Wochenkommentar KW 52/2025

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage


Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW52/2025) an den Börsen geschehen?

In der von den Weihnachtsfeiertagen stark verkürzten Handelswoche waren die Börsenumsätze erwartungsgemäß niedrig. Während sich die meisten Aktienindizes nur noch wenig veränderten, setzte sich die Rallye bei den Edelmetallpreisen fort. Dow Jones und Nasdaq-100 verzeichneten jeweils ein Wochenplus von +1,2 Prozent; der S&P-500 kletterte auf ein neues Rekordhoch. Der japanische Nikkei-225 erholte sich von der Leitzinsanhebung in Japan in der Vorwoche um +2,5 Prozent. Die europäischen Indizes veränderten sich auf Wochensicht wenig: Euro-STOXX-50 -0,2 Prozent und DAX +0,2 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde auf Basis der Schlusskurse vom Montag mit einem neuen Rekordwert bei 41,55 Euro berechnet. Gegenüber dem am Freitag zuvor veröffentlichten Nettoinventarwert (auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag) ergibt sich ein Anstieg um 48 Cent bzw. +1,2 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes jetzt +24,2 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Das Durchschnittsergebnis der globalen Aktienfonds im laufenden Jahr verbessert sich in dieser Woche auf +5,9 Prozent. Damit beträgt unser Vorsprung im laufenden Jahr jetzt 18,3 Prozentpunkte! Mischfonds erholten sich in dieser Woche und stehen seit Jahresbeginn im Durchschnitt bei +7,3 Prozent, weiterhin klar besser als die meisten Aktienfonds (aber deutlich schlechter als wir). Über ein rollierendes Jahr (seit dem 22. Dezember 2024) nähern sich die Ergebnisse jetzt natürlich denen vom laufenden Jahr stark an: Unser Nettoplus steigt von +22,4 auf jetzt +24,85 Prozent, während globale Aktienfonds im Durchschnitt nur +5,3 Prozent und Mischfonds +7,3 Prozent schafften. Über rollierende drei Jahre verbessert sich unser Plus von +37,7 Prozent auf +40,3 Prozent. Damit behalten wir einen Vorsprung vor dem Aktienfonds-Durchschnitt, der von +35,6 auf +39,7 Prozent steigt. Flexible globale Mischfonds, deren Risikoprofil näher an unserem liegt als bei reinrassigen Aktienfonds, kommen über drei Jahre im Durchschnitt auf jetzt +26,0 Prozent. Bei vergleichbarem Risiko schneiden sie mithin deutlich schlechter ab als die ACC Alpha select Strategie. Unser gutes Rendite / Risiko – Ergebnis über drei Jahre zeigt sich darin, dass wir die Bestnote von 5 Sternen bei FWW erhalten (siehe unten). Über rollierende fünf Jahre springt die Performance der ACC Alpha select Strategie von schon sehr guten +50,0 auf jetzt +55,4 Prozent. Der Aktienfondsdurchschnitt verbessert sich über diesen Zeitraum von +42,4 auf +45,2 Prozent und Mischfonds im Durchschnitt von +22,5 auf +24,3 Prozent. Damit steigt unser Vorsprung gegenüber Aktienfonds von 7,6 auf 10,2 Prozentpunkte und gegenüber Mischfonds von 27,5 auf 31,1 Prozentpunkte (Quelle: fondsweb).

Morningstar stuft den Fonds ACC Alpha select in einer Vergleichsgruppe mit Mischfonds ein (nicht mit Aktienfonds). Die Kategorie heißt bei Morningstar jetzt „EUR Aggressive Allocation“, also Aktien-lastige, deshalb „aggressive“ Mischfonds. Dies führt über 10 Jahren zu einer Risikoeinstufung „überdurchschnittlich“ (im Vergleich zu Mischfonds). Über drei und jetzt auch fünf Jahre bescheinigt Morningstar dem Fonds ein (sogar gegenüber der Mischfonds-Vergleichsgruppe) „unterdurchschnittliches“ Risiko bei einer überdurchschnittlichen Rendite. Aufgrund der höheren Gewichtung des Zehn-Jahres-Zeitraumes steht unterm Strich ein 3-Sterne-Rating. Im laufenden Jahr liegt der Fonds weiterhin im zweitbesten Hundertstel (Perzentil) der vergleichbaren Fonds, d.h. er schlägt 98 Prozent der Vergleichsgruppe (Quelle: morningstar.de).

FWW gibt dem ACC Alpha select 5 von 5 möglichen Sternen. Dem liegt die risikoadjustierte Performance („RAP“) über drei Jahre zugrunde. Beim ISS ESG Fund Rating erhält unsere Strategie 4 von 5 möglichen Sternen und gehört damit weiterhin zu den besten 30 Prozent. Das ISS ESG Fund Rating bewertet die ökologische, soziale und governancebezogene (ESG) Performance eines Fonds.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag, weichen also normalerweise um einen Börsentag vom Zeitpunkt der Anteilswertberechnung ab (die ja normalerweise auf Basis der Schlusskurse vom Donnerstag erfolgt). Aufgrund der Weihnachtsfeiertage gibt der Wochenvergleich diesmal in den meisten Fällen nur die Kursveränderungen von Montag und Dienstag wieder. Die Aktienbörsen in New York haben allerdings am 2. Weihnachtsfeiertag gehandelt (betrifft bei uns nur Newmont und die KT Corp ADRs).

Unsere anhaltende Outperformance kann sich auch in dieser Woche auf zahlreiche Aktienpositionen stützen, darunter weiterhin unsere größte Aktienposition, Fairfax Financial. Die Aktie der kanadischen Holding war in der Vorwoche schon um +3,7 Prozent auf neue Rekordhochs gestiegen und setzte den Aufwärtstrend fort (auf 2.584 CAD, Einstand 455 CAD). Trendindikation und fundamentale Bewertung sind so eindeutig positiv, dass die Gewichtung mit 8,5 Prozent des Fondsvermögens gerechtfertigt bleibt.

Größter Treiber unserer Performance sind im Dezember unsere Edelmetall-Aktien: Der Goldpreis stieg auf Wochensicht (in US-Dollar) um +2,0 Prozent, der Silberpreis um +14,6 Prozent und Platin sogar um +18,6 Prozent. Die von uns gehaltenen Aktien spiegeln wegen der Weihnachtsfeiertage diesen Preisanstieg noch vollständig wider. Trotzdem stiegen die Aktien des südafrikanischen Platin-Minen-Betreibers Valterra Platinum weiter deutlich (auf 65,20 GBP, Einstand 37,69 GBP), ebenso Pan American Silver (auf 73,38 CAD; Einstand 40,97 CAD) und Newmont (die am Freitag in New York gehandelt wurden) um +4,4 Prozent (auf 105,78 USD, Einstand 43,84 USD). Die erst vor drei Wochen wieder (zu 36,00 CAD) aufgenommenen Aktien von OceanaGold stiegen seitdem um fast 10 Prozent auf 39,53 CAD. Der Aktienkurs des Gold-Royalty-Unternehmens Franco-Nevada stieg auf 295,07 CAD (Einstand 176,46 CAD). Der Wert unsere fünf Edelmetall-Aktien zusammen stieg in den wenigen Handelstagen dieser Woche um fast 40.000 Euro bzw. 4 Prozent auf 1,017 Mio. Euro bzw. von 15,3 auf 15,7 Prozent vom Fondsvermögen.

Die Aktien der Deutschen Rohstoff, die schon in der Vorwoche zu den größeren Kursgewinnern gehört hatten, setzten ihre Kurserholung fort (auf 47,65 Euro, Einstand 54,20 Euro).

Nach einem optimistischen Ausblick von Dürr verteuerten sich die Aktien um fast 7 Prozent (auf 22,45 Euro, Einstand 21,36 Euro). Der Hersteller von Fahrzeug-Lackieranlagen erhöhte für das laufende Jahr seine Prognose für den Cashflow und begründete dies u.a. mit vorgezogenen Zahlungen von Kunden im vierten Quartal. Deshalb soll auch die Nettofinanzverschuldung geringer ausfallen als zunächst angenommen.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Zu den wenigen Kursverlierern in den vergangenen Wochen gehört in unserem Portfolio Nippon Sanso. Die Aktie kann nicht von der guten Performance des japanischen Aktienmarktes profitieren, weil sie als sehr defensiver Wert gilt. Weil von der neuen Regierung eine starke Unterstützung für die heimische Wirtschaft erwartet wird, schichten Anleger seit Wochen in aggressivere Aktien um. In japanischen Yen ergibt sich über einen Monat ein Rückgang um 4 Prozent und über 6 Monate ein Minus von 12 Prozent. An den Fundamentaldaten von Nippon Sanso gibt es keine wesentlichen Änderungen. Im Laufe des Dezembers stabilisierte sich der Kurs wenigstens, zuletzt 4.753 Yen. Wir hatten unseren taktischen Stoploss im Laufe dieses Jahres zur Gewinnsicherung von 2.950 auf 3.590 Yen nachziehen können. Unser Einstand liegt bei nur 2.681 Yen (also ein Kursanstieg um +77,3 Prozent).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

In der Weihnachtswoche haben wir keine Änderungen an unserem Portfolio veranlasst.

Wie hoch ist die Barreserve?

Pan American Silver zahlte eine unterjährige Dividende von 0,14 USD pro Aktie, nach Abzug der Quellensteuern 535,50 USD für unsere 4.500 Aktien. Das kanadische Minenunternehmen zahlt seine Dividende nicht in Kanada-Dollar, sondern in US-Dollar. Die Gutschrift erfolgt auf unserem USD-Konto. Franco-Nevada zahlt dagegen in Kanada-Dollar, jetzt im Dezember 0,530176 CAD pro Aktie. Nach Abzug der Quellensteuern wurden unserem CAD-Konto für unsere 1.500 Aktien 675,97 CAD gutgeschrieben. Die jüngste Quartalsdividende von Newmont wurde zwar dem Aktienkurs abgeschlagen, aber noch nicht ausgezahlt. Sie wird als Forderung in Höhe von 427,50 US-Dollar in den Anteilswert eingerechnet.

Unsere Fremdwährungsguthaben sind durch die Zuflüsse von Quartalsdividenden leicht gestiegen, zusammen und zu aktuellen Devisenkursen umgerechnet auf 133.298 Euro, was 2,1 Prozent des Fondsvermögens ausmacht. Unser Euro-Kontohaben ist nahezu unverändert: 166.034 Euro, was 2,6 Prozent vom Fondvermögen ausmacht.

Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche ganz leicht, nämlich um 2 auf jetzt 155.448 Anteile gesunken. Das Fondsvermögen ist in dieser Woche durch Kursgewinne (und Dividenden) um rund 75.000 Euro auf 6.475.072 Euro gewachsen.

Der Kurs der im April zum Kurs 98,882 Prozent gekauften kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro ist im Wochenvergleich um zwei weitere Basisstellen gestiegen auf 99,81 Prozent. Zusammen mit den rund 80 Euro Stückzinsen pro Woche stieg der Wert unserer Position in dieser Woche auf jetzt 501.160 Euro (7,7 Prozent vom Fondsvermögen). Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Kurzläufer zusammen beträgt jetzt 800.492 Euro, der Anteil am Fondsvermögen weiterhin 12,4 Prozent.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Vor über einem Jahr haben wir begonnen, in Edelmetall-Aktien zu investieren. Dem lag vor allem die Erkenntnis zugrunde, dass sich eine große Lücke zwischen Nachfrage und Neuproduktion gebildet hatte, die aus schrumpfenden Lagerbeständen bedient wurde. Gleichzeitig war absehbar, dass weder die Nachfrage drastisch sinken würde noch die Fördermengen rasch steigen könnten. Die Machtergreifung durch Trump in den USA, die anhaltende Aggression Russlands, die Probleme der Weltwirtschaft und der Staatsfinanzen weltweit, die Schwächung des US-Dollars – all das sprach nicht gegen sondern eher für Edelmetalle. Aber was würde geschehen, wenn eine möglicherweise sogar wachsende Nachfrage auf Lagerbestände treffen würde, die durch jahrelange Verkäufe erschöpft sein würden? Die laufende Rallye der Edelmetalle war also nur eine Frage der Zeit. Das Momentum der Edelmetall-Aktien solle „nicht unterschätzt werden. Die Gewinne dieser Unternehmen steigen auf historisch nie zuvor erreichte Niveaus – und Analysten und Anleger können dem nur mit einer gewissen Zeitverzögerung folgen.“, hieß es unlängst hier. In der Weihnachtswoche sind die Börsenumsätze geringer; viele professionelle Marktteilnehmer sind nicht aktiv. Deshalb sind die Kursveränderungen dieser Woche mit kleinerem Handelsvolumen entstanden und weniger aussagekräftig. Wie Gold und Silber aber auf neue Rekordpreise steigen, nämlich ohne nennenswerte Rücksetzer, trägt zunehmend die Züge einer Kaufpanik. Das wäre ein Warnsignal, wenn sich die Kursrallye der Edelmetalle schon auf ein breites Interesse stützen würde, die sprichwörtliche „Milchmädchen-Hausse“. Dies ist bislang aber nicht der Fall. Es ist vielmehr die Nachfrage relativ weniger Investoren, die auf einen gänzlich ausgetrockneten Markt trifft. Dazu passen Nachrichten wie die, dass ein Silbermünzenanbieter von steigender Nachfrage berichtet, die er aber nicht mehr bedienen kann, weil er das Silber zum Prägen neuer Münzen gar nicht mehr in dieser Menge kaufen kann.

Im Januar kehren die großen, professionellen Investoren in ihre Büros zurück. Dann fallen auch viele Entscheidungen, wie die Strategie und die Asset Allocation für das neue Jahr aussehen soll. Die dann vorliegenden Statistiken für 2025 werden Gold, Silber, Platin und Palladium als große Gewinner nennen – Assets, in denen die meisten nicht oder nur mit kleinen einstelligen Prozentsätzen investiert sind. Vor diesem Hintergrund dürfte die Einschätzung, mit Minenaktien vom Preisanstieg profitieren zu können, in den kommenden Wochen noch an Popularität gewinnen. Uns vergoldet die Rallye nicht nur das ohnehin schon gute Jahr 2025, sondern dürfte uns auch zu einem erfreulichen Start in das Börsenjahr 2026 verhelfen.

Guten Rutsch!

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