Wochenkommentar KW 16/2025

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW16/2025) an den Börsen geschehen?

Die Trump-Administration setzte den größten Teil der Zusatzzölle gegen China nach wenigen Tagen wieder aus. Die Erleichterung führte zu Kursgewinnen bei Aktien und Anleihen. Doch Peking hielt bislang an seinen Gegenzöllen fest, ging auf Abstand zum Kauf von Boeing-Flugzeugen für Milliardenbeträge und verhängte Exportvorschriften für Seltene Erden. Der US-Chiphersteller Nvidia bezifferte seinen Verlust aus in umgekehrter Richtung geltenden US-Exportbeschränkungen nach China auf 5,5 Milliarden Dollar. Zudem dämpfte der Präsident der US-Notenbank, Jerome Powell, die Stimmung mit Hinweis auf die Folgen der Trump-Politik: weniger Wachstum, steigende Preise und mehr Arbeitslose in den USA. Besonders US-Technologie-Aktien standen weiter unter Druck. Der Dow Jones verlor auf Wochensicht -2,7 Prozent und liegt damit seit Jahresbeginn wieder -8,0 Prozent in der Verlustzone. Der Nasdaq-100 sank gegenüber dem Vorwochenende um -2,3 Prozent und gegenüber Jahresbeginn -13,1 Prozent. Außerhalb der USA überwogen dagegen Kursgewinne. Der Nikkei-225 erholte sich um +3,4 Prozent, liegt aber im laufenden Jahr noch -12,9 Prozent im Minus. Im Gegensatz zur US-Notenbank (Fed) konnte die Europäische Zentralbank (EZB) die Börsen mit einer weiteren Leitzinssenkung um 25 Basispunkt unterstützen. Der Euro-STOXX-50 gewann auf Wochensicht +3,1 Prozent und steht damit gegenüber Jahresbeginn leicht im Plus (+0,8 Prozent). Der schaffte ein Wochenplus von +4,1 Prozent (+6,5 Prozent seit Jahresbeginn).

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde mit den Schlusskursen vom Mittwoch bei 35,48 Euro ermittelt. Das ist im Vergleich zur Vorwoche ein Anstieg um 1,19 Euro bzw. +3,5 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes damit +6,1 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds verlor in dieser Woche dagegen weiter, nämlich -2,6 Prozentpunkte auf jetzt -12,2 Prozent Verlust seit Jahresbeginn. Unser Vorsprung im laufenden Jahr gegenüber dem Aktienfondsdurchschnitt wächst in dieser Woche von 12,1 auf 18,3 Prozentpunkte (und gegenüber dem Mischfondsdurchschnitt auf 11,3 Prozentpunkte, denn Mischfonds verloren seit Jahresbeginn im Durchschnitt jetzt -5,2 Prozent). Über rollierende drei Jahre springt der Vorsprung unserer ACC Alpha select Strategie gegenüber dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds um 6,0 Prozentpunkte auf 8,5 Prozentpunkte, denn der ACC Alpha Anteilswert stieg kumuliert über drei Jahre um +13,5 Prozent, der Aktienfondsdurchschnitt nur um +5,0 Prozent (flexible globale Mischfonds sogar nur +2,0 Prozent). Über rollierende fünf Jahre wächst unser Vorsprung rasant von nur 1,1 auf 18,2 Prozentpunkte, denn der ACC Alpha Anteilswert stieg kumuliert über fünf Jahre um +65,7 Prozent, der Aktienfondsdurchschnitt nur um +47,6 Prozent (Mischfonds nur um +23,2 Prozent) (Quelle: fondsweb). Von Morningstar erhält der ACC Alpha select Fonds in der Vergleichsgruppe „Mischfonds Euro aggressiv global“ über 3 und 5 Jahre die Bestnote von 5 Sternen (!), mit der nur die besten 10 Prozent der Fonds ausgezeichnet werden. Damit beträgt die Gesamtnote vier Sterne! Mit der Wertentwicklung von +8,6 Prozent im ersten Quartal lag die ACC Alpha select Strategie jeweils 11 Prozent besser als der Fondsdurchschnitt und die Benchmark. Damit hat unsere Strategie in den ersten drei Monaten dieses Jahres 99 Prozent aller vergleichbaren Fonds geschlagen! (Quelle: morningstar.de).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Donnerstag.

Zu unserer herausragenden Performance haben fast alle unsere großen Positionen beigetragen: Fairfax Financial, auf die weiterhin fast 10 Prozent unseres Fondsvermögens entfallen, +6,1 Prozent (auf 2.054 CAD, Einstand 455 CAD). Der Aktienkurs von PORR erholte sich die zweite Woche in Folge deutlich (+6,9 Prozent auf 28,05 Euro, Einstand 13,48 Euro). Auch die Kurserholung bei Société Générale setzte sich fort: +6,6 Prozent (auf 39,51 Euro, Einstand 24,73 Euro). Ein großer Gewinner ist auch der Fonds für asiatische Nebenwerte in unserem Portfolio, der AXA IM All Country Asia Pacific ex-Japan Small Cap Equity, der den Einbruch in der Vorwoche damit fast vollständig wieder aufholen konnte: +5,0 Prozent auf 121,63 USD. Es handelt sich dabei bekanntlich um ein sehr altes Basisinvestment. Unser Buchgewinn beträgt jetzt 246 Prozent.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Der einzige Kursverlierer ist natürlich die DAX-Put-Option. Ihr Kurs wurde an der EUREX zuletzt mit 1.089,70 Euro angegeben, 39 Prozent weniger als vor einer Woche. Unser Einstandskurs liegt bekanntlich bei nur 377 Euro. Wir hatten auf dem Höhepunkt der Zollpanik ein Drittel unserer Position zu 2.520 Euro verkauft und halten noch 10 DAX-Puts (Basis 22.000, Laufzeit bis 20.06.2025).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Der Aufbau unserer Barreserve hätte dazu geführt, dass mehr als ein Fünftel des Fondsvermögens als Bankguthaben (in verschiedenen Währungen) gehalten worden wäre. Das Risikomanagement begrenzt das Bankguthaben bei einer Bank auf höchstens 20 Prozent, so dass wir einen Teil unserer Liquidität wieder in einer kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe angelegt haben. Wir haben uns in Absprache mit den Fachleuten der Baader Bank für die zehnjährige Bundesanleihe aus dem Januar 2016 entschieden, die nur noch bis zum 15. Februar 2026 läuft. Die Anleihe hat zwar nur einen festen Zinskupon von 0,5 Prozent, kann aber noch „unter pari“ gekauft werden. Wir haben an drei Tagen in Folge zunächst nominal 150.000 Euro zu einem Kurs von 98,882 Prozent gekauft, dann 100.000 Euro zu 98,8425 Prozent und weitere 100.000 Euro zu 98,9599 Prozent gekauft. Dann haben wir noch 50.000 Euro zu 98,9319 Prozent gekauft, insgesamt schon in der Vorwoche nominal 400.000 Euro zu durchschnittlich 98,8978 Prozent. In dieser Woche haben wir weitere 100.000 Euro Nennwert der Anleihe zu 98,958 Prozent gekauft, so dass der durchschnittliche Einstandskurs der jetzt 500.000 Euro auf 98,9098 Prozent gestiegen ist. Beim Einstieg in die Anleihe in der Vorwoche ergab sich bis zur Endfälligkeit in 10 Monaten eine p.a.-Rendite von 1,79 Prozent.

Um unser ohnehin nicht hohes US-Dollar-Exposure weiter zu verringern, wir haben 200.000 US-Dollar zu 1,1358 USD/EUR in Euro getauscht.

Im Rahmen unseres Marktrisiko-Hedgings haben wir an der Terminbörse EUREX Order platziert, die im Fall eines neuerlichen DAX-Schwächeanfalls greifen: Zum einen würden wir unseren Bestand im DAX-Put mit einem Gewinn von rund 300 Prozent halbieren. Zum anderen würden wir jeweils einen DAX-Future (short) verkaufen, wenn der Juni-Kontrakt die Marken 18.985 bzw. 17.895 verletzten würde.

Wie hoch ist die Barreserve?

Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile stieg in dieser Woche um 300 Anteile auf 151.166. Das Euro-Bankguthaben beläuft sich aktuell auf 383.036 Euro, 7,1 Prozent vom Fondsvermögen. Unser Fremdwährungsguthaben, das vor allem aus US-Dollar besteht, haben wir deutlich reduziert, indem wir 200.000 Dollar in Euro getauscht haben. Es sind noch 259.992 US-Dollar verblieben, die 4,3 Prozent vom Fondsvermögen ausmachen. Zusammen mit kleineren Bankguthaben in anderen Währungen ergibt sich ein aktueller Gegenwert von 360.895 Euro, was 6,7 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. (nach noch 15,9 Prozent vor einer Woche). Zur Barreserve zählen wir ferner die neu aufgebaute Position in einer kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von jetzt 500.000 Euro, Kurswert mit Stückzinsen jetzt 495.130 Euro, so dass wir insgesamt jetzt eine Barreserve von 1,239 Mio. Euro halten, 23,0 Prozent vom Fondsvermögen.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Die USA müssen in dem von Trump entfesselten Handelskrieg eine Niederlage nach der anderen einstecken. Nie in der Geschichte der USA hat ein US-Präsident die Position der USA so rasant beschädigt wie Trump – und das in weniger als den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit. Wir erleben das Gegenteil von „Make America Great Again“. Vor allem die Rivalität mit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, China, dürfte die USA teuer zu stehen kommen. Die 145 Prozent Zoll gegen China hielt Trump keine Woche durch. Aber er phantasierte, ausländische Staatschefs würde Schlange stehen, ihn anzurufen, um ihm (Zitat Trump) „den Arsch zu küssen“ (Sorry, aber das ist die Sprache, die bei offiziellen Anlässen inzwischen aus seinem Mund zu hören ist.) Der Anruf aus Peking zumindest kam nicht. Diejenigen, die in Washington Schlange standen, waren die Manager der US-Wirtschaft, die Werksschließungen und Massenentlassungen ankündigten, wenn die Zölle nicht zumindest abgemildert würden. Um den Kollaps zu verhindern, wurden die Zusatzzölle auf alle Wirtschaftsgüter aus China aufgehoben, die wertmäßig mehr als die Hälfte der US-Importe von dort ausmanchen: Smartphones, Laptops, Monitore. Ein „Deal“ mit Peking? Fehlanzeige! Kein Entgegenkommen, im Gegenteil: China behielt seine Vergeltungszölle vollumfänglich bei, wies seine Fluglinien an, auf Abstand zu Boeing zu gehen (was für den ohnehin strauchelnden US-Flugzeugbauer den Verlust eines Multi-Milliarden-Marktes bedeutet) und verschärfte seine Exportkontrollen für Rohstoffe. Die chinesischen Exporte von Gallium, Germanium und Wolfram waren nach der Einführung von ähnlichen Genehmigungsverfahren im Dezember schon fast zum Erliegen gekommen. Nun kommen Exportgenehmigungen für sieben sogenannte „schwere seltene Erden“ hinzu (nämlich Dysprosium, Terbium, Yttrium, Gadolinium, Samarium, Lutetium und Scandium). Peking kann die Daumenschrauben bei Bedarf weiter anziehen. Weil die Trump-Administration zu dumm ist, diplomatisch vorzugehen, reagiert Washington immer erst, wenn der Schaden für die USA bereits entstanden ist. Als Anleger sollte man darauf achten, möglichst wenig vom „Trump-Elefanten im Porzellanladen“ betroffen zu sein, vielleicht sogar zu profitieren, da wo dies möglich ist. Praktisch bedeutet dies einen weitreichenden Verzicht auf US-Investments: von Aktien über Anleihen bis zur US-Währung. Zu den wenigen Gewinnern dieser Entwicklung dürfte dagegen weiter der Goldpreis gehören. Und Unternehmen, die von der Deglobalisierung eher profitieren. Ein Beispiel dafür aus unserem Portfolio ist der europäische Baukonzern PORR.

Die Mehrheit der Fondsmanager befindet sich allerdings noch im „Weiter-so“-Lager. Die Währungsverluste beim US-Dollar seien nur vorübergehend. So heißt es in einem Brief eines Fondsmanagers an seine Anleger, den ich im Laufe dieser Woche erhalten habe (ohne selbst dort Anleger zu sein): „Für Investoren aus dem Euro-Raum, die in US-Aktien investiert sind, bedeutet das temporäre Währungsverluste, die sich im Zeitverlauf aber erfahrungsgemäß wieder ausgleichen.“ Auch die Kursverluste bei US-Wertpapieren seien nur vorübergehend: „Das ‚scheue‘ Kapital, das derzeit die USA meidet, wird dann sehr schnell wieder zurückkehren, vor allem auch zu robusten Daily Used Tech-Firmen.“ Das hört sich nach Durchhalteparolen von Fondsmanagern an, die weiter an einer hohen US-Gewichtung festhalten. Vergleichsweise klein ist (noch) das Lager der Fondsmanager, die einen langfristigen Trendwechsel erkennen. So schreibt Peter Frech von QUANTEX, erfolgreicher Value-Fondsmanager aus der Schweiz: „Die Dynamik dahinter ist die Frage, wie lange die Ausländer, welche die letzten Jahre netto mehrere 1000 Milliarden zusätzlich in den USA investiert hatten, den Zirkus noch mit machen. Dass plötzlich der Dollar, amerikanische Anleihen und Aktien miteinander fallen, spricht dafür, dass eine breite Absatzbewegung aus US-Anlagen bereits begonnen hat. Solche positiven Korrelationen sind sonst nur bei einer Flucht aus schlingernden Emerging Markets üblich.“ Und bezüglich der Konsequenzen heißt es bei QUANTEX schließlich „Teilweise wurden die Korrelationen sogar negativ und US-Treasuries sowie der US-Dollar erfüllten nicht mehr ihre historische Funktion als ‚Sicherer Hafen‘ in der Krise. Dies alles spricht dafür, dass in Zukunft richtige Diversifikation weg von Amerika-über lastigen Portfolios wieder lohnend oder sogar erfolgsentscheidend wird.“

Während die meisten Aktienfonds rund drei Viertel ihres Fondsvermögens in US-Aktien investiert haben, haben wir unsere US-Investments auf eine einzige US-Aktie, nämlich Charter Communications und somit nur 1,1 Prozent vom Fondsvermögen reduziert. Denn unsere zweite US-Aktie, Newmont (ebenfalls 1,1 Prozent vom Fondsvermögen) ist als weltweit größter Goldminenbetreiber keine klassische US-Aktie, sondern eher ein „Anti-US-Dollar“-Investment.

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