27,30 Euro, wobei die Kursgewinne vom Freitag darin wie üblich noch nicht enthalten sind. (Der offizielle Anteilswert wird an jedem Werktag auf Basis der Schlusskurse des Vortrages berechnet, freitags also mit den Schlusskursen von Donnerstag.)
Die höchsten prozentualen Gewinne verzeichneten wir in dieser Woche mit bislang sehr kleinen Positionen, die wir aber jetzt angesichts des guten Momentums aufstocken: Porr (s.u.) stieg um 10,9 Prozent, Klöckner & Co (s.u.) um 9,7 Prozent und Hella um 6,3 Prozent (auf 41,92 Euro, Einstand 30,54 Euro).
Schon am Freitag der Vorwoche haben wir aufgrund der Verletzung des strategischen Stoploss unsere kleine Goodyear-Position verkauft. Der US-amerikanische Reifenherstellers hatte wegen schlechterer Geschäftsaussichten in China und Indien seine Gewinnerwartungen zurückgeschraubt. Die Aktie setzte darauf ihren Abwärtstrend fort. Der Verkauf unserer 3.000 Goodyear-Aktien erfolgte zu 17,76 USD. 4.000 Goodyear-Aktien war schon im Frühjahr 2018 nach kurzer Zeit in unserem Portfolio mit 27,92 USD ausgestoppt worden. Der Rückkauf der kleineren Stückzahl war dann im Sommer zu 24,23 USD erfolgt. Mit dem Verkauf jetzt wurde also ein Kursverlust von 26,7 Prozent realisiert.
Der Stahlhändler Klöckner & Co geht aufgrund eines höher erwarteten Stahlpreises mit viel Zuversicht in das neue Jahr. Man rechne mit einem „deutlichen“ Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr, teilte das SDAX-Unternehmen mit. Auch das Ebitda soll weiter zulegen – trotz im Gegensatz zum Vorjahr voraussichtlich ausbleibender positiver Preiseffekte in den USA. Bereits im vergangenen Jahr profitierte Klöckner & Co von den höheren Stahlpreisen. Der Umsatz zog um rund acht Prozent auf 6,8 Mrd. Euro an, und das Ebitda um 3,4 Prozent auf 227 Mio. Euro – das ist der beste Wert seit acht Jahren. Dass der Gewinn nach Anteilen Dritter von 101 Mio. auf 68 Mio. Euro deutlich zurückging, liegt an steuerlichen Effekten, die im Vorjahr günstig ausgefallen waren. Vorstand und Aufsichtsrat erachten vor diesem Hintergrund eine Dividende auf dem Niveau des Vorjahres in Höhe von 30 Cent je Aktie als angemessen, die der Hauptversammlung am 15. Mai vorgeschlagen werden soll. Die Börse nahm die Nachrichten sehr positiv auf. Der Aktienkurs stieg auf Wochensicht um fast 10 Prozent auf 6,71 Euro. Nach Monaten eines massiven Kursrückgangs dürfte damit die Trendwende beim Kursverlauf vollzogen werden. Wir haben deshalb unsere bislang sehr kleine KlöCo-Position verdoppelt. Unser Zukauf von 7.500 Aktien erfolgte jetzt zu 6,834 Euro, womit wir unseren Bestand von jetzt 15.000 Stück auf durchschnittlich 8,097 Euro verbilligt haben. Sollte sich der Aufwärtstrend bestätigen, würden wir die Position weiter aufstocken.
Ebenfalls aufgestockt haben wir unsere europäischen Positionen Enel und Porr. Wir haben 7.500 Aktien des italienischen Stromversorgers Enel zu 5,476 Euro gekauft und unseren Bestand damit auf 25.000 Stück zu durchschnittlich 4,598 Euro erhöht (diese Woche -0,3 Prozent auf 5,47 Euro).
Durch Zukauf von 2.000 Aktien des österreichischen Baukonzerns Porr zu 19,953 Euro haben wir unsere bislang sehr kleine Position auf 4.000 Stück vergrößert und den durchschnittlichen Einstandspreis auf 23,705 Euro verbilligt (diese Woche +10,9 Prozent auf 20,40 Euro).
Neu ins Portfolio aufgenommen haben wir Aktien des größten europäischen Reiseveranstalters TUI. (Von 2016 bis 2017 waren wir im zweitgrößten Reiseveranstalter Europas, Thomas Cook, investiert.) Der TUI-Aktienkurs hat sich von über 20 Euro im Mai und Juni vergangenen Jahres auf weniger als 10 Euro mehr als halbiert. Wir haben jetzt 6.000 TUI-Aktien zu 9,621 Euro gekauft. Wir sehen den Fair Value bei gut 12 Euro, dem Kursniveau, das die Aktie noch Anfang Februar hatte, bevor TUI in Aussicht stellte, seinen Gewinn 2019 gegenüber 2018 nicht steigern zu können. Die Umsatzerlöse liegen bei rund 32 Euro pro Aktie.
Gegen den Trend avancierte die Lufthansa-Aktie zu unserem größten Wochenverlierer: Während die Geschäftsergebnisse 2018 etwas besser als vom Markt erwartet ausfielen, führte der Ausblick auf 2019 zu einem Wochenverlust von 4,5 Prozent (auf 21,13 Euro, Einstand 20,67 Euro). Der Airline-Konzern flog 2018 trotz hoher Treibstoffkosten und teurer Flugausfälle den zweithöchsten Gewinn seiner Geschichte (nach 2017) ein. Doch die gestiegenen Kerosinpreise könnten im laufenden Jahr stärker als vom Markt bislang gedacht auf das Ergebnis drücken. Deshalb wird das Flugangebot langsamer als zuvor geplant ausgebaut. Nach dem Rekordjahr 2017 ging der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) 2018 um rund vier Prozent auf gut 2,8 Mrd. Euro zurück. Gründe dafür sind neben den gestiegenen Kosten für Kerosin auch das Flugchaos im Sommer und die Eingliederung von 77 früheren Air-Berlin-Jets samt Crews bei der Tochter Eurowings. Ohne die Einmaleffekte aus der Air-Berlin-Integration hätten man das Rekordergebnis aus 2017 sogar übertroffen und die 3-Milliarden-Grenze übersprungen. So allerdings hat Eurowings 2018 einen Betriebsverlust von 231 Mio. Euro eingeflogen (nach einem Gewinnbeitrag von 60 Mio. Euro 2017). Allein der Mehraufwand für die Integration der 77 von Air Berlin übernommenen Jets samt Crews lag bei 170 Mio. Euro. Die bereinigten Stückkosten konnte Eurowings um 2,9 Prozent senken. Die Stückerlöse sanken aufgrund des harten Wettbewerbs auch um 2,9 Prozent. Allein für Flugausfälle, Verspätungen sowie die Entschädigung der Kunden musste die Lufthansa mit 518 Mio. Euro rund zwei Drittel mehr ausgeben als im Vorjahr. Der gestiegene Ölpreis und das ausgeweitete Flugangebot ließen die Treibstoffkosten 2018 um gut 850 Mio. auf 6,1 Mrd. Euro ansteigen. Für 2019 erwartet der Vorstand einen weiteren Anstieg auf 6,7 bis 6,8 Mrd. Euro. Beim Umsatz erwartet die Lufthansa im laufenden Jahr ein Wachstum zwischen 4 und 6 Prozent. Davon sollen 6,5 bis 8 Prozent als operativer Gewinn beim Konzern hängen bleiben. Das wäre eher weniger als 2018, als diese sogenannte bereinigte Ebit-Marge bei 7,9 Prozent lag. Das neue Margenziel läuft für 2019 auf einen operativen Gewinn von etwa 2,4 bis 3,0 Mrd. Euro hinaus. Damit würde die Lufthansa trotz mehr Flügen und höherer Erlöse eher weniger verdienen als im Vorjahr. Der Konzern verfügt über eine der jüngsten und effizientesten Flugzeugflotten weltweit. Nach der jüngsten Bestellung von 40 Langstreckenjets von Boeing und Airbus werde die Lufthansa in den Jahren 2019 bis 2027 221 neue Flugzeuge erhalten. Sechs ihrer 14 Riesenflieger vom Typ Airbus A380 gibt Lufthansa an den Hersteller zurück. Einen Vorteil hat Lufthansa bereits bei den kleineren Maschinen: Die weiträumigen Flugverbote, die Behörden nach zwei Abstürzen für Boeings Mittelstreckenflieger 737 Max verhängt haben, treffen ihn nicht. Denn die Lufthansa setzt in diesem Segment komplett auf die Konkurrenzmodelle von Airbus. Lufthansa sollte als umsatzstärkster Airline-Konzern der Welt mit über 35 Mrd. Euro jährlichen Einnahmen mehr wert sein als 10 Mrd. Euro, dem aktuellen Börsenwert, zumal dieser Wert nur ungefähr dem Vierfachen des operativen Gewinns beträgt.

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Hier die Inventarliste vom 15.03.2019