Wochenkommentar KW 23/2025

Hier veröffentlichen wir wöchentlich den aktuellen Wochenkommentar sowie eine Aufstellung des aktuellen Aktien-Portfolios (Inventarliste). Diese Informationen sind nur für Mitglieder des ACC. Bitte geben Sie die Informationen und das Passwort nicht weiter. Vielen Dank. Bitte beachten Sie: Bei dieser Aufstellung handelt es sich um das Musterportfolio des ACC. Alle Angaben dienen nur der internen Mitgliederinformation und sind ohne Gewähr. Rechtsverbindlich sind nur der Fondsprospekt und die offiziellen Halbjahres- und Jahresberichte. Bei Anregungen und Feedback erreichen Sie uns gerne per email. Ihre Ansprechpartner sind: – Dirk Arning (arning@acc-invest.de) – Geschäftsführung, Ansprechpartner für börsenspezifische Informationen – Klaus J. Ueker (ueker@acc-invest.de) – Geschäftsführer, Ansprechpartner für Mitgliederverwaltung – Holger Fiegl (info@acc-invest.de) – Administration, Ansprechpartner für Webpage



Report über das Portfolio des Investmentclub Aktienfonds

Was ist diese Woche (KW23/2025) an den Börsen geschehen?

Die Wallstreet deutete die jüngsten Daten als Hinweis auf eine weiterhin robuste Konjunktur. Zudem konnten die Märkte die Gefahren durch möglicherweise wieder eskalierende Zollstreitigkeiten weitgehend auszublenden. Der öffentliche Streit zwischen Donald Trump und Elon Musk belastete den US-Aktienmarkt, insbesondere die Tesla-Aktie (auf Wochensicht -20,6 Prozent). In den Indizes höher gewichtete „magnificent seven“ entwickelten sich aber positiv, vor allem Meta Platforms (auf Wochensicht +6,1 Prozent), so dass der Nasdaq-100 die Woche mit einem Anstieg um +2,0 Prozent beenden konnte. Der Dow Jones konnte mit einem Wochenplus von +1,2 Prozent wenigstens im laufenden Jahr die Verlustzone verlassen. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte wir erwartet erneut ihre Leitzinsen. Euro-STOXX-50 und DAX legten um +1,2 Prozent bzw. +1,3 Prozent zu. Der japanische Nikkei-225 verlor dagegen in dieser Woche -0,6 Prozent.

Wie hat sich der Anteilswert des Investmentclubs / Investmentfonds entwickelt?

Der ACC Alpha select Anteilswert wurde mit den Schlusskursen vom Donnerstag bei 37,77 Euro ermittelt. Im Vergleich zur Vorwoche ist das wieder ein Anstieg um 5 Cent bzw. +0,13 Prozent. Seit Jahresbeginn beträgt der Anstieg des Anteilswertes damit jetzt +12,9 Prozent (Jahresende 2024: 33,45 Euro). Der Durchschnitt der globalen Aktienfonds veränderte sich gegenüber der Vorwoche so gut wie nicht, so dass deren Durchschnittsergebnis im laufenden Jahr weiterhin bei einem Verlust von -1,7 Prozent liegt. Unser Vorsprung im laufenden Jahr gegenüber dem Aktienfondsdurchschnitt steigt somit in dieser Woche leicht von 14,5 auf 14,6 Prozentpunkte. Mischfonds liegen seit Jahresbeginn im Durchschnitt jetzt nur +0,5 Prozent im Plus. Über ein rollierendes Jahr (seit dem 5. Juni 2024) liegt unser Nettoplus jetzt bei +8,2 Prozent, während sich der Durchschnitt der Aktienfonds von +6,1 auf +5,5 Prozent verschlechtert (Mischfonds +4,4 Prozent). Über rollierende drei Jahre liegen wir die dritte Woche in Folge etwas unter dem Durchschnitt der globalen Aktienfonds, die +23,4 Prozent schafften, die ACC Alpha Strategie dagegen kumuliert über drei Jahre +20,6 Prozent (flexible globale Mischfonds nur +11,9 Prozent). Über rollierende fünf Jahre verringert sich aufgrund eines Basiseffektes unser Vorsprung auf jetzt 2,6 Prozentpunkte, denn der ACC Alpha Anteilswert stieg kumuliert über fünf Jahre um +55,0 Prozent, der Aktienfondsdurchschnitt um +52,4 Prozent (Mischfonds sogar nur um +24,2 Prozent) (Quelle: fondsweb). Morningstar bewertet den ACC Alpha select Fonds jetzt über 3 Jahre mit vier von fünf möglichen Sternen und über 5 Jahre mit der Bestnote von 5 Sternen (!), mit der nur die besten 10 Prozent der Fonds ausgezeichnet werden. Die Gesamtnote sinkt aufgrund des unterdurchschnittlichen 10-Jahres-Ergebnis auf drei Sterne. (Quelle: morningstar.de).

Welche positiven Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochengewinner)

Die in diesem und dem folgenden Abschnitt genannten Kursveränderungen beziehen sich jeweils auf die Woche bis einschließlich Freitag.

Die Dräger Vorzugsaktie gehörte die zweite Woche in Folge zu den Spitzenreitern in unserem Portfolio: Nach +5,0 Prozent in der Vorwoche jetzt +6,7 Prozent (auf 71,60 Euro, Einstand 47,27 Euro). Der Kurs erreicht damit den höchsten Stand seit 2021 und bestätigt seinen Aufwärtstrend. Die SDAX-Aktie wurde bekanntlich zusätzlich in den TecDAX aufgenommen. Zwischen dem 3. Juni und den 18. November wird das Unternehmen bis zu 676.000 eigene Aktien zurückkaufen, die allerdings nicht dauerhaft eingezogen werden, sondern für ein neues Mitarbeiter-Beteiligungsprogramm verwendet werden. Positiv ist aber, dass die Aktien nicht die Anzahl der ausgegebenen Aktien durch eine Kapitalerhöhung vergrößern. Wir halten eine Rückkehr der Vorzugsaktien zu Kursen über 80 Euro für fundamental gerechtfertigt.

Aurubis gewannen in dieser Woche +5,4 Prozent (auf 81,45 Euro, Einstand 82,38 Euro). Mitte Mai hatte das Aurubis-Tochterunternehmen RETORTE eine neue Produktionsanlage für Selen eröffnet. RETORTE verteidigt damit ihre Position als Weltmarktführerin im Spezialmarkt für hochreine Selenprodukte. Die hochautomatisierte Anlage markiert mit 7 Mio. Euro Investitionssumme die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte von RETORTE und erweitert die Kapazitäten um rund 20 Prozent. Selen ist ein Halbmetall, das seine vielfältigen Fähigkeiten schon in Kleinstmengen zeigt und daher in einem Nischenmarkt nur mit begrenzten Volumen verfügbar ist. Das Halbmetall bildet verschiedene Modifikationen, verfügt über photoelektrische Eigenschaften und ist deshalb beispielsweise auch unersetzlich für die Produktion von Solarzellen. Auch für Mensch und Tier ist Selen essenziell. Es kommt als Spurenelement in einer Reihe menschlicher und tierischer Proteine vor und beeinflusst biologische Prozesse. Deshalb ist Selen in der Futtermittelindustrie unersetzlich und ist im Consumer-Bereich auch in Immunsprays, im Speisesalz, in Nahrungsergänzungsmitteln und sogar in Shampoos zu finden. Als Weltmarktführer produziert RETORTE rund 50 unterschiedliche Selenprodukte und beliefert damit weltweit etwa 500 Kunden aus 15 Industrien. Dazu gehören die Glas-, Futtermittel-, Solar-, Halbleiter- und optische Industrie sowie die Pharma-, Galvanik-, Stahl- und Düngemittelindustrie. Das Halbmetall Rohselen fällt bei der Kupferveredelung während des Elektrolyseprozesses im Anodenschlamm als Nebenprodukt an und wird bei RETORTE zu hochreinem Selen und Selenverbindungen weiterverarbeitet.

Heidelberg Materials erholten sich in dieser Woche um +4,4 Prozent (auf 179,95 Euro, Einstand 53,60 Euro). Nach Gewinnmitnahmen setzt die Aktie damit ihren Aufwärtstrend fort, begünstigt durch die Aussicht auf die deutschen Infrastruktur-Milliarden.

Beste Auslands-Aktie dieser Woche in unserem Portfolio ist die südkoreanische KT Corp: +4,8 Prozent (auf 19,72 USD, Einstand 10,786 USD USD). Angesichts der immer noch sehr günstigen Bewertung (KGV 7) sollte sich der Aufwärtstrends fortsetzen können.

Weiterhin sehr erfreulich blieb die Kursentwicklung der französischen Finanzwerte Société Générale (+3,1 Prozent auf 49,34 Euro, Einstand 24,73 Euro) und AXA (+2,9 Prozent auf 42,71 Euro, Einstand 19,61 Euro).

Welche negativen Veränderungen gab es im Portfolio des Investmentclubs? (Wochenverlierer)

Prozentual größter Kursverlierer ist unter unseren Aktien die zweite Woche in Folge Renault: -5,2 Prozent (auf 43,00 Euro, Einstand 30,16 Euro). Der Rückzug von Investoren aus Autowerten setzte sich fort, erscheint fundamental zumindest im Falle von Renault aber nicht gerechtfertigt (KGV 6). Der Hersteller hat kein nennenswertes US-Geschäft und ist von US-Importzöllen deshalb nicht bedroht.

Angesichts der guten DAX-Entwicklung verlor der DAX-Put auf Wochensicht -26,1 Prozent (auf 408,10 Euro, Einstand 594,10 Euro).

Welche Transaktionen gab es diese Woche?

Wir haben in dieser Woche keine Veränderungen an unserem Portfolio veranlasst.

Wie hoch ist die Barreserve?

Unsere Fremdwährungsguthaben sind im Wochenvergleich weiterhin nahezu unverändert: Durch den Anstieg des Euro ist der Gegenwert um 0,3 Prozent auf 262.847 Euro gesunden, was weiterhin 4,6 Prozent vom Fondsvermögen ausmacht. Die Zahl der ausgegebenen Fondsanteile ist in dieser Woche durch weitere kleine Netto-Mittelzuflüsse (um 46 Anteile) auf 152.044 gestiegen. Das Euro-Bankguthaben ist durch Dividenden weiter leicht gestiegen: 610.321 Euro. Der Anteil des Euro-Bankguthabens am Fondsvermögen beträgt weiterhin 10,6 Prozent gestiegen. Der Kurs der im April gekauften kurzlaufenden deutschen Bundesanleihe im Nennwert von 500.000 Euro ist im Wochenvergleich unverändert bei 99,11 Prozent, aber aufgrund der Stückzinsen um 80 Euro auf jetzt 496.310 Euro gestiegen. Unsere Barreserve aus Bankguthaben und Kurzläufer zusammen ist im Wochenvergleich also ganz leicht gewachsen von 1,368 Mio. auf jetzt 1,369 Mio. Euro. Der Anteil am Fondsvermögen beträgt weiterhin 23,8 Prozent.

Aktuelle strategische und taktische Überlegungen

Phasenweise ist es mit unserer Value-Strategie unmöglich gewesen, dem starken Anstieg des Weltaktienindex und vieler Aktienfonds die überwiegend in US-Tech-Aktien investieren, zu folgen. Das erklärt unser immer noch unterdurchschnittliches 10-Jahres-Ergebnis. In der zweiten Hälfte des zurückliegenden 10-Jahres-Zeitraumes waren die großen US-Tech-Aktien weiterhin tonangebend. Trotzdem haben wir nicht nur mithalten, sondern die allermeisten Aktienfonds schlagen können. Auch jetzt gilt: Wenn man die Risiken der hochgejubelten Aktien nüchtern analysiert, bieten sie ein schlechtes Chance / Risiko – Verhältnis. Für Apple wäre es beispielsweise verheerend, wenn die Smartphones, die in den USA verkauft werden, auch in den USA hergestellt werden müssen. Genau das fordert Trump aber. Wer glaubt, die Trump-Risiken jetzt ausblenden zu können, droht ähnlich negativ überrascht zu werden wie in dieser Woche wieder einmal die Tesla-Aktionäre.

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