Wochenkommentar KW 27/2025

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW27/2025) an den Börsen geschehen?

Die Aktienmärkte erwarteten mit Spannung die jüngsten US-Arbeitsmarktberichte, die zunächst Sorgen um die US-Konjunktur aufkommen ließen, dann aber mit Erleichterung aufgenommen wurden. Die meisten US-Aktienindizes, darunter der Nasdaq-100 mit einem Wochenplus von +1,5 Prozent, erreichten neue Höchststände, der Dow Jones mit einem Wochenplus von +2,3 Prozent noch nicht ganz. Dies gilt allerdings nur in US-Dollar. In Euro stehen US-Aktien im laufenden Jahr wegen der Dollarschwäche im Minus (siehe dazu unten: „Aktuelle strategische und taktische Überlegungen“). Außerhalb der USA nahmen die Sorgen um die Zollpolitik von Trump wieder zu, weil sich die Fristen für Verhandlungsergebnisse ihrem Ende zuneigen. Der US-Dollar setzte seinen Abwärtstrend fort, so dass ein Euro erstmals seit 2021 wieder 1,18 USD kostete. Der Euro-STOXX-50 verlor auf Wochensicht -0,7 Prozent, der DAX -1,0 Prozent und der Nikkei-225 -0,8 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert erreichte mit den Schlusskursen vom Donnerstag einen neuen Rekordwert von 38,05 Euro. Im Vergleich zum Donnerstag der Vorwoche ist das ein Anstieg um 0,38 Euro bzw. +1,0 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes jetzt +13,75 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Das Durchschnittsergebnis der globalen Aktienfonds im laufenden Jahr verbesserte sich zwar auch, liegt aber weiterhin in der Verlustzone: -1,6 Prozent. Unser Vorsprung im laufenden Jahr gegenüber dem Aktienfondsdurchschnitt beträgt wenig verändert jetzt 15,3 Prozentpunkte. Mischfonds konnten gegenüber Jahresbeginn im Durchschnitt gerade mal die Verlustzone verlassen: +0,4 Prozent. Über ein rollierendes Jahr (seit dem 3. Juli 2024) beträgt unser Nettoplus jetzt +11,85 Prozent, während sich der Durchschnitt der Aktienfonds nur von +2,4 auf +3,9 Prozent verbesserte (Mischfonds +3,5 Prozent). Über rollierende drei Jahre liegen wir weiterhin noch knapp unter dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds, die +31,2 Prozent schafften, die ACC Alpha Strategie dagegen kumuliert über drei Jahre +28,6 Prozent (flexible globale Mischfonds nur +16,7 Prozent). Über rollierende fünf Jahre haben wir dagegen in dieser Woche unseren Vorsprung weiter ausgebaut, denn der ACC Alpha Anteilswert liegt kumuliert über fünf Jahre jetzt +58,9 Prozent im Plus, der Aktienfondsdurchschnitt +52,5 Prozent (Mischfonds nur +23,1 Prozent) (Quelle: fondsweb). Laut Morningstar übertrifft der ACC Alpha select Fonds im laufenden Jahr mit dem Plus von +13,75 Prozent 99 Prozent der vergleichbaren Fonds (Quelle: morningstar.de). Die Morningstar-Gesamtnote liegt weiterhin bei drei Sternen; FWW gibt dem Fonds vier von fünf möglichen Sternen.

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag.

Unsere großen Aktienpositionen veränderten sich in dieser Woche vergleichsweise wenig.

Von der positiven Tendenz am US-Aktienmarkt profitierten wir mit den Aktien des US-Kabelnetzbetreibers Charter Communications, deren Kurs sich wieder dem Jahreshoch aus Mai näherte: +5,8 Prozent (auf 416,97 USD; Einstand 317,655 USD). Der übergeordnete Aufwärtstrend ist damit bestätigt und es sollte ein Angriff auf das Jahreshoch bei 437,06 USD möglich werden.

Die ADRs des südkoreanischen Telekom-Wertes KT Corp stiegen um +5,4 Prozent auf den höchsten Stand seit 2011: 21,20 USD (Einstand 10,786 USD). Bei unserem Einstieg war die Aktie ja krass unterbewertet. Trotz der Kursverdoppelung seit unserem Kauf ist sie jetzt nicht teuer, denn das KGV liegt nur bei etwa 7 und auch wer jetzt noch einsteigen würde, käme wohl auf eine Dividendenrendite von viereinhalb Prozent (für uns liegt die die Dividendenrendite bei rund 8 Prozent).

Beste deutsche Aktie in dieser Woche in unserem Portfolio ist Sixt: Die Stammaktien stiegen um +4,8 Prozent (auf 83,45 Euro, Einstand 65,45 Euro). Das wachsende USA-Geschäft ist von Zöllen nicht betroffen, weil von Sixt ja keine Waren in die USA eingeführt werden. Ein wichtiger Gewinnbeitrag stammt nicht aus dem eigentlichen Vermietungsgeschäft, sondern aus dem Weiterverkauf von Autos: Automobilhersteller verkaufen ihre Wagen mit teilweise sehr hohen Abschlägen gegenüber den Listenpreisen an Sixt, die diese später als Gebrauchtwagen mit Gewinn weiterverkaufen dürfen.

Der österreichische Technologiekonzern Kontron trennt sich von seinem Modulgeschäft Jumptec. Die zur Deutschen Beteiligungs AG gehörende Congatec übernehme über eine Kapitalerhöhung 96 Prozent an Jumptec. Die beiden dazugehörenden Modultöchter in den USA und Malaysia übernehme Congatec komplett. Die Aktie von Kontron gewann auf Wochensicht +3,8 Prozent (auf 25,50 Euro, Einstand 19,41 Euro).

Nachdem der Goldpreis zwei Wochen konsolidiert hatte, stieg er diese Woche wieder. Zudem näherte sich auch der Silberpreis wieder seinem Jahreshoch. Davon profitierten unsere Edelmetall-Aktien: Newmont +1,2 Prozent (auf 59,90 USD, Einstand 43,84 USD), Franco-Nevada +2,1 Prozent (auf 225,66 CAD, Einstand 176,46 CAD) und Pan American Silver sogar +3,6 Prozent (auf 39,37 CAD, Einstand 40,04 CAD). Alle drei Edelmetall-Aktien zusammen machen weiterhin 5,8 Prozent des Fondsvermögens aus.

Der Autobauer Renault ändert seine Bilanzierung des verbleibenden Nissan-Anteils. Wie der französische Konzern mitteilte, ergibt sich zur Jahresmitte ein nicht barmittelwirksamer Verlust von rund 9,5 Milliarden Euro. Diese Summe wirke sich aber als rein buchhalterischer Effekt im sonstigen operativen Ergebnis nicht auf die Dividende aus. Die Renault-Aktie gewann in dem schwächeren Umfeld auf Wochensicht +1,1 Prozent (auf 40,54 Euro, Einstand 30,16 Euro).

Nach der Gegenbewegung in der Vorwoche, führt der DAX-Put diese Woche wieder als prozentual größter Kursgewinner in unserem Portfolio an: +9,5 Prozent (auf 408,80 Euro, Einstand 594,10 Euro). Auf die Optionsposition entfallen nur 0,3 Prozent des Fondsvermögens.

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Die Aktien der Deutschen Bank, die in der Vorwoche mit +8,4 Prozent noch weit oben auf der Gewinnerliste standen, verloren in dieser Woche -5,6 Prozent (auf 24,48 Euro, Einstand 8,54 Euro). Dies dürfte eher auf Gewinnmitnahmen und eine Analystenabstufung für die Fondstochter DWS zurückzuführen sein als die Schadensersatzklage eines früheren Investmentbankers über 152 Mio. Euro.

Auch der Kursrückgang bei Heidelberg Materials um -2,8 Prozent (auf 194,00 Euro, Einstand 53,60 Euro) und bei INDUS Holding um -2,4 Prozent (auf 22,45 Euro, Einstand 22,45 Euro) dürfte nach dem guten Lauf der Aktie auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein. Beide Aktien waren in der Vorwoche ja jeweils um mehr als 12 Prozent gestiegen.

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir haben in dieser Woche keine Veränderungen an unserem Portfolio veranlasst.

Wie hoch ist die Barreserve?

Das Guthaben auf unserem Kanada-Dollar-Konto stieg um die jüngste Quartalsdividende von Franco-Nevada auf 12.353 CAD. Franco-Nevada zahlte jetzt 0,517256 CAD pro Aktie. Auf ein Jahr hochgerechnet entspricht das im Verhältnis zu unserem Einstandskurs 176,46 CAD einer Dividendenrendite von 1,2 Prozent. Der aktuelle Gegenwert unserer Fremdwährungsguthaben ist durch die Dividendenzahlung leicht auf 197.249 Euro gestiegen, was weiterhin 3,4 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht.

Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche durch weitere Netto-Mittelzuflüsse (um 489 Anteile) auf 153.535 gestiegen.

Das Euro-Bankguthaben ist durch den Mittelzufluss um rund 20.000 Euro auf 674.800 Euro gestiegen, der Anteil am Fondsvermögen von 11,3 auf 11,5 Prozent. Der Kurs der im April gekauften kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro ist im Wochenvergleich von 99,18 auf 99,22 Prozent gestiegen. Zusammen mit den 80 Euro Stückzinsen pro Woche beträgt der Wert jetzt 497.042 Euro (8,5 Prozent vom Fondsvermögen). Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Kurzläufer zusammen ist im Wochenvergleich um gut 20.000 Euro von 1,349 Mio. auf jetzt 1,369 Mio. Euro gestiegen, der Anteil am Fondsvermögen von 23,3 auf 23,4 Prozent.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

In der 17. Kalenderwoche dieses Jahres, zweite Aprilhälfte, berichteten wir, dass wir den größten Teil unseres US-Dollar-Guthabens in Euro getauscht haben: zwei Tranchen zu jeweils 200.000 Dollar. Der erste Tausch war zu 1,1358 USD/EUR abgewickelt worden, der zweite, nach der Trendbestätigung, zu 1,1467 USD/EUR. Im Durchschnitt haben wir also unsere US-Dollar für 87,2 Euro-Cent pro Dollar verkauft. „Dass der US-Dollar trotz des wachsenden Zinsvorteils gegen Euro in einem Abwärtstrend ist, signalisiert einen weitreichenden Vertrauensverlust in die USA. Dieser könnte sich in den kommenden Wochen und Monaten beschleunigen. (…) Der US-Dollar bleibt gefährdet.“, hieß es im Wochenbericht. Diese Einschätzung hat sich als richtig erwiesen. Allein im zweiten Quartal fiel der US-Dollar gegen Euro um 9,0 Prozent. In dieser Woche wurde erstmals seit 2021 wieder ein Wechselkurs von 1,18 USD/EUR überschritten. Für einen US-Dollar gibt es also nur noch 84,7 Euro-Cent. Viel wichtiger als der Umtausch unserer Barreserve ist aber die Frage nach dem gesamten US-Dollar-Exposure. Wer hier nur die populären Aktienindizes ansieht, sollte den Einfluss der Währung nicht übersehen: Im ersten Halbjahr rettete sich der Dow Jones immerhin mit +3,5 Prozent in die Gewinnzone. S&P-500 und Nasdaq Composite stehen Mitte des Jahres jeweils +5,5 Prozent höher als bei Jahresbeginn und der Nasdaq-100 sogar +7,9 Prozent. In Euro gerechnet waren das alles aber Verlustbringer, denn mit einem Minus von 13,9 Prozent im ersten Halbjahr verloren in Euro rechnende Anleger mehr über die Dollarschwäche als sie mit steigenden Aktienkursen verdienen konnten. Dem kann man natürlich auch nicht dadurch entgehen, dass man US-Aktien an deutschen Börsenplätzen in Euro kauft, denn die Euro-Kurse enthalten natürlich den jeweils aktuellen Wechselkurs. Auch bei Fonds, die US-Aktien und/oder US-Anleihen enthalten, spielt es letztendlich keine Rolle, ob der Anteilswert des Fonds in Euro oder US-Dollar ausgewiesen wird. Das Dollar-Risiko bleibt aus Euro-Sicht gleich, denn wer umrechnet, ist für das Endergebnis in Euro egal. Entscheidend ist deshalb, sich der Fremdwährungspositionen bewusst zu sein und sie gegebenenfalls aktiv zu verändern. Dem Fonds ist es dabei auch möglich, Fremdwährungsrisiken über Devisen-Terminkontrakte abzusichern. Dies erscheint angesichts unserer nur noch kleinen US-Dollar-Position bis auf weiteres nicht notwendig, zumal eine Währungsabsicherung teuer ist, wenn die abzusichernde Währung höhere Zinsen bietet, wie dies aktuell der Fall wäre.

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