Wochenkommentar KW 25/2025

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW25/2025) an den Börsen geschehen?

Sorgen um eine mögliche Eskalation des Kriegs zwischen Israel und Iran belastete die Aktienmärkte. Der Ölpreis erreichte den höchsten Stand seit Januar. Wie allgemein erwartet beließ die US-Notenbank das Leitzinsband bei 4,25 bis 4,50 Prozent. Auch die Bank of England blieb mit ihrem Leitzins bei 4,25 Prozent. Dagegen senkte die Schweizerische Nationalbank ihren Leitzins das sechste Mal in Folge – auf jetzt Null. Die wichtigen US-Aktienindizes veränderten sich auf Wochensicht so gut wie nicht. Der Dow Jones steht damit gegenüber Jahresbeginn weiterhin -0,8 Prozent in der Verlustzone, der Nasdaq-100 nur +2,9 Prozent im Plus. In Europa setzten sich angesichts der Nachrichtenlage die Gewinnmitnahmen fort: Der Euro-STOXX-50 verlor auf Wochensicht -1,1 Prozent und der DAX -0,7 Prozent. Der japanische Aktienmarkt zeigte die zweite Woche in Folge relative Stärke: Nikkei-225 +1,5 Prozent, allerdings im laufenden Jahr noch -3,7 Prozent im Minus.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde mit den Schlusskursen vom Mittwoch bei 37,69 Euro ermittelt. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein kleiner Rückgang um 5 Cent bzw. -0,1 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes damit jetzt +12,7 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Die meisten globalen Aktienfonds verloren auf Wochensicht deutlich mehr als wir, nämlich -1,1 Prozent, so dass deren Durchschnittsergebnis im laufenden Jahr noch tiefer in die Verlustzone rutscht: -3,0 Prozent. Unser Vorsprung im laufenden Jahr gegenüber dem Aktienfondsdurchschnitt steigt somit weiter: von 14,7 auf 15,7 Prozentpunkte. Mischfonds sind gegenüber Jahresbeginn im Durchschnitt wieder ins Minus gerutscht: -0,1 Prozent Verlust. Über ein rollierendes Jahr (seit dem 18. Juni 2024) beträgt unser Nettoplus jetzt +11,1 Prozent, während sich der Durchschnitt der Aktienfonds von +4,0 auf +2,5 Prozent weiter verschlechtert (Mischfonds +2,9 Prozent). Über rollierende drei Jahre liegen wir allerdings die fünfte Woche in Folge unter dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds, die +32,2 Prozent schafften, die ACC Alpha Strategie dagegen kumuliert über drei Jahre +27,3 Prozent (flexible globale Mischfonds nur +16,5 Prozent). Über rollierende fünf Jahre haben wir dagegen in dieser Woche unseren Vorsprung zurückgewonnen, denn der ACC Alpha Anteilswert liegt kumuliert über fünf Jahre jetzt +55,8 Prozent im Plus, der Aktienfondsdurchschnitt +51,2 Prozent (Mischfonds nur +23,2 Prozent) (Quelle: fondsweb). Laut Morningstar hat der Fonds in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mit einem Plus von +12,8 Prozent 99 Prozent der vergleichbaren Fonds geschlagen. Morningstar bewertet den ACC Alpha select Fonds jetzt über 3 Jahre mit vier von fünf möglichen Sternen und über 5 Jahre mit der Bestnote von 5 Sternen (!), mit der nur die besten 10 Prozent der Fonds ausgezeichnet werden. Die Gesamtnote beträgt aufgrund des unterdurchschnittlichen 10-Jahres-Ergebnis drei Sterne. (Quelle: morningstar.de).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag.

Die größten Beiträge zu unserer Outperformance kamen einmal mehr von unseren großen Positionen Fairfax Financial (+3,9 Prozent auf 2.426 CAD, Einstand 455 CAD) und Nippon Sanso (+6,1 Prozent auf 33,74 Euro bzw. 5.740 Yen, Einstand 18,31 Euro bzw. 2.681 Yen), also unserer größten und unserer drittgrößten Einzelaktienposition, deren Kurse sich überdurchschnittlich gut entwickelten und damit beide neue Allzeit-Rekordhochs erreichten.

Fairfax Financial vergrößerten mit dem anhaltenden Kursanstieg den Anteil am Fondsvermögen wieder auf 9,3 Prozent. Die Aufwärtstrends auf allen Ebenen (tertiäre und sekundäre Aufwärtstrends) werden mit dem Anstieg auf neue Allzeit-Rekordhochs bestätigt. Die fundamentale Bewertung bleibt attraktiv: Die Aktie wird mit einem KGV von knapp unter 10 gehandelt. Das US-Analysehaus Zacks beziffert den Branchendurchschnitt auf 28. Berkshire Hathaway kommt aktuell auf ein KGV von gut 50! Auch das Kurs/Buchwert-Verhältnis von 1,46 und das Kurs/Cashflow-Verhältnis von 7,9 sprechen für Fairfax Financial und liegen unter dem von Zacks angegebenen Branchendurchschnitt von 1,54 (KBV) bzw. 10,8 (Kurs/Cashflow).

Nippon Sanso erreichten in Yen ebenfalls neue Allzeit-Rekordwerte. Der japanische Mischkonzern hatte seine jüngsten Quartals- und damit Geschäftsjahresergebnisse schon Mitte Mai vorgelegt, so dass dies nicht mehr die jüngsten Kursgewinne erklären kann. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat Nippon Sanso in dem Ende März abgelaufenen Quartal eine Umsatzsteigerung von 3,2 Prozent auf 336,76 Milliarden Yen verbucht. Für das damit abgelaufene Geschäftsjahr ergibt sich damit eine Umsatzsteigerung um 4,2 Prozent auf 1.308,02 Milliarden Yen. Der Netto-Gewinn pro Aktie (EPS) blieb allerdings unter den Vorjahreswerte: Im Quartal belief sich der Gewinn je Aktie auf 49,21 Yen (gegenüber 75,10 Yen im Vorjahresquartal) und im Gesamtjahr erreichte der EPS-Wert 228,20 Yen (gegenüber 244,65 Yen je Aktie im Vorjahr). Auslöser der Kursgewinne dürften die steigenden Gewinnprognosen sein. Während der Gewinn im jüngst abgelaufenen Geschäftsjahr leicht unter unseren früheren Kalkulationen blieb (228 statt 238 Yen pro Aktie), steigen die Erwartungen an das jetzt begonnene (und März 2026 endende) Geschäftsjahr an (von 251 auf 281 Yen pro Aktie). Erstmals liegen uns jetzt auch Gewinnschätzungen für 2026/2027 und 2027/2028 vor. Sie liegen bei über 300 Yen pro Aktie, womit der Konzern seinen Nettogewinn gegenüber 2022 in fünf Jahren mehr als verdoppeln würde. Die wichtige Kennzahl Gewinnwachstum (CAGR) steigt in unserer Kalkulation (von 11,0 auf 11,8 Prozent p.a.). Bekanntlich berechnet unser Ansatz das Gewinnwachstum sehr vorsichtig. Auch die rein quantitative Analyse Dritter „weist auf einen Preisabschlag gegenüber dem normalen Preis für das Wachstumspotential hin“. Das langfristige Wachstum wird dort bis 2028 mit 14,5 Prozent p.a. beziffert. Die Korrelation des Aktienkurses zum japanischen Gesamtmarkt ist für einen so hochkapitalisierten Titel auffällig niedrig: Die Aktie tendiert dazu, Indexrückgänge nur zu durchschnittlich 0,53 Prozent mitzumachen. Aber auch bei unternehmensspezifischen Problemen reagiert der Kurs mit unterdurchschnittlichen Kursrückgängen. Auch wenn die Aktie inzwischen rechnerisch nicht mehr eindeutig unterbewertet ist (wie zu dem Zeitpunkt als wir sie für weniger als die Hälfte des heutigen Kurses gekauft haben), hat die Nippon Sanso Aktie doch die Qualitäten, die eine hoch gewichtete Einzelaktienposition in unserem Portfolio haben sollte. Mit einem Anteil am Fondsvermögen von 4,6 Prozent ist Nippon Sanso unsere zweitgrößte Einzelaktienposition nach Fairfax Financial und vor Porr.

Prozentual gehört der DAX-Put die zweite Woche in Folge zu den größten Wochengewinnern: +5,7 Prozent (auf 675,60 Euro, Einstand 594,10 Euro). Er trägt damit weiterhin zur Verringerung des Marktrisikos i

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Die größte Belastung für unseren Anteilswert waren in dieser Woche ein Kursrückgang bei PORR: Die Aktie fiel um -7,9 Prozent (auf 26,30 Euro, Einstand 13,48 Euro). Die PORR AG hat das günstige Marktumfeld genutzt und rund 1,7 Millionen eigene Aktien erfolgreich an internationale institutionelle Investoren verkauft. Die Platzierung lief im Rahmen eines beschleunigten Privatverfahrens ab – der Preis je Aktie lag bei 26,50 Euro. Damit fließen dem Baukonzern 45,1 Millionen Euro frisches Kapital zu. Mit den neuen Mitteln will die PORR das Infrastrukturgeschäft in Europa gezielt vorantreiben. Im Zentrum stehen staatliche Investitionsprogramme – allen voran in Polen, Deutschland sowie den zentral- und osteuropäischen Heimmärkten. Gleichzeitig steigt der Streubesitz – bereinigt um Managementanteile – von 42,9 auf 47,3 Prozent. Damit steigen auch die Chancen, dass PORR in den österreichischen Leitindex ATX aufgenommen wird. Die Platzierung zu 26,50 Euro dürfte u.E. die Chancen auf einen raschen Kursanstieg über 30 Euro mindern, aber unterhalb dieses Kurses kaum für Verkaufsdruck sorgen. Mittelfristig sollte das Interesse an der Aktie dadurch zunehmen.

Prozentual war der Kursrückgang bei Renault noch höher: -10,3 Prozent (auf 38,61 Euro, Einstand 30,16 Euro). Der Wechsel des derzeitigen Vorstandschefs von Renault, Luca De Meo, zum angeschlagenen Luxusgüter-Konzern Kering belastet den französischen Autobaier. De Meo verlässt Renault Mitte Juli. Analysten lobten die Leistungen von De Meo, der schon immer stark auf Turnaround-Geschichten und große Herausforderungen fokussiert und dabei auch erfolgreich gewesen sei. Wir hatten unsere Renault-Position zur Gewinnsicherung bereits im Juli vergangenen Jahres halbiert und damals noch 43,56 Euro pro Aktie erzielt. Die verbliebenen 1.250 Renault-Aktien machen nur noch 0,8 Prozent des Fondsvermögens aus.

Der angekündigte Rückzug aus dem US-Geschäft und die damit verbundene Streichung der Jahresziele haben die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) unter Druck gebracht. Sie sackte auf Wochensicht um -6,4 Prozent ab (auf 4,98 Euro, Einstand 6,11 Euro). Wie von uns vermutet, will sich der Immobilienfinanzierer vollständig aus dem US-Markt zurückziehen, was negative Folgen für die Ergebnisse dieses Geschäftsjahres haben wird. Sogar einen Verlust schloss das Management nicht aus. So will die Bank ihren gesamten Bestand an US-Krediten im Volumen von rund 4,1 Milliarden Euro loswerden. Dazu gehörten risikogewichtete Vermögenswerte („RWA“) in Höhe von rund 2,6 Milliarden Euro. Bei der Trennung von dem Geschäft will der Pfandbriefbank-Chef den Angaben zufolge „wertschonend“ vorgehen. Trotzdem könnten hohe Abschreibungen notwendig sein. Das Management hatte bereits erklärt, dass es das US-Geschäft wegen der unsicheren Wirtschaftsentwicklung unter US-Präsident Donald Trump in Frage stelle. „Der größte Nachteil ist nun die Unsicherheit über die finanziellen Auswirkungen, die noch nicht quantifiziert wurden; – außer, dass dies nun zu einem Jahresverlust führen könnte“, erklärte ein Marktbeobachter. Dem Analyst der Privatbank Metzler gefällt der Ausstieg aus dem US-Geschäft nicht: „Der Ertragsdruck dürfte sich unseres Erachtens fortsetzen, denn die Zinserträge aus dem US-Portfolio werden perspektivisch fehlen.“ Die pbb will dagegen durch einen Zukauf in Deutschland wachsen: So befindet sie sich eigenen Angaben zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen zur Mehrheitsübernahme eines deutschen Immobilienverwalters. Der Kaufpreis liege voraussichtlich im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Laut Händlern ist der mögliche Zukauf wegen eines wohl eher geringen Einflusses auf das Gesamtgeschäft weniger spannend. Das problematische US-Geschäft war für uns der Grund, die sehr kleine Aktienposition noch nicht aufzustocken: Die Finanzierung von US-Büroimmobilien war phasenweise sehr verlustträchtig. Die USA waren für das Institut lange der zweitgrößte Markt nach Deutschland. Der Trend zu mehr Homeoffice sowie die stark gestiegenen Zinsen in den USA stürzten jedoch den amerikanischen Gewerbeimmobilienmarkt in eine schwere Krise. Nach hohen Verlusten hatte die Pfandbriefbank im vergangenen Jahr ihren Chef ausgewechselt. Der seit März 2025 amtierende Vorstandsvorsitzende Kay Wolf hatte daraufhin im Oktober massive Einschnitte im US-Geschäft angekündigt. Das aktuelle Kreditportfolio im Volumen von 4,1 Milliarden Euro will die Bank „wertschonend abbauen, verbriefen oder veräußern“. Wir waren bekanntlich in der Phase der massiv auftretenden Probleme nicht in der pbb-Aktie investiert und hatten erst im Februar dieses Jahres wieder ein erstes, kleines Investment getätigt.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir haben unser Exposure im Edelmetall-Sektor vergrößert, dazu aber nicht eine der beiden bestehenden Positionen, Franco-Nevada oder Newmont, vergrößert, sondern Pan American Silver einen dritten Wert aus dem Sektor neu ins Portfolio aufgenommen. An der Heimatbörse Toronto haben wir 2.500 Aktien des Gold- und Silberminenbetreibers zu einem Kurs von 40,04 CAD gekauft. Hintergrund dieser Entscheidung ist auch die Erwartung, dass der Silberpreis Aufholpotenzial hat (siehe unten: „Aktuelle strategische und taktische Überlegungen“). Praktisch konnten wir die gesamte Position mit unserem Kanada-Dollar-Guthaben bezahlen, so dass sich an unserem Währungs-Exposure nichts ändert. Rein kalkulatorisch setzen wir den aktuellen Wechselkurs von 1,57 CAD pro Euro an, um die Entwicklung in Euro zu beobachten.

Wie hoch ist die Barreserve?

Der Kauf des kanadischen Gold- und Silberminenbetreibers Pan American Silver erfolgte zulasten unseres Bankguthabens in kanadischen Dollar, das vor allem aus dem kleinen Teilverkauf der kanadischen Fairfax Financial entstanden war. Unser CAD-Bankguthaben verringerte sich damit um 100.581 CAD auf nur noch 11.693 CAD. Der aktuelle Euro-Gegenwert beträgt gerade mal noch 7.423 Euro. Jeweils zwischen 40.000 und 60.000 Euro Gegenwert halten wir in Schweizer Franken, dänischen Kronen, britischen Pfund und US-Dollar. Der gemeinsame Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben ist durch den Aktienkauf in Kanada auf 197.553 Euro bzw. von 4,5 auf 3,4 Prozent vom Fondsvermögen gesunken.

Die jüngste Dividende von Nippon Sanso wurde gutgeschrieben: Für jede der 8.000 Aktien je 27 Yen, also 216.000 Yen. Weil wir zurzeit kein Bankkonto in japanischen Yen führen, erfolgte die Gutschrift nach Abzug der japanischen Quellensteuer und Umrechnung mit dem Wechselkurs 166,91 in Euro. Die Gewinnausschüttung ist eine Halbjahresdividende. Stichtag war das Geschäftsjahresende Ende März. 27 Yen für sechs Monate entsprechen im Verhältnis zu unserem Einstandskurs 2.681 Yen einer Dividendenrendite von 2,0 Prozent.

Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche durch weitere Netto-Mittelzuflüsse leicht (um 85 Anteile) auf 152.645 gestiegen.

Das Euro-Bankguthaben ist durch die Nippon-Sanso-Dividenden und den Mittelzufluss auf 635.066 Euro gestiegen, der Anteil am Fondsvermögen von 10,9 auf 11,0 Prozent. Der Kurs der im April gekauften kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro ist im Wochenvergleich von 99,13 auf 99,16 Prozent gestiegen. Zusammen mit den 80 Euro Stückzinsen pro Woche beträgt der Wert jetzt 496.634 Euro. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Kurzläufer zusammen ist durch den Kauf von Pan American Silver im Wochenvergleich von 1,388 Mio. auf jetzt 1,329 Mio. Euro gesenkt worden, der Anteil am Fondsvermögen von 24,1 auf 23,0 Prozent.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Bei unserem jüngsten Neuerwerb, Pan American Silver, handelt es sich um eine kanadische Gesellschaft, die zurzeit sechs Goldminen- und sieben Silberminen-Projekte betreibt. Dabei werden auch Zink, Blei und Kupfer gewonnen, die nach ihrem Wert aber keine so große Rolle für den Konzern spielen. Besonders die Silber-Produktion und die Silber-Ressourcen machen die Aktie u.E. attraktiv, obwohl sie sich schon seit gut einem Jahr in einen übergeordneten Aufwärtstrend befindet. Zuvor hatte sich der Aktienkurs vom Hoch im Jahr 2020 aber gedrittelt. Tatsächlich war Pan American Silber 2022 und 2023 in die roten Zahlen gerutscht. Im vergangenen Jahr gelang die Rückkehr in die Gewinnzone und in diesem Jahr dürfte sich der Gewinn gegenüber dem Vorjahr fast vervierfachen. Die Analysten gehen für die kommenden Jahre von weiteren Gewinnsteigerungen aus. Im Durchschnitt wird ein Gewinn pro Aktie von 2,37 CAD in diesem Jahr und 2,66 CAD im kommenden Jahr gerechnet. Beim aktuellen Aktienkurs von 40 CAD bedeutet das also ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16,9 bzw. 15,0. Ab 2027 soll der Gewinn pro Aktie dann über 3 CAD liegen. Natürlich hängen diese Gewinnschätzungen sehr stark vom Gold- und Silberpreis ab. Die meisten Analysten kalkulieren zurzeit mit einem ungewöhnlich hohen Sicherheitsabschlag, d.h. sie rechnen mit Edelmetallpreises deutlich unter dem jetzigen Niveau. Nachdem der Goldpreis aus einer Reihe von Gründen neue Allzeit-Rekordhöhen erreicht hatte, sehen wir beim Silber Nachholpotenzial. Langfristig kostete Gold selten mehr als das Achtzigfache von Silber. Das durchschnittliche Verhältnis, das sogenannte Gold/Silber-Ratio, der vergangenen 50 Jahre liegt bei 65. Aktuell liegt das Verhältnis aber bei 93! Seit Anfang 2021, als der langjährige Durchschnitt erreicht war, ist der Goldpreis viel stärker gestiegen als der Silberpreis. Gold hat sehr von seiner Einstufung als Krisen- und Reservewährung profitiert. Weltweit bauten Zentralbanken ihre Goldreserven aus. Die industrielle Nachfrage nach Gold spielt kaum eine Rolle. Silber dagegen hat zahlreiche industrielle Anwendungen u.a. in der Photovoltaik. Nachdem das Gold/Silber-Ratio bis April dieses Jahres gestiegen ist (in der Spitze auf 105 am 22. April), war in den vergangenen Wochen eine Trendwende zu beobachten: Vor allem in den ersten Juni-Tagen sank das Gold/Silber-Ratio deutlich (auf 90 am 10. Juni). Hintergrund: Während dem Goldpreis nahe seines Rekordhochs die Aufwärtskraft ausging, konnte der Silberpreis auf den höchsten Stand seit über 10 Jahren steigen. Wir halten eine fortgesetzte Aufholbewegung des Silbers für gut vorstellbar. Dann sollte Pan American Silver einen Vorteil gegenüber reinrassigen Goldminenbetreibern haben, zumal allein auf Gold zu setzen angesichts des stark gestiegen Preises zunehmend riskanter wird: Der hohe Goldpreis macht nahezu alle existierenden Goldminenprojekte profitabel und stellt einen Anreiz dar, die Goldförderung auszuweiten. Die US-Großbank Citi warnte unlängst, die Rallye sei überzogen, die Märkte überhitzt. Die Analysten der Bank erwarten, dass die Nachfrage nach Gold ab Ende 2025 spürbar nachlassen wird. Gründe seien unter anderem die wachsende Wahrscheinlichkeit eines wirtschaftsfreundlichen Umfelds in den USA durch neue Handelsverträge und steuerpolitische Impulse. Eine Entspannung der globalen Risikowahrnehmung würde den Bedarf nach „sicheren Häfen“ wie Gold verringern. Hinzu käme laut Citi die geldpolitische Wende. Die Fed dürfte ab 2026 von ihrem restriktiven Kurs abrücken. Das würde das weltweite Wachstum stützen und gleichzeitig die Attraktivität von Gold senken. Laut Citi würde ein Zinsschritt von 100 Basispunkten nach unten den Goldpreis rechnerisch um 200 Dollar pro Unze drücken. Deshalb prognostiziert Citi für 2026 einen Rückgang auf 2.500 bis 2.700 Dollar je Unze. Andere Analysten rechnen dagegen mit einem weiteren Goldpreisanstieg. Die Bank of America hält einen Anstieg auf 4.000 Dollar für möglich, gestützt auf strukturelle Faktoren wie Zentralbankkäufe, geopolitische Unsicherheiten und eine schleichende Erosion des US-Dollars als Weltleitwährung.

Fazit: Ein weiterer Goldpreisanstieg ist möglich, aber keineswegs sicher. Sogar bei einem Rückgang des Goldpreises blieben die von uns gewählten Unternehmen Franco-Nevada und Newmont hochprofitabel. Mit Pan American Silver erhöhen wir aber die Risikostreuung und setzen auf den jüngeren Aufwärtstrend beim Silber.

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