Wochenkommentar KW 18/2025
Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage
Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds
Was ist diese Woche (KW18/2025) an den Börsen geschehen?
Im ersten Quartal schrumpfte die US-Wirtschaft überraschend, was aber die Hoffnungen auf eine geldpolitische Lockerung durch die US-Notenbank bestärkte. Die Quartalsberichte der US-Unternehmen fielen überwiegend positiv aus, insbesondere bei Microsoft, Meta und Alphabet. Dagegen zeigten Apple und Amazon Schwächen. Auf Drängen mehrerer Automobilhersteller in den USA milderte Trump deren Belastung durch Sonderzölle ab. Und auch im Handelskonflikt mit China rechnet der Markt mit Zugeständnissen der USA, nachdem Trump die eigene Verhandlungsposition geschwächt hat und Peking sich grundsätzlich zu Gesprächen bereit erklärte. Der Nasdaq-100 stieg im Wochenvergleich um +3,4 Prozent und verminderte den Verlust im laufenden Jahr auf nur noch -4,3 Prozent. Der Dow Jones erholte sich auf Wochensicht um +3,0 Prozent und liegt damit seit Jahresbeginn nur noch -2,9 Prozent im Minus. Euro-STOXX-50 und DAX gewannen auf Wochensicht +2,5 Prozent bzw. +3,8 Prozent und stehen damit gegenüber Jahresbeginn klar im Plus (+7,9 Prozent bzw. +16,0 Prozent).
Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?
Der ACC Alpha select Anteilswert wurde mit den Schlusskursen vom Mittwoch, dem 30. April (vor dem Feiertag und ohne gut 40.000 Euro Kursgewinne vom Freitag), bei 36,56 Euro ermittelt. Das ist im Vergleich zum Donnerstag der Vorwoche ein Anstieg um 69 Cent bzw. +1,9 Prozent. Für den April, den die meisten Aktienfonds mit Verlust beendeten, ergibt sich bei uns ein kleines Plus von +0,63 Prozent. Seit Jahresbeginn und für die ersten vier Monate des Jahres beträgt der Anstieg des Anteilswertes damit jetzt +9,3 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds gewann in dieser Woche zwar +2,4 Prozentpunkte, steckt aber mit einem Verlust von jetzt -6,9 Prozent seit Jahresbeginn noch deutlich in der Verlustzone. Unser Vorsprung im laufenden Jahr gegenüber dem Aktienfondsdurchschnitt reduzierte sich in dieser Woche also nur leicht von 16,7 auf 16,2 Prozentpunkte (und stieg gegenüber dem Mischfondsdurchschnitt von 11,2 auf 12,1 Prozentpunkte, denn Mischfonds verloren seit Jahresbeginn im Durchschnitt jetzt -2,8 Prozent). Über die zwölf Monate von Anfang Mai 2024 bis Ende April 2025 Jahr beträgt unser Plus +6,4 Prozent, wogegen der Durchschnitt der Aktienfonds nur +2,8 Prozent im Plus liegt (Mischfonds +2,5 Prozent). Über rollierende drei Jahre beträgt der Vorsprung unserer ACC Alpha select Strategie gegenüber dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds jetzt 3,8 Prozentpunkte, denn der ACC Alpha Anteilswert stieg kumuliert über drei Jahre um +17,3 Prozent, der Aktienfondsdurchschnitt um +13,9 Prozent (flexible globale Mischfonds sogar nur +6,3 Prozent). Über rollierende fünf Jahre sinkt unser Vorsprung auf jetzt 8,1 Prozentpunkte, denn der ACC Alpha Anteilswert stieg kumuliert über fünf Jahre um +61,5 Prozent, der Aktienfondsdurchschnitt nur um +53,4 Prozent (Mischfonds sogar nur um +24,0 Prozent) (Quelle: fondsweb). Morningstar beziffert den Vorsprung des ACC Alpha select Fonds vor dem Durchschnitt der Vergleichsgruppe „Mischfonds Euro aggressiv global“ in den ersten vier Monates dieses Jahres auf 14,7 Prozentpunkte und gegenüber dem Vergleichsindex auf 13,9 Prozentpunkte. Damit hat unsere Strategie auch in den ersten vier Monaten dieses Jahres 99 Prozent aller vergleichbaren Fonds geschlagen! Über 3 und 5 Jahre erhält ACC Alpha select weiterhin die Bestnote von 5 Sternen (!), mit der nur die besten 10 Prozent der Fonds ausgezeichnet werden. Damit beträgt die Gesamtnote weiterhin vier Sterne. (Quelle: morningstar.de).
Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)
Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag.
Viele unserer Aktien erreichten in dieser Woche neue Jahres- und Mehr-Jahres-Hochs. Unter unseren größten Aktienpositionen setzten PORR und Société Générale ihren Kursanstieg kraftvoll fort.
Die Aktien der französischen Großbank Société Générale führen mit einem Wochenplus von +8,5 Prozent (auf 46,46 Euro, Einstand 24,73 Euro) unsere Gewinnerliste an. Die jüngsten Geschäftsergebnisse wurden positiv aufgenommen und bestätigen den Eindruck einer klaren Unterbewertung. Wir haben die Aktie bekanntlich erst im vergangenen September gekauft. Der Aktienkurs erreichte den höchsten Wert seit 2018.
Auch der Aktienkurs des österreichischen Baukonzerns PORR kletterte auf neue (Mehr-) Jahres-Hochs: +6,9 Prozent auf 31,95 Euro (Einstand 13,48 Euro). PORR ist u.E. auch ein Beispiel dafür, dass man nicht überbewerteten Tech-Aktien nachrennen muss, um von der Digitalisierung zu profitieren. PORR wurde 2025 bereits zum fünften Mal in Folge als Digital Champion ausgezeichnet und bestätigt damit die führende Rolle in der digitalen Transformation der Bauindustrie. In diesem Jahr gelang PORR mit der Höchstpunktzahl sogar der Branchensieg. Mit der prestigeträchtigen Auszeichnung wurde die Innovationskraft des Unternehmens unterstrichen und das Engagement der PORR in den Bereichen Building Information Modeling (BIM), LEAN Construction, Künstliche Intelligenz (KI) und digitale Baustellenlösungen belohnt. Bei immer mehr Projekten kommen smarte Technologien zum Einsatz, um die Effizienz, Nachhaltigkeit und Qualität im Bauwesen zu verbessern. Mit der pde Integrale Planung GmbH hat die PORR Gruppe eine eigenständige Tochtergesellschaft, die sich auf das integrale Planen von Bauprojekten spezialisiert hat. Zudem profitiert PORR vom Aufbau digitaler Infrastrukturen. So gibt es eine spezielle Expertise zum Bau von Rechen- und Daten-Centern. Es ist davon auszugehen, dass sich Europa im Wachstumsfeld Cloud und KI nicht weiter von den USA abhängig machen will, so dass der Bedarf nach europäischen Rechen- und Daten-Centern weiterwachsen wird.
Neue 10-Jahres-Hochs erreichte der Aktienkurs des südkoreanischen Telekom-, Mobil-Funk- und Datendienst-Anbieters KT Corp. Die ADRs stiegen in dieser Woche um +7,2 Prozent (auf 20,03 USD, Einstand 10,786 USD). Trotz der Fast-Kursverdoppelung seit unserem Einstieg wird KT Corp immer noch wie ein klassischer Festnetz-Telefon-Konzern bewertet. Dabei rechtfertigt der landesweite Einsatz eines 5G-Mobilfunknetzes in Kombination mit Cloud- und Datendienstleistungen u.E. eine höhere Bewertung.
Auch Fresenius-Aktien kletterten in dieser Woche (+5,9 Prozent auf 42,21 Euro, Einstand 27,76 Euro) auf neue Mehr-Jahres-Hochs. Die Quartalsergebnisse werden in der kommenden Woche veröffentlicht.
Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)
Die DAX-Put-Option verlor angesichts der starken DAX-Erholung in dieser Woche -46 Prozent (auf 280 Euro, Einstand 377 Euro). Wir hatten auf dem Höhepunkt der Zollpanik mit einem Drittel unserer Position einen Gewinn von 568 Prozent zu 2.520 Euro realisiert und halten nur noch 10 DAX-Puts (Basis 22.000, Laufzeit bis 20.06.2025). Der Anteil am Fondsvermögen beträgt nur 0,4 Prozent.
Der anhaltende Rückgang des Goldpreises belastete weiter unsere beiden Goldaktien Newmont -4,5 Prozent (auf 51,53 USD, Einstand 43,84) und Franco-Nevada -3,4 Prozent (auf 227,64 CAD, Einstand 176,46 CAD). Beide Gold-Aktien haben zusammen einen Anteil von 5,1 Prozent am Fondsvermögen.
Welche Transaktionen gab es diese Woche?
Wir haben in dieser Woche keine Veränderungen an unserem Portfolio veranlasst.
Wie hoch ist die Barreserve?
Der südkoreanische Telekomwert KT Corp schüttete eine Quartalsdividende von 0,1749 USD pro ADR aus. Hochgerechnet auf ein Jahr und ohne die zu erwartende Steigerung der Ausschüttung ergibt das 0,70 USD pro ADR. Das entspricht gemessen an unsere Einstandskurs von 10,786 USD einer laufenden Dividendenrendite von 6,5 Prozent. Es wird mit einem Anstieg der Gewinnausschüttungen auf über 80 Cent pro ADR gerechnet, womit unsere Dividendenrendite mindestens 7,5 Prozent erreichen würde. Unser Fremdwährungsguthaben ist durch Dividenden und die Zinsen für den April gewachsen und erreicht bei den aktuellen Wechselkursen summiert einen Gegenwert in Höhe von 190.553 Euro, 1,4 Prozent mehr als in der Vorwoche, aber nur 3,4 Prozent vom Fondsvermögen (nach noch 15,9 Prozent vor drei Wochen, als wir noch über 400.000 US-Dollar hielten). Es besteht zu ungefähr gleichen Teilen aus Schweizer Franken, dänischen Kronen, britischen Pfund und US-Dollar (jeweils weniger als ein Prozent des Fondsvermögens). Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche (um 50 Anteile) auf 151.221 gestiegen. Das Euro-Bankguthaben ist durch den kleinen Mittelzufluss und die Zinsen für April leicht gewachsen auf 560.104 Euro, 10,1 Prozent vom Fondsvermögen. Zur Barreserve zählen wir ferner die erst im April aufgebaute Position in der kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro, deren Kurswert (Kurs 99,06 Prozent) mit Stückzinsen weiter leicht auf jetzt 495.814 Euro stieg. Unsere Barreserve insgesamt ist im Wochenvergleich weiter leicht gewachsen auf jetzt 1,246 Mio. Euro, relativ gesehen aber aufgrund der Kursgewinne mit Aktien leicht von 22,8 auf 22,5 Prozent vom Fondsvermögen gesunken.
Aktuelle strategische und taktische Überlegungen
Die Wallstreet freut sich darüber, dass die US-Wirtschaft geschrumpft ist. Die Wallstreet freut sich darüber, dass die USA den von Trump entfachten Zollkrieg krachend verlieren. Die Erwartungen dahinter: Die US-Notenbank muss die US-Wirtschaft mit tieferen Zinsen retten und Trump muss seine Zollpolitik aufgeben. Aber vielleicht freut sich die Wallstreet zu früh. Der Schaden durch Trump ist bereits angerichtet; jetzt geht es bestenfalls um Schadensbegrenzung. Im schlechteren Fall setzt sich der (begründete) Vertrauensverlust in die USA fort. Die große Bombe im Hintergrund heißt US-Staatsverschuldung und sie tickt lauter denn je. Es gibt Gründe, vorsichtig zu bleiben. Dazu ein paar Gedanken von Yves Ceelen, dem „Chief Investment Officer“ (CIO) bei der belgischen Fondsgesellschaft DPAM:
„Daher sollten wir diese Botschaften nicht auf die leichte Schulter nehmen. Viele Nationalstaaten sind hoch verschuldet, sehen sich ungünstigen demografischen Trends gegenüber und müssen Lösungen für die kommenden Jahrzehnte finden. Die USA haben beschlossen, ihren Kurs komplett umzukehren und sich für Protektionismus als Leitprinzip entschieden. Navarro, Trumps Zollzar, hat erklärt, dass die Zölle erst abgeschafft werden, wenn das Defizit ausgeglichen ist. Folglich könnte sich diese Situation verschlechtern, bevor sie sich verbessert. Daher müssen wir damit rechnen, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamen und wir sogar mit einer Rezession konfrontiert sein könnten. (…) Allgemeinen hat sich die Stimmung insbesondere gegenüber US-Aktien deutlich gewandelt, und das aus gutem Grund. Was sich früher wie eine Ausnahmestellung der USA anfühlte, ist nun einer wachsenden Besorgnis gewichen. Diese Verschiebung spiegelt eine Mischung aus strukturellen und zyklischen Faktoren wider. Unternehmen außerhalb der USA, darunter in Asien und Europa, holen gegenüber den US-Mega-Caps auf, was durch Innovationen wie DeepSeek unterstützt wird. Gleichzeitig erhöht die protektionistische Rhetorik, insbesondere aus dem Trump-Lager, das Risiko höherer Preise für Konsumgüter, was die ohnehin schon fragile US-Verbraucherbasis belasten könnte. In diesem Zusammenhang kann es sinnvoll sein, über die USA hinauszuschauen. Andere Regionen, darunter Europa und Teile der Schwellenländer, bieten relativ bessere Aussichten. (…) Während Gold nach wie vor eine sichere Wahl ist, kann man das vom US-Dollar nicht behaupten. Da die Federal Reserve wahrscheinlich zu Zinssenkungen übergehen wird und mögliche Änderungen der Finanzregulierung den Banken einen größeren Besitz von Staatsanleihen nahelegen, könnte der Dollar erneut unter Druck geraten. Darüber hinaus steht ein schwächerer Dollar im Einklang mit der industriefreundlichen Haltung der Trump-Regierung. In diesem Umfeld sind Gold und der Schweizer Franken als bevorzugte sichere Anlageformen hervorzuheben. Bei Aktien könnten Unternehmen, die weniger zyklisch sind und weniger von den globalen Handelsströmen abhängig sind, immer noch einen Mehrwert bieten. Diese Aktien sind nicht überteuert und könnten selektive Chancen bieten, insbesondere wenn die Volatilität anhält. Kurz gesagt, wir treten in eine Phase der globalen wirtschaftlichen Neuausrichtung ein. Dies wird wahrscheinlich zu einer erhöhten Volatilität führen, aber auch zu Gelegenheiten. Vor diesem Hintergrund scheint eine defensivere Ausrichtung vorerst angebracht zu sein, auch wenn sich das Risiko in den kommenden Monaten auszahlen könnte.“
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