Wochenkommentar KW 19/2025

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW19/2025) an den Börsen geschehen?

Für die Börsen blieb der Handelskrieg der USA das beherrschende Thema. Ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA wurde als positives Signal gewertet, so dass die Aktienmärkte überwiegend weitere Kursgewinne verzeichneten, besonders in den Volkswirtschaften mit hohen Exporten wie Deutschland und Japan. DAX und Nikkei-228 gewannen in dieser Woche jeweils +1,8 Prozent. Der DAX erreichte damit neue Rekordstände. Der Euro-STOXX-50 gewann +0,5 Prozent. Dagegen verlor der Dow Jones -0,2 Prozent und der Nasdaq-100 beendete die Woche praktisch unverändert. Damit vergrößert sich die Outperformance europäischer, speziell deutscher Aktien gegenüber dem US-Markt im laufenden Jahr weiter: Dow Jones -3,0 Prozent im Minus, Nasdaq-100 -4,3 Prozent in der Verlustzone. Der Euro-STOXX-50 dagegen seit Jahresbeginn +8,5 Prozent und DAX sogar +18,0 Prozent. Die Alphabet-Aktie verlor auf Wochensicht -6,9 Prozent, weil ein Apple-Manager ankündigte, eine Alternative zu KI-Suchanfragen von Google im Apple-Browser Safari anzubieten.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde mit den Schlusskursen vom Donnerstag bei 37,20 Euro ermittelt. Das ist im Vergleich zur Vorwoche ein Anstieg um 64 Cent bzw. +1,75 Prozent. Seit Jahresbeginn und für die ersten vier Monate des Jahres beträgt der Anstieg des Anteilswertes damit jetzt +11,2 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds gewann in dieser Woche nur +1,1 Prozentpunkte und steckt jetzt noch mit -5,8 Prozent im laufenden Jahr noch deutlich in der Verlustzone. Unser Vorsprung im laufenden Jahr gegenüber dem Aktienfondsdurchschnitt vergrößerte sich in dieser Woche also von 16,2 auf 17,0 Prozentpunkte (und stieg gegenüber dem Mischfondsdurchschnitt von 12,1 auf 13,1 Prozentpunkte, denn Mischfonds verloren seit Jahresbeginn im Durchschnitt jetzt -1,9 Prozent). Über ein rollierendes Jahr (seit dem 9. Mai 2024) steigt unser Plus auf +6,7 Prozent, wogegen sich der Durchschnitt der Aktienfonds nur +2,8 Prozent im Plus liegt (Mischfonds +2,4 Prozent). Über rollierende drei Jahre beträgt der Vorsprung unserer ACC Alpha select Strategie gegenüber dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds jetzt +2,5 Prozentpunkte, denn der ACC Alpha Anteilswert stieg kumuliert über drei Jahre um +21,0 Prozent, der Aktienfondsdurchschnitt um +18,5 Prozent (flexible globale Mischfonds nur +8,7 Prozent). Über rollierende fünf Jahre stiegt unser Vorsprung deutlich auf jetzt 16,2 Prozentpunkte, denn der ACC Alpha Anteilswert stieg kumuliert über fünf Jahre um +70,2 Prozent, der Aktienfondsdurchschnitt nur um +54,0 Prozent (Mischfonds sogar nur um +25,0 Prozent) (Quelle: fondsweb). Morningstar korrigierte den Vorsprung des ACC Alpha select Fonds vor dem Durchschnitt der Vergleichsgruppe „Mischfonds Euro aggressiv global“ in den ersten vier Monates dieses Jahres auf 14,35 Prozentpunkte und gegenüber dem Vergleichsindex auf 13,93 Prozentpunkte. Damit hat unsere Strategie auch in den ersten vier Monaten dieses Jahres 99 Prozent aller vergleichbaren Fonds geschlagen! Über 3 und 5 Jahre erhält ACC Alpha select weiterhin die Bestnote von 5 Sternen (!), mit der nur die besten 10 Prozent der Fonds ausgezeichnet werden. Die Gesamtnote beträgt weiterhin vier Sterne („über Durchschitt“). (Quelle: morningstar.de).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag.

Die größten Gewinnbeiträge kamen in dieser Woche von unseren beiden japanischen Direktinvestments, die überproportional von der Erholung der Börse Tokio profitierten: Nippon Sanso +6,7 Prozent (auf 30,02 Euro bzw. 4.908 Yen, Einstand 18,31 Euro bzw. 2.681 Yen) und Itochu +5,9 Prozent (auf 45,99 Euro bzw. 7.473 Yen, Einstand 28,64 Euro bzw. 4.157 Yen).

Prozentual größer Kursgewinner dieser Woche in unserem Portfolio ist Kontron: +7,4 Prozent (auf 23,02 Euro, Einstand 19,41 Euro). Der österreichische Technologiekonzern profitiert weiterhin vom starken Wachstum des Internets der Dinge (IoT) sowie von KI-Anwendungen. Dabei zahlt sich die in den vergangenen Jahren eingeleitete Ausrichtung auf margenstärkere Geschäfte in diesen Bereichen zunehmend aus. Insbesondere der Gewinn stieg im ersten Quartal deutlich. Die Jahresziele wurden von Kontron-Chef Hannes Niederhauser bestätigt.

Unsere beste deutsche Aktie in dieser Woche ist Deutz: +5,7 Prozent (auf 7,29 Euro, Einstand 4,35 Euro), gefolgt von Deutsche Pfandbriefbank mit +4,8 Prozent (auf 5,65 Euro, Einstand 6,11 Euro). Die Deutz-Aktie profitierte zum Wochenauftakt von der Nachfrage nach Rüstungsaktien. Der Motorenhersteller will erklärtermaßen künftig verstärkt in diesem Bereich Kunden suchen.

Vom wieder steigenden Goldpreis profitierten unsere Goldaktien, vor allem Newmont: +4,75 Prozent (auf 53,98 USD, Einstand 43,84 USD). Franco-Nevada +3,6 Prozent (auf 235,72 CAD, Einstand 176,46 CAD). Beide Gold-Aktien haben zusammen einen Anteil von 5,0 Prozent am Fondsvermögen.

Einen jüngst bestätigten Aufwärtstrend zeigt Wüstenrot & Württembergische: +4,7 Prozent (auf 15,18 Euro, Einstand 14,26 Euro).

Schon in der Vorwoche hatten Fresenius-Aktien in Erwartung guter Quartalsergebnisse zu den größten Wochengewinnern gehört (+5,9 Prozent). Die Vorfreude erwies sich als begründet. Ein starkes erstes Quartal und beibehaltene Jahresziele verhalfen der Fresenius-Aktie zeitweise an die DAX-Spitze und auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Auf Wochensicht stieg die Fresenius-Aktie um +2,3 Prozent (auf 43,16 Euro, Einstand 27,76 Euro). Wegen des laufenden Sparprogramms und guten Geschäften der Generika-Tochter Kabi steigerte der Krankenhaus- und Arzneimittelkonzern sein Ergebnis zum wiederholten Mal deutlich. Auch das spanische Klinikgeschäft trug zum Ergebniswachstum bei. Konzernchef Michael Sen, der Fresenius seit Oktober 2022 führt und bisher erfolgreich umgekrempelt hat, sprach von einer „hervorragenden Geschäftsentwicklung“ und bestätigte den Ausblick für das Gesamtjahr. Der Ausverkauf der Aktie im Jahr 2022 erschien uns schon damals übertrieben. Kurz nach der Übernahme durch Michael Sen hatten wir Fresenius gekauft. Analyst Oliver Reinberg von Kepler Cheuvreux äußerte sich jetzt vor allem positiv zum Überschuss, der die Erwartungen „deutlich übertroffen“ habe und dabei von geringeren Zinskosten gestützt worden sei. Alles in allem sprach er von einem „starken Jahresauftakt“ des Dax-Konzerns. JPMorgan-Analyst David Adlington hob insbesondere die starke ergebnisseitige Geschäftsentwicklung von Kabi und der Klinik- und MVZ-Sparte Helios hervor. Angesichts des insgesamt besser als prognostiziert ausgefallenen operativen Quartalsergebnisses erwartet er nun, dass die Konsensschätzung für das Gesamtjahr steigen dürfte. Kabi, so James Vane-Tempest vom Analysehaus Jefferies, sei dabei vor allem von Margenverbesserungen angetrieben worden, während Helios davon profitiert habe, dass Ostern in diesem Jahr in das zweite Quartal gefallen sei. Ergänzend lobte er, dass der Schuldenabbau bei Fresenius weitergehe und durch starke Barmittelzuflüsse des Konzerns gestützt werde, was ihm zufolge ein Schlüsselelement für die Aktienkursdynamik ist.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Die DAX-Put-Option (Basis 22.000, Laufzeit bis 20.06.2025) verlor angesichts der anhaltend starken DAX-Erholung in dieser Woche -35 Prozent (auf 183 Euro, Einstand 377 Euro). Wir hatten auf dem Höhepunkt der Zollpanik mit einem Drittel unserer Position einen so hohen Gewinn realisiert (+568 Prozent), der höher war als der Gesamtaufwand für die gesamte Put-Position. Der Anteil am Fondsvermögen beträgt nur 0,19 Prozent.

Die Aktien der Indus Holding sind in einem ansonsten guten Umfeld am deutschen Aktienmarkt unter Druck geraten. Auf Wochensicht verlor der Kurs -10,3 Prozent (auf 22,55 Euro, Einstand 22,45 Euro), nachdem die Beteiligungsfirma wegen der US-Zollpolitik und chinesischer Exportkontrollen die Prognosen für das laufende Jahr senken musste. Die jüngste Erholung der Aktie erhielt damit einen herben Rückschlag. Im April hatte zwischen dem früh erreichten Tief und dem spät erreichten Hoch ein Plus von bis zu 27 Prozent gelegen. Indus reduzierte nun für das bereinigte operative Ergebnisziel die Zielspanne und für den Umsatz das deren unteres Ende. „Dies ist eine Erinnerung daran, dass das Mittelstandsmodell von Indus zwar in vielerlei Hinsicht widerstandsfähig ist, aber nicht immun gegen makroökonomische Schocks ist“, kommentierte ein Beobachter. Chinas Exportbeschränkungen für das Schwermetall Wolfram dürften vor allem die Geschäfte des zu Indus zählenden Hartmetallherstellers Betek belasten.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Aufgrund der herausragend guten Kursentwicklung ist in den vergangenen Jahren unser Investment in die kanadische Holding Fairfax Financial auf rund zehn Prozent des Fondsvermögens angewachsen. Wir hatten im Laufe der Jahre bereits zweimal kleine Teilgewinnmitnahmen vorgenommen. Trotzdem überschritt die Fairfax-Position auch jetzt wieder die 10-Prozent-Marke. Ein (letztendlich erfolgloser) Short-Seller-Angriff auf die Aktie und die damit verbundenen (vorübergehenden) Kursverluste hatten gezeigt, dass die Begrenzung für einzelne Positionen auf 10 Prozent des Fondsvermögens unter dem Gesichtspunkt des Risikomanagements sinnvoll ist. Wir hatten deshalb für 50 (unserer 400) Fairfax-Aktien ein Kursziel von 2.222 CAD festgelegt. Dieses wurde im Laufe dieser Woche zwischenzeitlich erreicht, so dass wir 50 Aktien zu 2.222 CAD verkauft haben. Gegenüber unserem durchschnittlichen Einstandskurs von 455 CAD haben wir somit einen Kursgewinn von 388 Prozent realisiert! Der Verkaufserlös ist unserem Kanada-Dollar-Konto zugeflossen. Die verbliebenen 350 Fairfax-Aktien sind mit einem Anteil von 8,8 Prozent weiterhin unsere größte Aktienposition.

Wie hoch ist die Barreserve?

Unser Fremdwährungsguthaben ist durch den Teilverkauf der kanadischen Fairfax Financial auf einen Gegenwert in Höhe von 261.720 Euro gewachsen, 4,65 Prozent vom Fondsvermögen. Die größte Fremdwährungsposition ist jetzt der kanadische Dollar: 112.127 CAD mit Euro-Gegenwert 71.503 Euro bzw. 1,3 Prozent vom Fondsvermögen, gefolgt von kleineren Fremdwährungsguthaben in Schweizer Franken, dänischen Kronen, britischen Pfund und US-Dollar. Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche (um 236 Anteile) auf 150.985 gesunken. Das Euro-Bankguthaben ist durch den kleinen Mittelabfluss leicht gesunken auf 558.384 Euro bzw. 9,9 Prozent vom Fondsvermögen. Zur Barreserve zählen wir ferner die erst im April aufgebaute Position in der kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro, deren Kurswert (Kurs 99,03 Prozent) mit Stückzinsen jetzt bei 495.733 Euro liegt. Unsere Barreserve insgesamt ist im Wochenvergleich weiter gewachsen auf jetzt 1,316 Mio. Euro bzw. von 22,5 auf 23,4 Prozent vom Fondsvermögen.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Alles wieder gut? Die Aktienbörsen haben sich vom Trump-Zoll-Crash sehr schnell erholt. Der ein oder andere Index hat sogar neue Hochs erreicht (darunter der DAX). Wir hatten im Crash unterdurchschnittlich verloren (u.a. wegen unseres Hedgings mit DAX-Puts), dann auf den Rückschlag reagiert (u.a. durch die hohe Gewinnmitnahme bei den DAX-Puts) und von der Erholungsbewegung der vergangenen Wochen gut profitiert, vor allem dank der „richtigen“ Aktien: Über einen Monat sind die Bankaktien Société Générale und Deutsche Bank um +36,2 bzw. +34,6 Prozent nach oben geschossen! Heidelberg Materials um +24,8 Prozent, Deutz und PORR jeweils um +23,9 Prozent, Fresenius +22,7 Prozent und SCOR +21,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum sind die Aktienkurse von Apple und Alphabet weiter gefallen! Und selbst die beste Mag-7-Aktien, Microsoft ist nur um +12,4 Prozent gestiegen.

Unsere starke Performance in den vergangenen Wochen heißt aber nicht, dass wir unvorsichtig geworden wären oder aggressiv investiert hätten, im Gegenteil: Wir haben unsere Barreserve erhöht und sind eher defensiv aufgestellt. Über 1,3 Millionen Euro, fast ein Viertel des Fondsvermögens, ist nicht in Aktien, sondern verzinslich investiert: „trockenes Pulver“. Immerhin 5 Prozent des Fondsvermögens entfallen auf die beiden Gold-Aktien.

Diese vorsichtige Aufstellung ist begründet: Noch ist es keineswegs sicher, dass sich Trump im Handelsstreit geschlagen gibt. Zwar ist die Verhandlungsposition der USA sehr schlecht, weil der Mangel an vielen nicht kurzfristig zu ersetzenden Importgüter in den kommenden Wochen spürbar wird. Aber eine komplette Niederlage in dem von ihm angezettelte Handelskrieg passt nicht in seine Agenda. Die irrwitzige Idee einer weitreichenden Blitz-Re-Industrialisierung der USA (während man gleichzeitig die Billiglohn-Migranten aus dem Land schmeißt) wird die Trump-Administration nicht so schnell aufgeben. Es ist also jederzeit möglich, dass von Trump wieder massive Störmanöver ausgehen. Gerade weil die Märkte schon glauben, das Thema sei „weitgehend durch“, droht dann auch ein stärkerer Rückschlag an den Börsen. Wir bleiben also vorsichtig.

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